„Bei uns haben Generationen von Menschen in einem Bett aus Kirschbaumholz geschlafen und sich geliebt“, so erinnert sich der italienische Holzbildhauer Mauro Corona. Doch die Kirschbaum-Idylle endete in seinem Geburtsort Erto (im oberen Friaul) Anfang der 1980er Jahre. Das Wirtschaftswunder wirkte auf all die wunderbaren Kirschbaum-Möbel wie eine Feuersbrunst. „Plötzlich gab es Einbauküchen wie in Amerika und Metallbetten mit eingebautem Radio. All diese neuen Dinge funkelten verführerisch und plötzlich meinte man, dass die einfachen Dinge aus Holz nun schon zu lange den einförmigen Geruch der Gewohnheit an sich trugen“, so Corona. Noch heute hat der Buchautor Heimweh nach seinem Kirschbaumholzbett. Und dieses Heimweh stimmt ihn fast lyrisch: „Das blasse Rosa des Kirschbaumholzes fördert die Gefühle, während seine Früchte die Leidenschaft nähren. Die roten, prallen Kirschen vollenden den erotischen Eindruck, den dieser Baum macht.“

Foto: Ruhe und Raum

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