Alter Gebäudebestand hält oft unerwartete Überraschungen bereit. In der ehemaligen Werkstatt in Traunstein sind es die Wände, die den zügigen Ausbau zum Künstler-Atelier nun erst einmal gestoppt haben. Nun ist eine Atempause gefordert, um zu überlegen, was sich mit diesen Wänden am besten anfangen lässt.
Als der künftige Atelier-Betreiber Clemens Büntig damit begann, den Verputz in den zu sanierenden Räumen abzunehmen, stieß er auf eine Wand-Struktur, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Teile der Wand bestanden aus einer Masse aus Kieselsteinen, die wie Beton, aber wesentlich grobkörniger wirkte.
Recherchen ergaben, dass derartige Mauerstrukturen in früheren Zeiten wohl gar nicht so selten waren. „Baumaterialien waren teuer, da hat man verbaut, was man finden konnte“, so kommentiert Ernst Haider, der von Renovierungsarbeiten in der oberen Stadt von Traunstein derartige Strukturen kennt. Einschlägige Erfahrungen mit dem berüchtigten Isarkies, der im Münchner Umkreis gerne verwendet wurde, hat Gerhard Miksch gemacht. Er führt das 70 Jahre alte Spezialgeschäft Schrauben-Mutter im Münchner Glockenbachviertel und sagt im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung: „Entweder geht nichts, weil man einen Stein erwischt oder man hat ein Riesenloch und Gebrösel“. Der Isarkies ist wohl mit den Wandstrukturen in der Traunsteiner Werkstatt vergleichbar.
Das Einfachste wäre nun, die anspruchsvolle Wandstruktur hinter einer Rigips-Wand verschwinden zu lassen. „Trockenbau-Wände sind flexibel, platzsparend und langlebig. Kurze Bauzeiten machen sie darüber hinaus besonders wirtschaftlich“, so werden die Vorteile von Trockenbau-Wänden im Internet beschrieben. Wenn alte, unebene oder schiefe Wände begradigt und verschönert werden sollen, ist eine Vorsatzschale mithilfe von Trockenbau-Platten häufig die einfachste Lösung.
Kalkdämmputz
Zielsetzung des Werkstatt-Ausbaus ist es, die Arbeiten von lokalen Handwerkern so ökologisch wie möglich ausführen zu lassen. Im Raum steht das Aufbringen eines Kalk-Dämmputzes aus hydraulischem Kalk mit Blähglaszuschlag. Der Kalkhersteller wirbt so für seine Produkte: „An der gesamten Bausubstanz machen Putze zwar nur einen geringen Teil aus. Jedoch sind es gerade die obersten Zentimeter oder gar Millimeter, die unser Wohlbefinden bestimmen. Wir nehmen sie wahr, fühlen ihre Oberfläche und atmen die Raumluft ein, die Kalkputze für uns reinigen. Außerdem sorgen natürliche Baustoffe für ein Wohlbefinden, welches viele heute verwendete Putze oder Baustoffe nicht mehr bieten“. Der Wärmedämmputzmörtel enthält keine synthetischen Bindemittel, ist atmungsaktiv und soll Pilze und Schimmel abhalten. Er lässt sich sowohl als Dämmputz, als auch als Entfeuchtungsputz einsetzen. Allerdings ist er auch deutlich teurer als herkömmliche Trockenbau-Wände. Die Argumente, die fürs Verputzen sprechen: Der Raum wird durch dicke Dämmplatten nicht verkleinert. Es kann keine Risse zwischen den Platten geben, aufsteigende Feuchtigkeit in den Platten wird vermieden. Mal sehen, ob die Argumente pro Verputzen den Mehraufwand rechtfertigen. QC68E02
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„Wodurch zeichnet sich ein „gesundes“ Gebäude aus? Die Baubiologie gibt auf diese Frage klare Antworten. Demnach ist ein gesundes Gebäude eines, das die Gesundheit der Nutzer unterstützt und fördert, anstatt sie durch Schadstoffe zu beeinträchtigen. Eines, das ein gesundes Innenraumklima bietet und ein gutes soziales Miteinander ermöglicht. Eines, das beim Bau und bei der späteren Nutzung die Umwelt schont, anstatt sie mehr als nötig zu belasten.“
Gesundes Bauen und Wohnen
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und Architekten
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Beitrag Nachhaltig sanieren, Teil 1