Durchatmen in grünen Oasen

Was ist gesund und macht auch noch Spaß? Ganz einfach die Bewegung im Grünen. Egal, ob man durch Wiesen spaziert, im Park herumstreift oder einen Waldspaziergang macht, es tut Körper und Seele gut.

Die wohltuende Wirkung eines kleinen Spaziergangs im Grünen haben sicher viele von uns in der Pandemie-Zeit entdeckt. Früher galt Spazieren gehen als spießig und langweilig, doch nun erlebt es einen Boom. Und das mit gutem Grund, denn immer mehr Studien zeigen die gesundheitsfördernde Wirkung auf. Die sanfte und moderate Bewegung im Grünen führt zu einer Senkung des Stresshormons Cortisol. Dies ist deshalb so wichtig, da dauerhaft erhöhte Cortisolwerte, das Immunsystem schwächen und Herz-Kreislauf-Störungen, Depressionen und eine Reihe weiterer Erkrankungen begünstigen können. Ein weiterer positiver Effekt ist die Auswirkung auf die Atmung. Wer sich nicht bewegt, der atmet meistens viel zu flach. Das macht mit der Zeit die Atemwege schwach. Wenn man spazieren geht, atmet man automatisch tiefer und schneller. Die Lunge wird besser durchblutet. Die rund 300 Millionen Lungenbläschen nehmen mehr Sauerstoff auf und scheiden auch mehr verbrauchtes Kohlenmonoxid aus. Bei jedem Spaziergang macht man einfach mehr Atemzüge. Vor diesem Hintergrund sollte man keine Gelegenheit auslassen, einen kleinen Spaziergang im Grünen zu machen.

Grüne Oasen entdecken

Auch wenn es bei jedem Spaziergang, selbst wenn man regelmäßig durch die gleiche grüne Oase schlendert, immer wieder etwas Neues zu sehen, zu hören, oder zu erschnuppern gibt, so kann etwas Abwechslung nicht schaden. Denn unabhängig davon, ob man auf dem Land, am Stadtrand oder mitten in einer Großstadt lebt, überall kann man „neues“ Grün entdecken. Gerade im Juni finden beispielsweise in vielen Gemeinden Tage des offenen Gartens oder der offenen Gartentür statt. Pandemiebedingt gibt es noch Einschränkungen, aber mit einem kurzen Blick ins Internet kann man leicht feststellen, ob man einen Blick in Nachbars Garten werfen darf. Oder wie wäre es, beim Spaziergang ganz nebenbei was pflücken und naschen zu dürfen. Über 140 sogenannte „Essbare Städte- und Gemeinden“ gibt es bereits in Deutschland. Dabei geht es um Projekte, die den urbanen Raum zum Anbau von Lebensmitteln nutzen. Eine gute Übersicht bietet Wikipedia. Über einen der Pioniere, die Stadt Andernach hat Quell in seinem Artikel „Vielseitiges Deutschland: Andernach – Ein Paradies für Honigbienen“ schon berichtet. Im Grunde sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, unter welchem Motto man neue Oasen entdecken kann, ob das nun begrünte Hinterhöfe sind, oder Grünzüge entlang von Flussläufen. Gerade Wasser, das durch ein unregelmäßiges Flussbett fließen kann oder kleine Wasserfälle bildet, reichert die Luft mit gesundheitsschützenden Anionen an, die das Immunsystem stärken. Tief durchatmen ist hier besonders empfehlenswert.

Das Besondere von Waldspaziergängen

Bei einem Waldspaziergang tief durchzuatmen ist ebenfalls ratsam. In Japan ist das „Shinrin-yoku“, also das „Baden im Wald“, sogar Teil der staatlichen Gesundheitsversorgung. Wissenschaftler von der Nippon Medical School in Tokio fanden beispielsweise heraus, dass das Spazieren im Wald offenbar im Körper Krebs-Killerzellen aktiviert, die mindestens sieben Tage nach dem Spaziergang noch nachweisbar waren. Die Forscher vermuten, dass diesen Effekt so genannte Phytonzide (antibiotisch wirksame Substanzen) auslösen. Pflanzen bilden diese Stoffe, um sich vor Krankheitserregern und Schädlingen zu schützen. Spaziergänger im Wald atmen diese Substanzen ein und stärken damit ihr Immunsystem. In Deutschland gibt es übrigens den ersten anerkannten Heilwald Europas im Ostseebad Heringsdorf auf der Insel Usedom. Natürlich muss man nicht gleich nach Usedom fahren, um im Wald zu baden, sicher findet sich auch ganz in der Nähe ein Wald.

Bildnachweis: depositphotos @mihtiander

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11. Juni 2021