Haltung zeigen für Tierschutz

Mit der Aktion #wirzeigenhaltung setzen sich Naturland und Provieh für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung von tierischen Produkten ein. Über die Aktionswebsite www.wirsindzukunft.earth kann jeder ganz einfach eine E-Mail an die Koalitionäre der zukünftigen Bundesregierung schreiben, damit die verpflichtende Haltungskennzeichnung ihren Weg in die Koalitionsverträge schafft.

„Provieh“  ist Deutschlands erfahrenste Tierschutz-Organisation für Nutztiere. Seit 1973 setzt sie sich für eine artgemäße Tierhaltung und gegen die industrielle Intensivtierhaltung in der Landwirtschaft ein.“Provieh“ arbeitet wissenschaftlich und sachlich mit dem  Verständnis von „Nutz“tieren als intelligente und fühlende Lebewesen mit arteigenen Bedürfnissen und Verhaltensweisen. Deshalb setzt „Provieh“ sich für eine artgemäße und wertschätzende Tierhaltung ein, die an den Bedürfnissen der „Nutz“tiere ausgerichtet wird, anstatt sie als bloße Produktionseinheiten zu behandeln. Die  Arbeit von „Provieh“ vereint Veganer, Vegetarier und Fleischesser. Die Tierschutz-Organisation ist  die Schnittstelle zwischen Verbrauchern, Lebensmitteleinzelhandel, Politik und Landwirten

Gemeinsam mit Provieh fordert Naturland eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte muss in den Koalitionsvertrag! Denn nur mit einem transparenten Label kann jede:r von uns sich bewusst für mehr Tierwohl entscheiden. Auch die Hofpfisterei, seit über 40 Jahren unermüdlich für nachhaltige ökologische Landwirtschaft engagiert und Mitglied bei Naturland, setzt  sich für die Kampagne ein.

Wie kann der Umbau geschehen? 1. Echte Transparenz, damit jede:r sich beim Einkauf für Produkte aus artgerechter Tierhaltung entscheiden kann. 2. Langfristige Zukunftsperspektiven für Landwirt:innen realisieren, damit diese in mehr Tierwohl investieren können. Die Borchert-Kommission hat dafür bereits einen Masterplan entwickelt. Diesen muss die neue Bundesregierung eigentlich nur umsetzen.

Hintergrund: Die Nutztierhaltung in Deutschland steckt in der Krise.Überwiegend nicht tierwohlgerecht, umweltschädlich und in dieser Form nicht mehr zeitgemäß – die große Mehrzahl der Hühner, Schweine und Rinder in Deutschland wird unter Bedingungen gehalten, die den steigenden ethischen Ansprüchen der Gesellschaft schon längst nicht mehr genügen. Deshalb zählt jede Stimme bei der  Kampagne „Haltung zeigen für eine zukunftsfähige Tierhaltung und es hilft jede E-Mail an die künftigen Koalitionäre mit der klaren Forderung.
Die Einführung einer gesetzlich verpflichtenden Haltungskennzeichnung muss in den Koalitionsvertrag. Sie im Bund und auf EU-Ebene voranzutreiben, ist eine zentrale Aufgabe der kommenden Legislaturperiode.
Denn ein grundlegender Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung ist überfällig und im Interesse aller: Verbraucher:innen, Landwirt:innen, Tier- und Umweltschützer:innen. Es ist eine der vordringlichsten Aufgaben der neuen Bundesregierung, diesen Umbau jetzt endlich aktiv anzugehen. Wie tierwohlfreundliche Haltungssysteme funktionieren, zeigen vor allem Öko-Betriebe schon heute. Doch auch viele konventionelle Landwirt:innen wollen mehr für das Wohl ihrer Tiere tun. Unter dem enormen ökonomischen Druck ist ihnen das aber häufig unmöglich. Klar ist:Mehr Tierwohl gibt es nicht zum Nulltarif, die Betriebe müssen für ihre Mehrleistungen auch entlohnt werden. Und klar ist auch: Mehr Tierwohl kann es nur geben, wenn jede:r von uns sich im Laden auch bewusst für mehr Tierwohl entscheiden kann.
Dafür braucht es ein transparentes und für alle Haltungsformen verpflichtendes Label. Der freiwillige Ansatz der bisherigen Bundesregierung ist gescheitert. Der Systemwechsel muss jetzt beginnen!

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26. Oktober 2021