Wasserstoff – Bedarf und Erzeugungspotential

Eine neue Studie der Plattform H2BW, die durch die e-mobil BW  koordiniert wird, analysiert, wie hoch der Wasserstoff-Bedarf und wie groß das Wasserstoff-Erzeugungspotential in Baden-Württemberg sind. Im Jahr 2035 werden 16,6 Terrawattstunden, also rund 550.000 Tonnen Wasserstoff, im Land benötigt.

Die Studie kommt zu einem ernüchternden Ergebnis, aber zeigt auch auf, was jetzt zu tun ist:  Sie beschreibt, dass der zukünftige H2-Bedarf in Baden-Württemberg erheblich ist, dass es ohne Strom- und Wasserstoffimporte  nicht geht. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern in Baden-Württemberg müsste also wesentlich schneller ausgebaut werden, als es derzeit der Fall ist. Somit wird voraussichtlich auf absehbare Zeit in Baden-Württemberg ein geringes Potenzial zur Erzeugung von grünem Wasserstoff vorhanden sein. Es ist bereits vorhersehbar, dass die Bereitstellung von Wasserstoff nicht ohne den Import von Wasserstoff und oder Strom für die Elektrolyse vor Ort zu bewerkstelligen sein wird. Das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 (bzw. 2040 in Baden-Württemberg) führt auch ohne Elektrolyse bereits zu einem deutlichen Anstieg des Strombedarfs. Während der Primärenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen stetig sinken, findet eine Verlagerung zu strombetriebenen Anwendungen (Elektromobilität und Wärmepumpen) statt. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern in Baden-Württemberg müsstte wesentlich schneller ausgebaut werden, als es derzeit der Fall ist. Somit wird voraussichtlich auf absehbare Zeit in Baden-Württemberg ein geringes Potenzial zur H2-Erzeugung aus Strom aus erneuerbaren Quellen vorhanden sein. Auch die nach heutigem Stand bis zum Jahr 2035 geplante und verfügbare Elektrolyseleistung in Baden- Württemberg reicht bei Weitem nicht aus, um die prognostizierte Wasserstoffnachfrage zu decken. Wenn ein nennenswerter Anteil des H2-Bedarfs durch lokale Erzeugung gedeckt werden soll, ist ein signifikanter Zubau an Elektrolyseleistung und erneuerbaren Energien erforderlich.

Die Studie erläutert aber auch anschaulich die Zusammenhänge, die Einflussfaktoren und die Arten der Wasserstofferzeugung sowie den Förderungsbedarf, um Wasserstoff konkurrenzfähig zu machen, Unter anderem stellt sie den aktuellen H2 -Bedarf in Baden-Württemberg sowie dessen Entwicklung bis 2035 auf. Die Produktionskosten von Wasserstoff mittels der Wasserelektrolyse mit grünem Strom und mittels der Dampfreformierung von Biogas bzw. Biomethan, werden miteinander verglichen. Darüber hinaus werden auch Transport- und Bereitstellungskosten für den Wasserstoff ermittelt.  Und es werden Instrumente vorgeschlagen, die eingesetzt werden können, um die Kostendifferenz zwischen den Wasserstoffkosten und denen der Konkurrenzenergieträger zu kompensieren, um Wasserstoff zu fördern.

weitere Informationen über den Hoffnungsträger, über Wasserstoff statt Erdgas und   über  die Woche des Wasserstoff-Süd 2022

 

17. Mai 2022