Workation im Paradiesgarten
Den Geheimtipp im Absatz Italiens haben wir unseren Lesern schon auf www.quell-online.de anvertraut. In diesem Beitrag geht es um eine ganz
Lupinus Mare, Foto:Martina Guthmann
besondere Erfahrung – „holiday4help“ – im apulischen Paradiesgarten LUPINUS MARE bei Therés und Gioacchino.
Dieses Tipi wird in der nächsten Zeit mein Zuhause sein. Es ist mit so viel Liebe und Geschmack eingerichtet – vom Solarlämpchen bis zur Leinenbettwäsche. Da ich ohne Auto unterwegs bin, haben mich Therés und Gioacchino am Bahnhof abgeholt und nur wenige Kilometer von Gallipoli erlebe ich diese bei Touristen immer beliebter werdende Region aus einer ganz anderen Perspektive. Hier liegen die große weiße Bucht und die quirlige Altstadt zu Füßen, die sich kräuselnden glitzernden Meereswellen sind so nah und verschmelzen mit der Ruhe dieses außergewöhnlichen Platzes am Hügel, an dem immer ein erfrischendes Windchen weht.
Und ich fühle mich vom ersten Moment, als ich meinen Rucksack abgestellt habe, angekommen, Therés und Gioacchino haben am Sitzplatz mit dem atemberaubend schönen Ausblick schon Kaffee und köstliches Gebäck vorbereitet. Die Kätzchen Greta und Gaia gesellen sich zu uns und auch die liebe Hündin Cora nimmt mich gleich ohne ein Knurren auf. Eine gute Bekannte aus dem Nachbardorf, die Therés und Gioacchino, stößt mit frischem Bio-Brot – von einem der super raren Bio-Bäcker Apuliens – dazu und nach einem fröhlichen Plausch machen wir gemeinsam einen Rundgang durch die beiden Gärten. Nach der langen Reise ist mir nach Bewegung. Und so machen wir uns gleich zusammen ans Mulchen der neu gepflanzten Bäumchen. Dabei erlebe ich das Gelände und den Blick auf die Bucht von immer wieder neuen Perspektiven.
Gleichzeitig fasziniert mich, mit wieviel Bedacht Therés und Gioacchino dieses Stück Land bepflanzen: bereits mehr als 2000 Pflanzen und Stecklinge, Duft-, Kräuterpflanzen, Bäume und Sträucher sind hier – nach dem Prinzip des syntropischen Gartens in „Familien“ – gepflanzt, die sich gegenseitig unterstützen, sodass alles zu so einem harmonischen Ganzen wird. Die beiden Perfektionisten in Sachen Achtsamkeit sind geduldig mit mir und ich spüre, dass hier mehr mit mir passiert als ich je erwartet habe.
Nach getanem Tagwerk laden mich Antje und zum köstlichen, veganen Abendessen am Feuer ein, gute Gespräche inklusive. Ich lerne viel über den Salento, über seine besondere Pflanzen- und Tierwelt und auch darüber, wie die Einheimischen hier leben. Dann spaziere ich unterm Sternenhimmel und mit Blick auf die vielen Lichter, die in der Bucht von Gallipoli leuchten, zum Tipi und werde gut schlafen.
Und zum Frühstück gibt es dann das Bio-Brot mit selbstgemachte Zitronenmarmelade von den Früchten, die wir noch am Vortag geerntet haben.
Die Tage vergehen wie im Flug. Es gibt so viel zu tun im Garten und je nach Talent, KnowHow und Kraft findet sich für jeden „holiday4helper“ die richtige Aufgabe, von Pflanz- und Gartenarbeiten über handwerkliche Tätigkeiten bis hin zum Freischneiden von Feuerschneißen und der Bepflanzung mit Kaktusfeigen an ihren Rändern.
Gerade beim Einpflanzen der kleinen Kakteenstücke an den Grundstücksgrenzen, die mögliche Feuer eindämmen können, wird mir auch die Verletzlichkeit dieser Landschaft bewusst und ich fühle große Bewunderung für das Lebenswerk von Therés und Gioacchino. Nur durch ihren achtsamen, sensiblen und wertschätzenden Umgang mit Pflanzen, Tieren und allen Dingen konnte aus diesem Stück Land so ein Kleinod entstehen. Das Gefühl, ein kleines bisschen dazu beigetragen zu haben und sie als Freunde zu haben, macht mich glücklich.
Übrigens: von Antje Therés Kral wird im kommenden Jahr in der Reihe „Glücksorte“ des Droste-Verlags ihr Reiseführer über ihre Lieblingsregion Apulien erscheinen.
Wer sich für die Aufgabe eines Holiday4helpers bei LUPINUS MARE interessiert, erfährt auf der Plattform mehr Details und kann sich dann zur weiteren Absprache bezüglich anstehender Aufgaben mit Therés und Gioacchino abstimmen. Auch die Beteiligung am Leben der Gastgeber erfolgt nach Absprache.
