Verschmutzung in Luft, Wasser und Boden

Luftverschmutzung ist eines der weltweit führenden Gesundheitsrisiken.

Nach einer Studie von Forschern der Universitätsmedizin Mainz und des Max-Planck-Instituts Mainz verkürzt verschmutzte Luft die Lebensdauer der Europäer im Schnitt um mehr als 2 Jahre. Diese Studie ist die erste, die globale Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit von Menschen im Vergleich zu anderen Risiken untersucht hat.

Pestizide verbreiten sich kilometerweit durch die Luft und lassen sich praktisch überall in Deutschland nachweisen. Das belegt die bisher umfassendste Studie zur Pestizidbelastung der Luft, die das Umweltinstitut München gemeinsam mit dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft in Auftrag gegeben hat. Insgesamt fanden sich in den verschiedenen Sammelmedien der unterschiedlichen Standorte 124 verschiedene Pestizidwirkstoffe, so wie 14 Abbauprodukte von Pestiziden Dabei sind 5 Pestizide (Glyphosat, Pendimethalin, Prosulfocarb, Terbutylazin, Metolachlor) besonders verbreitet.

Die hohe Zahl der zugelassenen und verbotenen Stoffe zeigt, dass eine Verbots-Beschränkung auf wenige bekannte Problemstoffe wie Prosulfocarb und Pendimethalin Augenauswischerei wäre.

Die  Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ fordert wir einen europäischen Pestizid-Ausstieg innerhalb von 15 Jahren (Umweltinstitut München, Pestizidrückstände in der Luft: Wir haben nachgemessen! 29.9.2020).

Wasserverschmutzung Bundesweit liegen im definierten EUA-Nitrat-Netzwerk (EUA Europäische Umweltagentur) 26,7 Prozent aller Grundwassermessstellen über dem derzeitigen Nitrat-Grenzwert von 50 mg/l. 18,8 Prozent der deutschlandweit erfassten Messstellen zeigten Nachweise von Pflanzenschutzmitteln. In 57 Prozent  wurden nicht-relevante Metabolite nachgewiesen. Keines der deutschen Fließgewässer ist frei von Medikamentenrückständen. Hinzu kommt das Entstehen hochtoxischer Stoffe aus Rückständen im Laufe der Trinkwassergewinnung („Transformationsproblem“) (IGFÜR-Magazin 3, 2020

Pestizide im Boden Pestizide können mit ihren unerwünschten Nebenwirkungen auch nützliche Bodenorganismen schädigen. Dadurch wird die biologische Vielfalt im Boden gefährdet. Das natürliche Räuber-Beute-Verhältnis kann gestört werden. Es kann zu unerwünschten Rückständen in Pflanzen kommen, die dann in die Nahrungskette gelangen (Umweltbundesamt UBA 25.5.2018).

Schadstoffe und Schwermetalle im Boden Cadmium gelangt durch mineralische Phosphordünger aus Rohphosphaten (je nach Herkunft unterschiedlich belastet) in den Boden. Die Krebsagentur der WHO IARC hat die kanzerogene Wirkung des Cadmiums bestätigt. Weitere problematische Schadstoffe in Düngemitteln sind Uran, Quecksilber, Blei, Nickel, Arsen. Auf den Feldern kann sich Lachgas N₂O aus Stickstoffdünger bilden. Lachgas ist 200x schädlicher als CO₂.

Von Dr. Renate Pusch-Beier

24. Februar 2022