Zum Weltumwelttag am 05. Juni 2020 hat die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser den dritten Teil ihrer Übersichtsstudie zum Zustand des deutschen Grund- und Trinkwassers veröffentlicht.

In der Studie steht das Leitungswasser im städtischen Raum im Fokus. Mit einem speziellen Blick auf Berlin, Düsseldorf und Nürnberg. Ein Problem die industriellen und pharmazeutischen Rückstände die das Leitungswasser aufweist. Anhand neuerer Daten aus Nordrhein-Westfalen und Bayern wird im Schwarzbuch Wasser die Kontamination des Wassers mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln beleuchtet und die Auswirkungen auf Leitungs-, Tafel- und Mineralwasser.

Wasservorkommen besser schützen

Dr. Franz Ehrnsperger, Vorsitzender der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser bringt es wie folgt auf den Punkt: „Wenn die Natur gefährdet ist, sind wir es auch – daran erinnert uns alljährlich der Weltumwelttag. Der dritte Teil unseres Schwarzbuch Wasser zeigt wieder ganz deutlich, dass die Verschmutzung unseres wichtigsten Lebensmittels durch die Intensivlandwirtschaft, aber auch durch Rückstände aus der Industrie und Pharmazie dramatisch voranschreitet. Wir müssen unsere Wasservorkommen dringend besser schützen, kontrollieren und flächendeckend den wasserschonenden Ökolandbau voranbringen. Nur dann kann es gelingen, unsere Lebensgrundlagen auch für unsere Kindeskinder nachhaltig zu bewahren. Und genau dafür setzen wir von der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser uns jeden Tag aktiv ein.“

Alle drei Übersichtsstudien kann man sich auf der Homepage der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. herunterladen hier geht es zu den Downloads 

Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie sind:

    • Das Leitungswasser vieler deutscher Großstädte enthält in zunehmendem Umfang Rückstände von Arzneimitteln und Industriechemikalien sowie Süßstoffe und Pflanzenschutzmittel: Im Wasserwerk Berlin-Tegel wurden 2018 beispielsweise 19 Arzneimittelsubstanzen nachgewiesenen.
    • Das Problem der Pestizid-Rückstände im deutschen Grundwasser hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft: In immer mehr Messstellen werden immer mehr Wirkstoffe und ihre Abbauprodukte gefunden
    • Auch in 80 Prozent der Leitungswasserproben aus 20 untersuchten Städten wurden laut Stiftung Warentest im Jahr 2019 Pflanzenschutzmittel-Rückstände gefunden.
    • In nahezu allen bayerischen Leitungswasserproben lag laut der Tendenzstudie 2018 des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Nitratwert oberhalb von 10 mg/l. Damit überschritt das Leitungswasser fast flächendeckend den Grenzwert für Wasser, das zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet ist.
    • In Nordrhein-Westfalen beträgt der Anteil von Grundwasserkörpern in „schlechtem chemischen Zustand“ laut einer Veröffentlichung des WWF aus dem Jahr 2018 44,8 Prozent; 31,6 Prozent der Messstellen überschritten den gesetzlichen Grenzwert für Nitrat von 50 mg/l.

Die Übersichtskarte der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. verdeutlicht die Ergebnisse noch eindringlicher. Angesichts der Zahlen, kann man der Aussage, dass ein besserer Schutz der Wasservorkommen notwendig ist und eine Stärkung des Ökolandbaus nur zustimmen.

Bildnachweis Titelbild: wikimedia commons: EnBW AG;  Ein Trinkwasserhochbehälter der EnBW AG in Stuttgart, Bildnachweis Übersichtskarte: Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V.