Nachhaltig sanieren Teil 5

Rund ein Jahr lang hat es gedauert, um aus der ehemaligen Werkstatt in Traunstein ein Kunstatelier zu entwickeln. Das Sanierungsprojekt durchlief Höhen und Tiefen: Tiefen, da im Zuge des Ausbaus Eingriffe an dem rund 100 Jahre alten Haus notwendig wurden, die in diesem Umfang weder zeitlich noch finanziell geplant waren. Höhen, da durch das Atelier die Kunstszene der unteren Stadt in Traunstein schon während der Baustellenphase positive Anregungen erhielt. 

„Baustellen-Atelier Büntig“ war der Name, unter dem das Atelier Ende November 2023 in eine Kunstaktion einbezogen war. Unter dem Titel „Traunsteiner Strich“ präsentierte sich die Kunstszene in der unteren Stadt durch Ausstellungen, Diskussionen oder Performances. Eine der Austragungsstätten war das Atelier, das sich durch die verwendeten Materialien und handwerklichen Techniken als Raum mit
besonderer Atmosphäre präsentierte.

Sichtbare und unsichtbare Naturprozesse

Künftig werden auch die Werke von Clemens Büntig dazu beitragen, dem großzügigen Raum seine besondere Atmosphäre zu verleihen. Seine Bilder entwickeln sich aus der Beobachtung, Wahrnehmung und dem Zulassen sichtbarer und unsichtbarer Naturprozesse und dem Spiel mit den künstlerischen Techniken. In Büntigs Arbeit geht es um Natur, doch weder um eine botanisch korrekte Darstellung der Gewächse.  „Vielmehr verstehe ich Natur, und dazu zählen wir Menschen, als Ausdruck eines schöpferischen Geistes, der einmal in dieser und ein andermal in jener Form materialisiert. Ein ungeheuer beeindruckender künstlerischer Akt, der mich inspiriert und mir Lust macht diese Erscheinungen zu untersuchen und in Bilder umzusetzen“. 

Seit 2016 stellt Büntig seine Grafiken und Malereien mehrmals jährlich unter anderem zwischen Stockholm, London und München aus, und ist in einer Reihe von öffentlichen Sammlungen vertreten, wie zum Beispiel der New York Public Library oder dem British Museum in London. In Traunstein möchte sich Büntig weiter dem Thema Natur widmen, jedoch ohne mit seiner Kunst im Gepäck durch ganz Europa zu reisen, sondern vermehrt in sein Atelier zu Ausstellungen und Austausch einladen. 

Angeregt durch die Resonanz seiner Kunden, sieht Büntig die Bestimmung seiner Arbeiten weiterhin in Privaträumen gleichzeitig jedoch auch vermehrt im Kontext heiltherapeutischer Praxen als visuelle Unterstützer der Arbeit vor Ort. „Deine Kunst ist wie visuelle Akupunktur. Sie stimuliert die eigenen Heilkräfte“, so der Kommentar einer Kundin.

So soll das neue Atelier in Traunstein einerseits Druck- und Malatelier, als auch ein Begegnungsraum werden. Ein Labor für Heilpoesie, eine Schnittstelle für Schönheit, Entwicklung und positive Utopie, welche in Zeiten wie diesen nötig und notwendig sein mag. Am 15. März 2024, anlässlich des internationalen Tages der Druckgrafik, wird das Atelier offiziell eröffnet. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen. QC71L01

Der Künstler 

„Das Leben ist schön.
Die Natur ist schön.
Und, dass man beidem nicht entkommt, macht das Ganze so faszinierend.“

So lautet eine Erkenntnis des Künstlers Clemens Büntig, unter dessen Bauleitung die ehemalige Werkstatt zum Atelier ausgebaut wurde. 

Mit seinem internationalen Flair bringt er frischen Wind nach Traunstein. Geboren 1968 in San Francisco/USA, zog es den in Oberbayern aufgewachsenen Künstler immer wieder in die USA zurück:
Ende der 1990er Jahre lebte er für vier Jahre in New York, wo er bei der Galerie und Druckwerkstatt Pace Prints für Meisterdrucker Aldo Crommelynck und renommierte Künstler hochkom-plexe Editionen druckte.

Im Jahr 2000 zog es ihn wieder nach Oberbayern. In Stein bei Aschau durchlief er ein vierjähriges Training in Gestalttherapie, Ritual und Zeremoniearbeit bei Dr. Harvey Silverfox Metté, einem Cherokee Ältesten und seiner Frau Danuta Kroskowska Snow Song.
2008 gründete Clemens Büntig eine eigene Druckwerkstatt. Seit 2019 führt er ein Galerieprojekt, seit 2023/2024 ist er auch in seinem Atelier in Traunstein aktiv. Von hier aus beteiligt er sich an internationalen Kunstmessen, Gruppen- oder Einzelausstellungen. 

www.clemensbuentig.de

Teil 1 Nachhaltigkeit als Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und Sozialem

Nachhaltig zu sanieren, ist in dreifacher Hinsicht eine Herausforderung: In Sachen Ökologie gilt es, gesunde und werthaltige Materialien auszuwählen und die Umwelt zu schonen. In Sachen Ökonomie zwingt der Kontostand dazu, auch an die Finanzen zu denken. Und beim Sozialen geht es darum, einen Ausgleich zwischen den Interessen von Vermieter, Mieter und Nachbarschaft zu finden. QC67E02

Teil 2 Unerwartete Stolpersteine

Alter Gebäudebestand hält oft unvorhergesehene Überraschungen bereit. In der ehemaligen Werkstatt in Traunstein sind es die Wände, die den zügigen Ausbau zum Künstler-Atelier nun erst einmal gestoppt haben. Nun ist eine Atempause gefordert, um zu überlegen, was sich mit diesen Wänden am besten anfangen lässt. QC68E02

Teil 3 Die Wahl der Heizung

Die Wahl der Heizung ist bei der Umwandlung der ehemaligen Werkstatt in ein Künstler-Atelier eine wichtige Frage. Eine Gastherme, die das Haus versorgt, bildet den Rahmen. Die Herausforderungen: mit der Heizung die Wände trocken zu halten und zugleich die Energiekosten zu mini-mieren. Teil 3 der Serie Nachhaltig Sanieren. QC69F09

Teil 4 Schnee und Regen als Herausforderung

Die frühere Waschküche soll in das Atelier integriert werden, aber ihr Dach ist kaputt. Das zieht eine Kaskade an Arbeitsschritten nach sich, die aufwendig, aber unvermeidbar sind. Abriss ist keine Alternative. Teil 4 der Serie Nachhaltig Sanieren. QC70E20