Immer weniger Jod

Studienergebnisse zeigen: Die Jodversorgung ist rückläufig und wieder ein wachsendes Problem in Deutschland. Das hat verschiedene Gründe: Aufgrund der jodarmen Böden in Deutschland ist Jod nur in geringen Mengen in Getreide, Gemüse oder Obst enthalten. Zum anderen hat die Verwendung von Jodsalz in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Aber auch ein erhöhter Nitratgehalt im Trinkwasser kann zu Jodmangel führen.

Jodsalz bietet für uns als Hersteller keinen Nutzen, aber viel Potenzial für Ärger“. Wenn es um die Jodierung von Kartoffelchips geht, dann ist Marco Blumenthal, Leiter Qualitätsmanagement eines SnackHerstellers, zurückhaltend. Denn damit könne man die Anhänger allen Naturbelassenen vergraulen. Jahrzehnte nach Einführung der angereicherten Salz-Körnchen hat der Zusatz von künstlichem Jod einen schlechten Stand. Kritiker sprechen sogar von einer Zwangsjodierung, da es praktisch unmöglich ist, der Jodmangelprophylaxe durch den Zusatz von jodiertem Salz aus dem Wege zu gehen. Und so hat die Verwendung von Jodsalz bei Lebensmitteln in Handwerk und Industrie in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. In einer aktuellen Studie haben Forscher des Max-Rubner-Instituts (MRI) beispielsweise herausgefunden, dass der Anteil an jodierten Suppen von mehr als 70 Prozent im Jahr 2016 auf 28,5 Prozent im Jahr 2023 zurück ging. Die Forscher des Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel ziehen das Fazit: „In fast allen untersuchten Produktgruppen ist der Anteil an Produkten, in denen Jodsalz zur Anwendung kam, mit unter 30 Prozent gering.“ 

Die Geschichte der Jodmangelprophylaxe

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Deutschland als Jodmangelgebiet eingestuft hatte, begann 1981 eine breit angelegte Jodmangelprophylaxe. Um die Jodversorung zu verbessern, informiert und sensibilisiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seither im Rahmen der Informationsoffensive „Wenn Salz, dann Jodsalz“. Um die gesellschaftliche Akzeptanz für die Jodmangelprophylaxe zu erhöhen, wurde 1984 der „Arbeitskreis Jodmangel“ gegründet – durch Präsidiumsmitglieder der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Durch die Jodmangelprophylaxe gilt Jodsalz seit Ende der 1980er Jahre als Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs.

Zweifel an der Einschätzung der WHO, Deutschland sei ein Jodmangelgebiet, kamen 1994 auf. Das Bundesumweltamt führte in seinem Jahresbericht zum Thema Wasser merkwürdige Beobachtungen an: In manchen Gebieten mit krankhaft vergrößerten Schilddrüsen herrsche kein Jodmangel und die gesteigerte Jodversorgung führe auch nicht zu einem Rückgang der Erkrankungen. Als Ursache für den Jodmangel wurde stattdessen ein zu hoher Nitratgehalt des Trinkwassers ausgemacht. Der Jodmangel beruhe auf der Konkurrenz von Nitrat und Jod zugunsten der Nitrataufnahme. In der Folge reduzierte die EU 2006 die Höhe der erlaubten Jodzusätze für Viehfutter von Milchkühen und Legehennen von 10 mg auf 5 mg Jod pro kg Futtermittel. Für alle übrigen Tierarten (z. B. Schweine, Mastgeflügel) wurde ein Höchstwert von 10 mg/kg Futtermittel festgesetzt.

Verschlechterung der Jodversorgung

Bei aller Verunsicherung kann man doch festhalten: Nach aktuellen Studien zeichnet sich in Deutschland eine Verschlechterung der Jodversorgung ab. Die aktuellen Ergebnisse des Jodmonitorings zeigen: Die Jodversorgung ist rückläufig und wieder ein wachsendes Problem in Deutschland. 32 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland weisen nach Zahlen des Robert Koch Instituts ein erhöhtes Risiko für eine Jodunterversorgung auf.

Die Forscher vom Max-Rubner-Institut (MRI) ziehen das Fazit: Bei einigen Ernährungsweisen ist das Risiko für eine Jodunterversorgung erhöht, beispielsweise, wenn auf jodhaltige Lebensmittel wie Milch, Meeresfisch und Eier oder auch auf Fleischerzeugnisse, die in Deutschland oftmals mit jodiertem Salz hergestellt werden, verzichtet wird. Bei veganer oder vegetarischer Ernährungsweise, bei einer Milch- oder Fischallergie oder einer Milchzuckerunverträglichkeit kann es daher besonders
schwierig sein, ausreichend Jod aufzunehmen.

Natürliche Alternativen

Über das Essen ist es gar nicht so einfach, seinen Mindestbedarf von 200 Mikrogramm Jod pro Tag zu decken. Deshalb empfehlen die Autoren Kyra Hoffmann und Sascha Kaufmann („Jod, Schlüssel der
Gesundheit“) , die Ernährung „bewusst jodreicher zu gestalten“. Sie schreiben: „Die Japaner machen es uns vor. Die traditionelle japanische Küche ist durch ihren hohen Anteil an Fisch- und Algengerichten so jodreich, dass Japaner im Durchschnitt statt unserer 70 Mikrogramm pro Tag zwischen 1 und 13 Milligramm verzehren. Interessanterweise haben Japaner die höchste Lebenserwartung in der Welt bei gleichzeitig sehr niedrigen Krebserkrankungsraten.“ Zu den wichtigsten Jodlieferanten (mehr als 100 Mikrogramm pro 100 Gramm) zählen Kabeljau, Scholle, Krabben, Seelachs, Shrimps, Hummer, Jakobsmuscheln, Meeresalgen, Miesmuscheln und Wildlachs. Eine andere Möglichkeit, den Jodbedarf auf natürliche Weise zu decken, ist das Trinken von jodhaltigem Mineralwasser. So empfahl schon der große Heiler Paracelsus seinen Patienten das Trinken von jodhaltigem Mineralwasser.

Inzwischen bestätigt sich, dass natürliches Jod besser wirkt als synthetisches Kaliumjodid, mit dem Speisesalz und Lebensmittel angereichert werden. In einer Studie, durchgeführt mit gesunden Frauen an der Glasgow-Universität in Großbritannien, wurde Jod aus Meeresalgen mit Kaliumjodid verglichen. Kaliumjodid wurde vom Körper sehr schnell aufgenommen und wieder ausgeschieden, während Jod aus Meeresalgen langsamer resorbiert wurde und im Körper wesentlich länger zur Verfügung stand. 

Auch der Internist Dr. Bernd Rieger empfiehlt in seinem Ratgeber „Die Schilddrüse“, den Jodbe-
darf aus natürlichen Quellen zu decken, „in der Hoffnung, dass in pflanzlichem oder tierischem
Gewebe gespeichertes Jod vom menschlichen Körper leichter erkannt, aufgenommen und verwertet werden kann.“ QC71W02

Jodbedarf

Der Jodbedarf eines Menschen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören das Alter, die Lebenssituation oder ein Nährstoffmangel (Selen, Zink, Eisen). Die Empfehlungen der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung sind altersabhängig und steigen von 40 bis 80 Mikrogramm (µg) bei Säuglingen auf 200 µg bei Jugendlichen und Erwachsenen an.
Schwangere haben einen Jodbedarf von 230 µg. NachZahlen der Universität Bonn beträgt die tägliche Jodaufnahme aus Lebensmitteln jedoch nur knapp 74 Mikrogramm (ohne Berücksichtigung von
jodiertem Speisesalz).

Die natürliche Jodquelle

JodNatur von St. Leonhards besteht aus der artesischen St.Georgsquelle und einer jodhaltigen Sole im Verhältnis 54:1. Um den menschlichen Stoffwechsel optimal zu unterstützen, empfehlen Experten, pro Tag eine Flasche JodNatur zu trinken. Diese enthält rund 125 µg Jod. Wer sich bewusst natürlich, biologisch und möglichst regional ernährt, rutscht leicht in ein Jod-Defizit.
JodNatur kann hier einen wertvollen Beitrag zu einer natürlichen Jodversorgung leisten und einem Mangel vorbeugen helfen.

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