„Ist die Therapie der erhöhten Harnsäure Laborkosmetik oder (über-)lebensnotwendig?“ fragt Dr. Michael Zellner. Der Chefarzt der Abteilung und Praxis für Urologie der Johannesbad Fachklinik in Bad Füssing tritt den Beweis an, dass es sich lohnt, der Wohlstandserkrankung Gicht den Kampf anzusagen. Unter Ablagerungen kristallisierter Salze in Gelenkflüssigkeit und Bindegewebe leiden hierzulande 10 bis 30 % der Männer und 2 bis 6 % der Frauen. Das Ziel ist, die Harnsäure im Körper so niedrig wie möglich zu halten, denn die Hyperurikämie, also die erhöhte Harnsäure im Blutserum, kann zu Entzündungen und Zellschäden führen. Damit verbunden sind kardiovaskuläre Erkankungen wie Arteriosklerose, arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit, chronische Herzinsuffizienz, aber auch die erektile Dysfunktion. Für Dr. Zellner zählen erhöhte Harnsäurewerte neben Bluthochdruck, erhöhten Blutzuckerwerten, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen zu den wesentlichen Risikofaktoren und er nennt diese „die tödlichen fünf“. Bei der Reduktion von Purinen, die zu Harnsäure führen, spielt die Qualität und die Verarbeitung der Lebensmittel eine Rolle. Zur purinarmen Ernährung zählen fleischarme Kost, Verzicht auf Innereien, das Meiden von Sardinen, Fleischextrakten und Konservierungsstoffen. Auf Alhohol sollte verzichtet werden, dafür gilt es reichlich gutes Wasser zu trinken. Die zu empfehlende Menge führt zu 1,5 Litern Urinausscheidung pro Tag. | www.johannesbad-fachklinik.de
Foto: Julia Schäfer
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