Lebendiges Wasser versus Leitungswasser

Wasser ist nicht gleich Wasser. Lebendiges Wasser und Leitungswasser unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Quell beschreibt einige der Qualitätsunterschiede.

Manchmal kommt es vor, dass die Wasser-Liebhaber vor der St. Georgsquelle bei Ruhpolding warten müssen. Dann steht dort eine Schlange von Autos, die Insassen steigen aus und plaudern ein wenig miteinander. Alle haben sie Zeit mitgebracht, denn der Strahl der Quelle ergießt sich gemächlich in die mitgebrachten Gefäße. Aber es lohnt sich zu warten, denn die St. Georgsquelle ist ein besonderes Wasser: Vor allem bei Menschen, die Schädliches loswerden wollen, ist sie beliebt, denn man erzählt sich, dass der Name des Drachentöters nicht von ungefähr kommt. So soll die St. Georgsquelle über ein besonderes Potenzial verfügen, Bakterien und Viren den Kampf anzusagen. Das deckt sich auch mit Ergebnissen, die das Institut für biologische Testsysteme in Laborversuchen erzielte. 

Lebendiges Wasser

Bei Tests mit zellbiologischen Methoden zeigte die St. Georgsquelle eine „statistisch signifikante“ antioxidative Wirkung im Vergleich zu stillem Supermarkt-Wasser. Und beim Test der „unspezifischen Abwehr“ zeigte sich, dass diese Quelle eine ausgeprägte Stimulation des Stoffwechsels der Fresszellen bewirkt (mehr dazu unter QC48W02). Es ist immer wieder spannend, wenn mündliche Überlieferungen durch die Wissenschaft bestätigt werden. Wasser-Experten bezeichnen Quellen wie die St. Georgs-­Quelle als so genanntes „Lebendiges Wasser“.

Wie kaum ein anderer Wissenschaftler beschäftigte sich der französische Hydrologe Louis Claude Vincent mit der Frage, welches Wasser dem Menschen zuträglich ist. Und er entwickelte eine Formel, mit deren Hilfe sich die Qualität eines Wassers bestimmen lässt. Er definierte drei Kriterien, die nach seinen Erkenntnissen die Qualität des Wassers ausmachen: den pH-Wert, das Redoxpotenzial (der Anteil von Antioxidantien) und den spezifischen Widerstand beziehungsweise den elektrischen Leitwert. In seinen langjährigen Untersuchungen gelang es Vincent zu belegen, dass Krankheit und Sterblichkeit mit dem Widerstand beziehungsweise der Leitfähigkeit des getrunkenen Wassers zusammenhängen; je mehr Mineralien oder Schadstoffe darin gelöst waren, desto ungünstiger. Nach seinen ausführlichen Reihenuntersuchungen stellte er eindeutig fest, dass in Regionen mit hartem, mineral- und schadstoffhaltigem Trinkwasser die Erkrankungs- und Sterberate oft mehr als doppelt so hoch war wie in Gegenden mit weichem, mineral- und schadstoffarmem Trinkwasser. 

Leitungswasser: Oft nicht so gut wie sein Ruf

„Das Wasser von Kölle is jut“, so lautet der Refrain eines berühmten Liedes der Kölschen Band Bläck Föss. Den Zustand des Rheins, der durch die Millionenstadt fließt, hat der „Rheinschwimmer“ Professor Andreas Fath 2014 zusammen mit seinem Team von der Quelle bis zur Mündung genau unter die Lupe genommen. Für Millionen von Menschen ist der Rhein Trinkwasserspender, da viele Städte aus dem Rhein Wasser zur Trinkwassergewinnung entnehmen. Mit modernsten Analysemethoden, wie sie die Forscher um Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen anwandten, wurde das Wasser erstmals auf rund 600 unterschiedliche Inhaltsstoffe untersucht. Schon Konzentrationen von einem Milliardstel Gramm (Nanogramm) konnten die hochsensiblen Analysegeräte nachweisen. Dabei tauchten neben zu erwartenden Medikamentenrückständen auch ganz überraschende Stoffe auf, die sich aus den modernen Lebensgewohnheiten der Anrainer ergeben. Süßstoffe aus Softdrinks beispielsweise oder Benztriazol, eine Chemikalie aus Spülmaschinentabs. Besonderen Augenmerk legten der Rheinschwimmer und sein Team auf den Wert des Chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB-Wert). Der Chemische Sauerstoffbedarf ist ein Indikator für den Verschmutzungsgrad des Wassers mit oxidierbaren organischen Substanzen. Die Forscher fanden heraus: „Je weiter sich der Rhein von seiner Quelle entfernt, desto höher wird die Konzentration dieser Substanzen, ausgelöst durch den Anstieg der Zuleitungen aus Industrie, Landwirtschaft, Kranken- und Pflegestationen und privaten Haushalten.“ Im August 2021 wurden neue CSB-Werte erhoben und die machen nach einem Bericht der Wochenzeitung Die Zeit dem Rheinschwimmer Professor Fath „echte Sorgen“. Denn die Werte vervierfachten sich im Vergleich zu 2014, von 2 bis 8,5 Milligramm auf 8 bis über 40 Milligramm pro Liter.

Eine Frage der Grenzwerte

Nach offiziellen Verlautbarungen aber brauchen sich die Deutschen um ihr Trinkwasser keine Sorgen zu machen. So bescheinigte das Umweltbundesamt (Uba) im April 2021 den Wasserwerken hervorragende Arbeit: Das Trinkwasser größerer Wasserversorger sei zu mehr als 99 Prozent von „guter bis sehr guter Qualität“, so der Trinkwasserbericht des Umweltbundesamtes. Er basiert auf Tausenden von Analysen, die die Wasserversorger selbst in den Jahren von 2017 bis 2019 erhoben. Demnach wurden Grenzwerte nur selten überschritten. Von 349 überprüften chemischen Stoffen wie Pestizide und Arzneimittel waren lediglich vier Pestizide negativ aufgefallen, darunter Glyphosat. Bei diesen Stoffen lagen nur ein Prozent der Proben über dem Limit.  

Was aber kaum jemand weiß: Um den Trinkwasserversorgern das Einhalten der Grenzwerte beim Leitungswasser möglich zu machen, wurden die Normen in den vergangenen Jahrzehnten sukzessive entschärft. Beispiel Elektrische Leitfähigkeit, die nach den Ergebnissen des Wasserforschers Vincent für die Gesundheit der Verbraucher solch eine wichtige Rolle spielt: Dieser Grenzwert wurde im Jahr 1963 von 130 Mikrosiemens (μS) zunächst wegen der Herausforderungen der deutschen Einheit)erhöht auf 1.000 μS im Jahr 1990. Heute liegt er bei 2.890 μS. Wasserforscher Vincent hatte nach seinen Untersuchungen formuliert, dass die Leitfähigkeit des Wassers idealerweise bei Werten unter 165 Mikrosiemens liegen soll. Grenzwert und wünschenswerter Wert haben eben oft nur wenig gemeinsam.

Lebendiges Wasser

Besondere Eigenschaften

Lebendiges Wasser stammt aus sogenannten Arteserquellen, steigt also aus eigener Kraft aus dem Boden. Auf dem Weg vom Himmel, von dem es als Regen herabkam, durch die Erdschichten, für die das Wasser oft Tausende von Jahren benötigt, wird es von Schadstoffen gereinigt und zeichnet sich deswegen durch besondere Reinheit aus. Aufgrund seiner ursprünglichen Cluster-Struktur soll lebendiges Wasser vom Körper besser aufgenommen werden und die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften fördern. Artesische Quellen verfügen über natürliche Energie in Form von negativ geladenen Elektronen, die im Körper wie Antioxidantien wirken.

Lebendigkeit 

Was ihr schadet 

Lebendiges Wasser ist sensibel. Wird mit ihm grob umgegangen, verliert es seine besonderen Fähigkeiten. Zum groben Umgang gehören: das Heraufpumpen aus der Tiefe, der Transport unter hohem Druck in Leitungen oder das Pressen durch Aktivkohle-Filter. Anbieter von Quellwasser, wie die St. Leonhards Quellen, haben sich auf die Empfindlichkeit von lebendigem Wasser eingestellt: Abgefüllt wird direkt am Quellort, ohne das Wasser über lange Leitungen transportieren zu müssen. Verwendet werden ausschließlich Glasflaschen, denn das energiereiche Wasser könnte Partikel aus Kunststoff-Flaschen lösen. Auch verzichten sie auf Behandlungsmethoden wie etwa das Ozonieren.

QC63W01

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6. Februar 2022