Immer mehr Grundschulkinder können nicht schwimmen. In der Grundschule aber wird das Schwimmen nicht gelernt, das muss früher passieren. Für Eltern ist dies nicht immer möglich, ob aus zeitlichen oder aus finanziellen Gründen, oder weil sie selbst Angst vor dem Wasser haben: So kommt es, dass 60 Prozent der Kinder, die einen Schwimmkurs besuchen, richtiggehend Angst vor dem Wasser haben, berichtet Julia Volks, Jugendleiterin der Kreiswasserwacht Starnberg.“Das Erlernen von Schwimmfähigkeiten ist somit unmöglich. Es muss also mit Wassergewöhnung begonnen werden. Diese nimmt wertvolle Zeit vom eigentlichen Schwimmkurs in Anspruch und hat zur Folge, dass Kinder im Schwimmkurs nicht das Schwimmen erlernen. Wassergewöhnung sollte bereits durch die Eltern erfolgen, doch dem steht gegenüber, dass 20 Prozent der Kinder, die zum Schwimmkurs kommen, vorher nie in einem Schwimmbad gewesen sind.“ „Es ist daher wichtig, die Kinder in sicherer Umgebung zunächst ans Wasser heranzuführen und sie an das Wasser zu gewöhnen, es geht zunächst um das unter Wasser ausatmen können und das im Wasser gleiten können, erst dann um das Schwimmen und Tauchen“, berichtet Sabine Kurz von der Stiftung „Deutschland schwimmt“. Kleinkinder spielerisch an das Element Wasser gewöhnen, ihnen Ängste nehmen und sie behutsam und mit Freude ans Schwimmen heranführen, dabei Chancengleichheit und Inklusion zu leben, das ist das Ziel der Stiftung „Deutschland schwimmt“. Deutschlandweit können sich Regionen, Vereine, Privatpersonen und Initiativen beteiligen und von dem Know How der Stiftung profitieren.
Der Landkreis Starnberg ist deutschlandweit der erste Kooperationspartner der Stiftung „Deutschland schwimmt“, die vom ehemaligen Leistungsschwimmer und Olympia-Teilnehmer Alexander Gallitz gegründet wurde. Mit Hilfe der Stiftung konnten in der Region StarnbergAmmersee kürzlich die ersten 13 Erzieherinnen von Fortschritt Bayern in St. Ottilien ausgebildet werden.
Tatjana von Quadt von „Fortschritt Bayern“ lobt den Ansatz der Inklusion sowie den der Chancengleichheit der Stiftung.
Im Rahmen des Projekts „Mit Sicherheit mehr Spass am See“ ist von der gwt Starnberg eine Publikation entstanden. In der „Wasserfibel“ werden spielerische Wassergewöhnungsübungen gezeigt.
Die Wasserfibel mit Übungen zur Wassergewöhnung
Nun ist – gemeinsam mit dem schwimmbegeisterten Wigald Boning – auch ein Kurzfilm zur Region StarnbergAmmersee erschienen, der für das Thema Wassergewöhnung sensibilisieren soll. Der Film „Wassergewöhnung für Kinder“ wurde vom Team der Groundfit GmbH rund um Daniel Betz gedreht: Sicherheitskampagne-am-see/wassergewoehnung-fuer-kleinkinder

Gruppenbild: von links: Tatjana von Quadt, Fortschritt Bayern, mit Sohn, Isabell Bauch und Werner Schmid von der gwt Starnberg GmbH, Sabine Kurz, Stiftung Deutschland schwimmt, Christoph Winkelkötter, gwt Starnberg GmbH

Bild: Auch Maren Piskora, 90-jährige Masterschwimmerin aus München, unterstützt die Stiftung „Deutschland schwimmt“.

Angst vor Wasser sollten auch Erwachsene überwinden lernen, die sich nicht sicher im freien Gewässer oder in der Natur fühlen. Sportarten mit Bodenkontakt wie Wasserwandern können auch dazu beitragen, Ängste zu überwinden und vom Wasser als Fitness-Element zu profitieren.