Mit einem Pausenbrot lernt es sich besser. Doch fast jedes dritte Schulkind geht morgens mit leerem Magen aus dem Haus und hat auch in der Schule kein Pausenbrot dabei. Die Hofpfisterei organisiert seit 14 Jahren die Bio-Brotbox-Aktion zum Schulstart für Erstklässler. Martina Guthmann war dabei.

Zwischen den Kartons entdecke ich Margaretha Stocker, die Seniorchefin der Hofpfisterei. Sie lobt gerade eine Auszubildende für ihr Engagement bei der Bio-Brotbox-­Aktion. 30.000 ABC-Schützen in und um München werden in den nächsten Tagen eine gesunde Pausenmahlzeit als Geschenk bekommen. Um das zu ermöglichen, sind hier alle zusammen gekommen in der Turnhalle des Münchner Käthe-Kollwitz-Gymnasiums: Rund 20 Mitarbeiter der Hofpfisterei, rund 20 Volunteers von DHL, Frau Kleber und Herr Boscher aus dem Lehrerkollegium und in verschiedenen Schichten insgesamt 300 Schüler.
Es ist Mittwoch, aber schon seit Montag sind die Turnhalle ausgeräumt, die Tische aufgebaut und die Kartons von den Kooperationspartnern angeliefert, geöffnet und an Ort und Stelle positioniert worden. Konstanze Adam von der Hofpfisterei ist das schier Unmögliche auch in diesem Jahr wieder geglückt: Auf den Tag genau sind sämtliche Zutaten von acht Kooperationspartnern in 30.000er Stückzahl vorrätig in einer idealen Infrastruktur und ein tatkräftiges, bestens gelauntes Team steht bei beschwingter Musik parat für die Befüllung und Verfrachtung der Boxen. Alle hier packen zu, im Sinne der guten Sache. Das Packen der Brotzeitboxen übernehmen die Fünft- und Sechstklässler mit Feuereifer. Und das läuft so ab: Ein Schüler nach dem anderen schnappt sich am Anfang der Tafel eine Brotzeitbox, füllt die dann, während er die Tafel abschreitet, mit dem Leckerschmecker­entdeckerhandbuch, zwei ökologischen Bauernbrotscheiben der Hofpfisterei, einem Kinderteebeutel von Lebensbaum, einer Streichkäse-Ecke von Bioverde, einem Gläschen Zwetschgenmus von Tarpa, einem Streichwerkzeug für die Aufstriche und einer Naturland-Karotte von Brocker Möhren. Am anderen Ende des Tisches angelangt, wird die Box zugeklickt und kommt gleich in die Versandkartons. Dann reihen sich die Kids in Windeseile wieder am Anfang der Tafel ein – zum Packen der nächsten Box. Rund eine Mi­nute dauert der Durchgang im Schnitt und dank der vielen flinken helfenden Hände können die 30.000 Boxen mit 275.500 Produkten an einem Vormittag befüllt werden. In Bündelungen von 30 Stück gehen die Kartons dann zum Frankieren an die DHL-Station in der Turnhalle und von dort über den Hinterausgang direkt zum Verfrachten an rund 406 Grundschulen in Bayern zwischen Bad Tölz und Landshut, zwischen Erding und Landsberg.

Gesunde Zwischenmahlzeit

Bei Schulkindern gilt: Je kleiner das Frühstück, desto reichhaltiger sollte das Pausenbrot sein. Mit einer gesun- den Zwischenmahlzeit zwischen neun und elf Uhr – also in der Phase des Tages mit der größten Leistungsfähigkeit – kann durch ein gesundes Pausenbrot die Aufnahmebereitschaft für den Lernstoff noch gesteigert werden. Statt schnell verfügbarer zuckerreicher Kohlenhydrate, die zu starken Blutzuckerschwankungen und damit verbundenen Heißhungerattacken und Konzentrationsschwächen führen, empfiehlt sich ein gesund belegtes Vollkornbrot, kombiniert mit frischem Obst und Gemüse. Da Kinder einen hohen Energie- und Nährstoffbedarf haben, sind für sie fünf Mahlzeiten über den Tag verteilt optimal. Und diese sollten aus abwechslungsreichen, ökologischen und unverfälschten Nahrungsmitteln bestehen.
Dass diese gesunden Nahrungsmittel nur auf gesundem Boden wachsen können, steht leicht verständlich im Leckerschmeckerentdeckerhandbuch. Das originell bebilderte Büchlein rundet mit seinen Rätseln und Rezept-Ideen fürs Pausenbrot den Inhalt der Bio­brotzeitbox ab und macht den ABC-Schützen Lust aufs Lesenlernen. Herz und Kopf der ganzen Aktion ist Margaretha Stocker von der Hofpfisterei, die das Projekt „Brotzeitbox“ vor 14 Jahren in München aus der Wiege gehoben hat. Und Margaretha Stocker wirbelt auch an diesem Vormittag in der Turnhalle des Gymnasiums, bedankt sich noch beim Schuldirektor, schaut, dass die freiwilligen Helfer auch zu einer Brotzeit kommen und dass die leeren Kartons fachgerecht entsorgt werden. Ich spüre, was für ein großes Anliegen es ihr ist, die ABC Schützen von Anfang an für gesunde, klug machende Nahrungsmittel und das richtige Timing beim Essen zu sensibilisieren. Und das Herzblut, mit dem die Familien-Unternehmerin das Projekt vorantreibt, ist ansteckend für alle großen und kleinen Helfer in dieser Turnhalle an diesem Vormittag. Doch auch die mithelfenden Schülerinnen und Schüler profitieren von der Bio-Brotbox-Aktion. „Sie lernen viel über gesunde Ernährung, machen die gute Erfahrung, wie enorm viel man gemeinsam in kurzer Zeit bewegen kann und entwickeln Freude am sozialen Handeln, wenn sie, die meist selbst früher eine Brotbox geschenkt bekamen, nun als schon Große für die Erstklässlerinnen und Erstklässler die Geschenke bereiten dürfen“, begründen die verantwortlichen Lehrkräfte das Engagement für die Bio-Brotbox-Aktion. „Dafür nehmen wir den ganzen Aufwand – von der Information der Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, über das Ausräumen der Turnhalle bis hin zur Vertretung der beteiligten Lehrkräfte – gerne in Kauf und unterstützen als Schule mit Freude die Aktion“, betont Schulleiter Herr Klotz. Am 18. Oktober war es dieses Jahr dann wieder soweit: Im festlichen Rahmen wurden 30.000 strahlenden Erstklässlern ihre prall gefüllten Bio-Brotboxen übergeben.

Gelebte Nachhaltigkeit

In den Leitlinien der Hofpfisterei steht: Nimmt man die Nachhaltigkeit zum Ziel des eigenen Wirtschaftens, so betrifft dies alle Lebensbereiche: vertrauensvolle Partnerschaften in unserem Umfeld, ein sorgsamer Umgang mit wertvollen Lebensmitteln und die Bildung für nachhaltige Entwicklung, um der kommenden Generation einen Zugang zu Umwelt und Naturschutz zu ermöglichen. So haben fast 400.000 Erstklässler seit 2006 von der alljährlichen Bio-Brotbox Aktion profitiert. Und die Bio-Brotbox-Aktion ist nur ein Beispiel von vielen, wie die Hofpfisterei ihren Worten auch Taten folgen lässt.

Engagiert – Für die gesunde Ernährung der Jugend
Die Hofpfisterei engagiert sich nicht nur für ökologische Landwirtschaft, den Schutz von Klima, Umwelt, Grundwasser, für Bodenfruchtbarkeit und für den Vogelschutzbund. Schon im 14. Jahr organisiert die Hofpfisterei die Bio-Brotbox-Aktion für Erstklässler. Bei dem Gemeinschaftsprojekt – unter der Schirmherrschaft des Staatsministeriums und der Stadt München – beteiligen sich zahlreiche Firmen, Institutionen, ältere Schüler und freiwillige Helfer. www.hofpfisterei.de/download/Hofpfisterei_Nachhaltigkeitsbericht112018.pdf

In Zahlen – Die Bio-Brotbox 2019

Freude an gesunder Ernährung für 30.000 ABC-Schützen: durch 60.0000 ökologische Bauernbrotscheiben der Hofpfisterei, 1,65t NaturlandKarotten, 1,53t Zwetschgenmus, 765 kg Streichkäse, 30.000 Kinderteebeutel und 30.000 Lecker-schmecker-Ent­decker-Büchlein.

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Bildnachweis: Hofpfisterei

 

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