Wie kann ich freundlicher zu mir selbst sein?
Um freundlicher zu sich selbst zu sein, gibt es verschiedene Ansätze, die Ihnen helfen können. Ein wichtiger Schritt ist es, Selbstmitgefühl zu entwickeln. Beginnen Sie damit, Ihre Emotionen zu akzeptieren, anstatt sie zu unterdrücken oder zu ignorieren. Erlauben Sie sich, zu fühlen, was Sie fühlen, ohne sich selbst dafür zu verurteilen. Stellen Sie sich vor, Sie hatten einen stressigen Tag bei der Arbeit. Anstatt Ihre Frustration zu unterdrücken, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zu erkennen: „Ich fühle mich gerade gestresst und überfordert.“
Beobachten Sie Ihre Emotionen aufmerksam. Was fühlen Sie in Ihrem Körper? Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf? Wenn Sie sich gestresst fühlen, könnten Sie eine Anspannung in den Schultern oder einen schnellen Herzschlag bemerken. Benennen Sie Ihre Emotionen klar: „Ich fühle mich gerade wütend“ oder „Ich bin traurig“. Dies hilft Ihnen, Ihre Gefühle besser zu verstehen und zu verarbeiten.
Suchen Sie nach den Ursachen Ihrer Emotionen. Was hat Ihre Emotionen ausgelöst? Welche Gedanken, Situationen oder Menschen haben dazu beigetragen? Wenn Sie sich ärgern, könnte es hilfreich sein, zu erkennen, dass ein bestimmtes Ereignis oder eine Person Ihre Reaktion ausgelöst hat. Entwickeln Sie gesunde Bewältigungsstrategien. Was hilft Ihnen, mit schwierigen Emotionen umzugehen? Sport, Meditation, Gespräche mit Freunden oder kreative Tätigkeiten können hilfreich sein. Wenn Sie sich gestresst fühlen, könnte ein kurzer Spaziergang oder ein Telefonat mit einem Freund Wunder wirken.
Seien Sie geduldig mit sich selbst. Erwarten Sie nicht, dass Sie Selbstmitgefühl über Nacht entwickeln können. Es ist ein Prozess, der Zeit und Übung erfordert. Geben Sie sich selbst die Erlaubnis, Fehler zu machen. Jeder Mensch macht Fehler. Sehen Sie Fehler als Chance zum Lernen und Wachsen. Wenn Sie einen Fehler bei der Arbeit gemacht haben, sagen Sie sich: „Jeder macht Fehler. Ich werde daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen.“
Vergleichen Sie sich nicht mit anderen. Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Vergleiche mit anderen führen nur zu Frustration und Unzufriedenheit. Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Fortschritte und Erfolge.
Achtsamkeit hilft, Emotionen und Gedanken besser zu verstehen und zu regulieren. Sie ermöglicht es, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und die eigenen Bedürfnisse und Gefühle besser wahrzunehmen. Wenn Sie sich gestresst fühlen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren.
Selbstfürsorge ist ebenfalls wichtig. Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihres Körpers. Ernähren Sie sich gesund, bewegen Sie sich regelmäßig und gönnen Sie sich ausreichend Schlaf. Gönnen Sie sich Dinge, die Ihnen Freude bereiten, und schaffen Sie sich Raum für Entspannung und Erholung. Ein entspannendes Bad oder ein gutes Buch können Wunder wirken.
Zähmen Sie den inneren Kritiker. Hinterfragen Sie negative Selbstgespräche und kritische Gedanken. Ersetzen Sie negative Gedanken durch positive Affirmationen und Selbstlob. Wenn Sie sich sagen: „Ich bin nicht gut genug“, ersetzen Sie dies durch: „Ich gebe mein Bestes und lerne jeden Tag dazu.“
Verbinden Sie sich mit anderen Menschen. Verbringen Sie Zeit mit Menschen, die Ihnen guttun und Sie unterstützen. Engagieren Sie sich für andere und helfen Sie Menschen in Not. Dies kann Ihr Selbstmitgefühl und Ihre Freude am Leben steigern. Wenn Sie sich einsam fühlen, rufen Sie einen Freund an oder engagieren Sie sich in einer Gemeinschaft.
Stellen Sie sich regelmäßig die Frage: „Was brauche ich jetzt?“ Indem Sie sich diese Frage stellen, lernen Sie, Ihre eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen und darauf einzugehen. Wenn Sie sich müde fühlen, könnte die Antwort sein: „Ich brauche eine Pause und etwas Ruhe.“
Es ist wichtig, dass Sie geduldig mit sich selbst sind und sich Zeit geben, um freundlicher zu sich selbst zu werden. Es ist ein Prozess, der Übung und Hingabe erfordert.
Von Dr. Gerd Leidig, Köln
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