Gute Idee: Sonnenstrom plus Artenschutz

Solarparks für Sonnenstrom können gleichzeitig dem Artenschutz zuträglich sein und so für umweltverträgliche Energiewende stehen,

Auf einer Fläche von 23 Fußballfeldern müsste Bayern täglich Solarparks bauen, um bis 2040 klimaneutral zu sein. Doch wie können Solarparks auf Feldern, so gebaut werden, dass die Menschen sie akzeptieren? Wie können Photovoltaik-Anlagen so gebaut werden, dass sie landschafts- und umweltverträglich sind? Ein Ansatz ist es, Sonnenstrom mit Artenschutz kombinieren.

Der gelernte Landschaftsarchitekt Andreas Engl hat ihn entwickelt. Er baut beispielsweise wenig ertragreiche Grün- und Ackerflächen in Solarfeld-Biotope um, die im Rahmen des Projekt EULE von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert werden. Wie so ein EULE-Solarfeld aussehen kann, zeigt das Beispiel von Engls eigener Anlage. Im niederbayerischen Bodenkirchen hat er vor zehn Jahren Photovoltaik auf einen ertragsarmen Acker seines Großvaters gesetzt. Um die Solarpaneele herum gibt es jetzt Streuobstbäume, Totholz, Brombeerhecken und Trockensteinmauern als Unterschlupf für Kleintiere. Zwischen den Modulen wuchern Gräser, Brennnesseln und Hecken. Eidechsen huschen durch, Spinnen hängen an den Gestängen. 550 Pflanzen- und Tierarten hat Engl hier nachgewiesen – allein schon bis zu fünfmal mehr Pflanzenarten als auf einem konventionell bewirtschafteten Acker.

Viele Flächen entlang von Autobahnen und Bahnlinien kommen für das EULE-Solarfeld-Projekt laut Experten und Landschaftsökologen in Frage. Der Zustand dieser durch Emissionen und schlechte Entwässerung vorbelasteten Flächen Ihr Zustand könnte durch Artenschutz-Solarfelder verbessert werden.So können Solarfelder Erosion verhindern. Auch auf schlechten, wenig ertragreichen Äckern könnten Photovoltaikanlagen nach EULE-Standards ein echter Gewinn: Dünger und Pestizide fallen weg, Blühwiesen, die nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden, bauen wieder Humus auf und können CO2 speichern.

Bildnachweis: Andi Engl ist mit der Natur im Einklang © josepha&markus

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