Darm – Hirn – Hormone – Mikrobiom
Über die Bedeutung des Mikrobioms berichten wir immer wieder, beispielsweise auch zum Zusammenhang zwischen Haut und Mikrobiom
Darm, Psyche und Immunsystem sind enger verbunden, als lange gedacht. Und mitten in diesem Netzwerk rücken Naturstoffe in den Fokus, die bislang eher im Schatten der traditionellen Heilkunde standen – wie medizinisch genutzte Pilze.Dr. Catalina Fernández de Ana Portela, Biologin und Gründerin des europäischen Biotech-Unternehmens Hifas da Terra, spricht im Interview über das Potenzial von Vitalpilzen für mentale Balance, innere Stärke und Darmgesundheit – und erklärt, was moderne Forschung über die Wirkung von Reishi, Hericium & Co. auf das Mikrobiom zeigt.
Quell Online Interview mit Catalina F. de Ana Portela (Bild: © Hifas da Terra)
Catalina F. de Ana Portela ist eine führende Expertin auf dem Gebiet der integrativen Onkologie. Sie verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit einem starken Engagement für patientenzentrierte Versorgung. Sie promovierte in Medizin mit einem Schwerpunkt auf neuer Forschung in der klinischen Onkologie und bringt damit eine fundierte akademische Basis in ihre Arbeit ein.Als Gründerin von Hifas da Terra, Europas führendem Mykotherapie-Labor, leistet sie Pionierarbeit bei der Anwendung medizinischer Pilze als evidenzbasierte, unterstützende Therapie in der Onkologie. Dank ihres Hintergrunds in Biologie und umfangreicher Forschungserfahrung schlägt Catalina die Brücke zwischen Schulmedizin und integrativen Ansätzen und eröffnet damit neue Perspektiven in der Krebsbehandlung. Bei der Veranstaltung wird sie ihr Fachwissen zur Rolle der Mykotherapie und integrativer Strategien zur Verbesserung von Patientenergebnissen teilen.
QUELL: Aus Ihrer Sicht – welche Verbindung besteht zwischen dem Darm, unserer psychischen Gesundheit und dem Immunsystem?
Es gibt eine zunehmend gut belegte Verbindung zwischen dem Darm, dem Gehirn und dem Immunsystem – oft als „Darm-Hirn-Immunsystem-Achse“ bezeichnet. Der Darm ist Heimat von Billionen von Mikroorganismen, die die Darmmikrobiota bilden. Diese beeinflussen nicht nur die Verdauung, sondern spielen auch eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Immunreaktionen und der Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Diese Botenstoffe sind entscheidend für die Regulierung der Stimmung, emotionale Stabilität und kognitive Funktionen. Ein gesunder Darm kann somit das psychische Wohlbefinden fördern und vor Krankheiten schützen.
QUELL: Wie beeinflussen sich Darm, Immunsystem und hormonelle Balance gegenseitig?
Diese drei Systeme stehen in ständigem Austausch und beeinflussen sich wechselseitig tiefgreifend. Stress oder negative Emotionen können das Gleichgewicht der Darmmikrobiota stören und die Darmbarriere durchlässiger machen. Das kann Entzündungen auslösen und das Immunsystem schwächen. Umgekehrt kann ein ungesunder Darm Signale ans Gehirn senden, die sich negativ auf Stimmung, Energie und emotionale Ausgeglichenheit auswirken – manchmal bis hin zu Angstzuständen oder depressiver Verstimmung. Auch ein geschwächtes oder überaktives Immunsystem kann das Darmmilieu stören und diesen Teufelskreis verstärken. Diese enge Verbindung zeigt, warum es sich lohnt, die Darmgesundheit zu pflegen – für Körper und Geist.
QUELL: In anderen Forschungen gilt Fermentiertes als hilfreich für den Darm. Welche natürlichen Substanzen können Ihrer Ansicht nach dieses komplexe Zusammenspiel des Mikrobioms positiv unterstützen?
Bestimmte natürliche Substanzen – darunter Heilpilze – zeigen großes Potenzial zur Unterstützung dieses komplexen Netzwerks. Hericium erinaceus (Igelstachelbart) etwa kann sowohl die kognitive Funktion als auch die Integrität der Darmbarriere fördern. Ganoderma lucidum (Reishi) moduliert Immunreaktionen und wirkt entzündungshemmend, was sich indirekt positiv auf Stimmung und Stressresistenz auswirken kann. Präbiotische Verbindungen wie Beta-Glucane aus Pilzen unterstützen eine gesunde Darmmikrobiota und damit die Darm-Hirn-Immunsystem-Achse. Diese synergetische Kombination ist in unserer Rezeptur Hifas-Microbiota enthalten, die Extrakte von Reishi und Hericium sowie Pulver aus Hericium, Shiitake und Pleurotus enthält – entwickelt, um das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen, das Immunsystem zu modulieren und das emotionale Wohlbefinden über diese Achse zu fördern.
QUELL: Wie hängen Mikrobiom und Hormonhaushalt zusammen?
Das Darmmikrobiom spielt eine wichtige Rolle beim Abbau und der Regulierung von Hormonen wie Östrogen, Cortisol und Schilddrüsenhormonen. Eine Bakteriengruppe, bekannt als „Estrobolom“, beeinflusst den Östrogenstoffwechsel im Körper. Eine Dysbiose kann zu hormonellen Ungleichgewichten führen und Beschwerden wie PMS, Wechseljahresbeschwerden oder Schilddrüsenfunktionsstörungen begünstigen. Zudem wirkt sich der Einfluss des Darms auf Stresshormone wie Cortisol direkt auf Stimmung und Immunfunktion aus. Zur Unterstützung dieses empfindlichen Gleichgewichts haben wir die Rezeptur Hifas-Equilibrium entwickelt – eine Kombination aus Reishi- und Cordyceps-Extrakten mit Hericium-Pulver. Diese Pilze werden traditionell zur Regulierung von Energie, Stressreaktionen und emotionalem Wohlbefinden eingesetzt.
QUELL: Können Sie ein praktisches Beispiel nennen – etwa für eine Frau in den Wechseljahren?
Gerne. Eine Frau in der Perimenopause oder Menopause kann hormonelle Schwankungen erleben, die sich in Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte äußern. Die Unterstützung der Darmgesundheit mit präbiotischen und adaptogenen Pilzen wie Reishi (Ganoderma lucidum) kann helfen, Stress abzubauen und die Schlafqualität zu verbessern. Hericium erinaceus kann die geistige Klarheit und das emotionale Gleichgewicht fördern, während Beta-Glucane aus Pilzen das Mikrobiom und den Hormonstoffwechsel unterstützen. Für diese Lebensphase haben wir Hifas-Menopause entwickelt – eine Rezeptur, die zusätzlich Ashwagandha KSM-66 enthält. Diese besonders gut untersuchte Form von Ashwagandha ist für ihre hohe Konzentration an aktiven Inhaltsstoffen und ihre adaptogenen Effekte bekannt. Sie trägt zur emotionalen Stabilität bei, verbessert die Stressresistenz und fördert einen erholsamen Schlaf – alles besonders wichtige Faktoren in den Wechseljahren, wenn die Stressresistenz und Schlafqualität oft herausgefordert sind.
QUELL: Wie können Verbraucher auf Ihrer Website die passenden Produkte für sich finden? Und mit welchen Fachleuten arbeiten Sie zusammen?
Auf unserer Website finden Interessierte detaillierte Produktbeschreibungen, um die passenden Rezepturen basierend auf ihren individuellen Gesundheitszielen auszuwählen – sei es zur Unterstützung des Immunsystems, der Verdauung, der kognitiven Gesundheit oder des emotionalen Gleichgewichts.Darüber hinaus arbeiten wir europaweit mit Fachkräften aus der integrativen und funktionellen Medizin (z. B. Onkologen, Gynäkologen, Gastroenterologen), mit Apothekern und Ernährungsberatern zusammen, die auf unsere forschungsbasierten Rezepturen und unsere wissenschaftliche Bildungsarbeit vertrauen. In unserem Online-Magazin finden sich außerdem Artikel zu den Studien, die wir mit unseren Heilpilzen durchführen.
QUELL: In anderen Mikrobiom-Forschungen spielt das Trinken von Wasser eine bedeutsame Rolle. Für wie einflussreich sehen Sie das Thema der Wasserzufuhr in Ihrer Forschung ?
Ja, die Flüssigkeitszufuhr ist ein fundamentaler, aber oft unterschätzter Faktor für die Aufrechterhaltung der Darmbarriere, der Vielfalt des Mikrobioms und einer optimalen Immunfunktion. Auch wenn sich unsere Kernforschung auf Heilpilze und deren bioaktive Verbindungen konzentriert, erkennen wir die synergetische Bedeutung von Lebensstilfaktoren wie ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Ernährung und Stressmanagement im Rahmen integrativer Gesundheitsstrategien an.
QUELL: In welche Forschungsbereichen sehen Sie besonderen Forschungsbedarf ?
Die Forschung zu Heilpilzen und ihrem Einfluss auf die Darm-Hirn-Immunsystem-Achse hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Viele Studien belegen ihre positiven Effekte auf Immunität, Darmgesundheit und kognitive Funktionen. Dennoch gibt es noch viel spannendes Potenzial – insbesondere im Hinblick auf ein besseres Verständnis der spezifischen Wirkmechanismen einzelner pilzbasierter Verbindungen auf diese vernetzten Systeme. Langfristige klinische Studien werden unser Wissen weiter vertiefen und die Rolle der Heilpilze in der integrativen Medizin zur Unterstützung von mentaler Gesundheit, Immunkompetenz und Stoffwechselgleichgewicht weiter untermauern.