Nachhaltig sanieren Teil 3

Die Wahl der Heizung ist bei der Umwandlung der ehemaligen Werkstatt in ein Künstler-Atelier eine wichtige Frage. Eine Gastherme, die das Haus versorgt, bildet den Rahmen. Die Herausforderungen: mit der Heizung die Wände trocken zu halten und zugleich die Energiekosten zu mini-mieren. Teil 3 der Serie Nachhaltig Sanieren.

Die auszubauende Werkstatt in Traunstein liegt in der Nähe der Traun und hat keinen Keller. Aus diesem Grund ist aufsteigende Feuchtigkeit an den Außenwänden immer wieder ein Thema. Ganz am Anfang wurde die Möglichkeit diskutiert, eine Wandheizung einzubauen, um so Feuchtigkeit aus dem Atelier draußen zu halten. Allerdings ließ sich kein Handwerker finden, der diese Möglichkeit umsetzen wollte. Als Kompromiss wurde nun am Sockel der Wände eine Rohrleitung aus Kupfer verlegt, die dazu beitragen soll, die Wände trocken zu halten und Wärme zu spenden. Kupferrohre zeichnen sich durch ihre hohe Lebensdauer aus und haben den Vorteil, dass sie sich bei Erwärmung wesentlich weniger stark in der Länge ausdehnen als Kunststoffrohre. Im Vergleich zu Kunststoffrohren beträgt die Längenausdehnung von Kupferrohren nur ein Zehntel. Die Wärme abgebenden Kupferrohre werden anschließend unter dem Kalkputz verschwinden. 

Flankiert werden die rund 180 Meter verlegten Kupferrohre durch Heizkörper, die zusätzlich oder separat zu den Kupferrohren beheizt werden können. Empfohlen hatten die beteiligten Handwerker ursprünglich eine Fußbodenheizung, doch die Erfahrung aus einer anderen Wohnung in dem Haus zeigen, dass eine Fußbodenheizung viel Energie verbraucht. Bei den Preissteigerungen bei Gas ist es für den Ausbau des Ateliers ein wichtiges Argument, auf sparsamen Verbrauch zu achten. 

Vorhandene Gastherme nutzen
Angeschlossen werden die Kupferrohre, Heizkörper und Verbrauchsleitungen an eine Gastherme, die vor etwa zehn Jahren in das Haus eingebaut wurde. Die Gastherme funktioniert reibungslos und ist noch zu jung, um über eine alternative Beheizung des Hauses nachzudenken. Der Installateur, der sie eingebaut hat, geht davon aus, dass die Therme noch Jahrzehntelang hält. Bei Ende der Lebensdauer der Therme ist zu hoffen, dass es in Traunstein ein Fernwärmenetz gibt, an das dann die Heizung des Ateliers ohne große Probleme angeschlossen
werden kann. 

Neue Fenster halten die Wärme drinnen
Mittlerweile sind im Atelier auch die alten Fenster durch moderne, dreifachverglaste Fenster ersetzt worden. Innen sind sie aus Fichte, außen aus Lärche, so dass sie schön altern und nicht gestrichen werden müssen. Die neuen Fenster und die ebenfalls dreifachverglaste Eingangstüre werden zusätzlich dafür sorgen, dass die Wärme im Atelier bleibt und nicht nach außen dringt. Allerdings wird es die Dreifachverglasung nicht mehr wie bisher bei den einfachverglastenFenstern möglich machen, dass die Luft zirkuliert. Die Fenster lassen sich aber öffnen und das Atelier nach Bedarf lüften. Im Vergleich zu den feststehenden Fenstern der höchsten Dämmklasse kommt das den Lüft-Gewohnheiten entgegen und erhöht das Wohlbefinden. QC69F09

Baufortschritte 

Seit Anfang diesen Jahres beschäftigt sich der Künstler Clemens Büntig in Traunstein mit der Verwandlung der ehemaligen Zimmerer-Werkstatt in ein Kunstatelier. In den ersten Monaten ging es langsam voran, denn es waren wesentliche Entscheidungen zu treffen und Handwerker zu finden, die diese ausführen können. Quell berichtet über Stolpersteine und Sanierungsfortschritte. Alle Beiträge sind auch auf www.quellonline.de nachzulesen.

Teil 1 Nachhaltigkeit als Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und Sozialem

Nachhaltig zu sanieren, ist in dreifacher Hinsicht eine Herausforderung: In Sachen Ökologie gilt es, gesunde und werthaltige Materialien auszuwählen und die Umwelt zu schonen. In Sachen Ökonomie zwingt der Kontostand dazu, auch an die Finanzen zu denken. Und beim Sozialen geht es darum, einen Ausgleich zwischen den Interessen von Vermieter, Mieter und Nachbarschaft zu finden. QC67E02

Teil 2 Unerwartete Stolpersteine

Alter Gebäudebestand hält oft unvorhergesehene Überraschungen bereit. In der ehemaligen Werkstatt in Traunstein sind es die Wände, die den zügigen Ausbau zum Künstler-Atelier nun erst einmal gestoppt haben. Nun ist eine Atempause gefordert, um zu überlegen, was sich mit diesen Wänden am besten anfangen lässt. QC68E02