Gute Tage zum Kräutersammeln

Die 30 Tage zwischen dem 15.August ( Maria Himmelfahrt) und dem 12.September – auch Frauendreißiger genannt – eignen sich nach altem Heilwissen und Glauben ideal zum Kräutersammeln.

Der Frauendreißiger beginnt Zum Fest von Mariä Aufnahme in den Himmel: Am 15. August werden in katholischen Gegenden Festgottesdienste gefeiert. Dort werden dann Kräutersträußchen gesegnet, die die Gläubigen in die Kirche mitbringen. Nach altem Brauch soll ein Kräutersträußchen aus mindestens sieben Kräutern bestehen, dies können etwa Wermut, Kamille, Johanneskraut, Salbei, Königskerze, Spitzwegerich oder Arnika sein. Dieser Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt und lebt in den letzten Jahren immer mehr auf. Ein Kräutersträußchen ist nach katholischem Verständnis ein heiliges Zeichen, das durch das Weihegebet und den Glauben des einzelnen Christen Wirkung entfaltet. Helfen sollten die geweihten Kräuter (besonders in Form einer Teezubereitung) gegen mögliche Verzauberung des Viehs, Gewitter, Krankheit; für eine gute Ernte, Eheglück und vieles mehr. Das ganze Jahr über nahm man auch vom Kräuterbuschen, um zu räuchern. Besonders heilkräftig sollte es sein, wenn Kräuterbuschen mit Weihrauch vermischt im Krankenzimmer angewendet wurde. In manchen Orten Bayerns und Tirols beginnt damit auch die Zeit des Frauendreißigers, die Zeit zwischen den Festen Mariä Himmelfahrt am 15. August und Mariä Namen am 12. September. Der Ursprung des Frauendreißigers liegt vor allem auch in der konkreten Erfahrung, nach der diese Spanne als besonders günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern gilt, denen dann ihre größte Heilkraft zugeschrieben wird. Dieses Erfahrungswissen wurde in das Christentum übernommen.

Zu den Kräutern der Maria gehört unter anderem die Kamille ( Bild): An Feldrändern bildet die Kamille im Sommer duftende gelb-weiße Farbtupfer. Bis zu 50 Zentimeter hoch werden die ein- bis zweijährigen Pflanzen, die ein filigranes Blattwerk ziert. Die Kamille besitzt vier Haupteigenschaften: Sie ist entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend und wirkt gegen Blähungen. Daraus leitet sich eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten ab. Kamillentee beruhigt und lindert akute Magenbeschwerden. Äußerlich behandelt man mit der Kamille schlecht heilende Wunden. Sie ist eine wichtige Heilpflanze in der Frauenheilkunde. In der Anthoposophie gilt die Kamille als die freundliche Mutter unter den Pflanzen. In der Sonne leuchtet sie, sie ist aber nie grell, sondern weich und anschmiegsam.

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