Traditionelle Bewässerung

Vom 4. bis 9. Dezember 2023 tagte der Zwischenstaatliche Ausschuss für Immaterielles Kulturerbe in Kasane, Botswana. Der Ausschuss beriet unter anderem darüber, welche Kulturformen und Modellprogramme in die internationalen UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden. Deutschland war an drei Nominierungen beteiligt: das Hebammenwesen, die manuelle Glasfertigung und die traditionelle Bewässerung wurden in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.

Wissen, Technik und Organisation der traditionellen Bewässerung wurde von den Ländern Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich und der Schweiz vorgeschlagen.

Die traditionelle Bewässerung nutzt die Gravitationskraft um Wasser durch Kanäle und Gräben von natürlichen Quellen zu landwirtschaftlichen Flächen zu leiten. Sie erfordert ein tiefes Verständnis der natürlichen Landschaft, der Fließeigenschaften des Wassers, der Wetterbedingungen sowie die enge Zusammenarbeit von Bauern, Landbesitzern, Freiwilligen, Kooperativen, Gemeinden und Vereinen. Wissen und Können werden teils mündlich und teils schriftlich, meist innerhalb von Familien und Gemeinden weitergegeben. Um die Organisation zu vereinfachen, wurden Regelsysteme (Wasserbriefe) eingeführt. Zusätzlich arbeiten Forschungsinstitute eng mit den Praktizierenden zusammen. Die traditionelle Bewässerung stiftet Identität und verbindet Mensch und Natur und ermöglicht nachhaltige, biodiverse und energie-autarke Landwirtschaft.

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