Energie-Innovation am Thuner See

Der Thunersee ist nicht nur Kulisse, sondern erneuerbarer Energie-Speicher. Wie eine Seewasser-Wärmepumpe funktioniert? Dazu wird Seewasser mit einer Art grossem Sieb gefasst und in die Seewasserzentrale gepumpt. Über einen Wärmetauscher wird dem Seewasser Wärme entzogen, die wiederum als Energiequelle für eine Wärmepumpe dient. Aufs nötige Niveau temperiert, lässt sich die Wärme aus dem See so für Beheizung, Warmwasseraufbereitung, aber auch für angenehm warmes Wasser in den Schwimmbädern nutzen. Das Seewasser wird – um etwa 2 bis 3 Grad kühler als bei Entnahme – wieder in den See zurückgeleitet. Was ökologisch als unbedenklich gilt und im Hinblick auf die Klimaerwärmung, die künftig für höhere Gewässertemperaturen sorgen könnte, sogar positiv ist. Derzeitiger grosser Vorteil: Das Thunerseewasser gilt als besonders effizient, weil der See meist eine konstante Wassertemperatur hält. Ein weiterer Pluspunkt: Die Seewasser-Wärmepumpe produziert als Abfallprodukt Kälte: „Diese werden wir nutzen, um nachhaltig ökologisch die Restauration zu kühlen und unseren Mitarbeitenden in der Küche ein angenehmes Arbeitsklima zu bieten“, kündigt Philippe Baud an. So kann ohne energetischen Zusatzaufwand bei Bedarf gekühlt werden, ein grosser Zusatznutzen und Komfortgewinn für alle.

Das BEATUS Wellness- und Spa-Hotel in Merligen am Thunersee war bislang zu 100 Prozent auf Erdöl angewiesen. 300.000 Liter pro Jahr, um wohlige Wellness-Wärme für die Gäste zu produzieren, das war keine optimale Lösung. Die Entscheidung für eine Seewasser-Wärmepumpe fiel schon vor drei Jahren. Nach aufwändigen Bauarbeiten wird das neue System nun zum September 2022 in Betrieb genommen. Die Wärme des Seewassers dient dabei einer Wärmepumpe als Energiequelle und versorgt somit das gesamte Hotel. Das etwas kühlere Seewasser wird anschliessend dem See wieder zurückgegeben. Ein kompaktes, sehr effizientes System: „Unser direkter Seeanstoss ist nicht nur eine traumhafte Kulisse“, sagt Philippe Baud aus der Geschäftsleitung der HLS-Hotels, „es ist auch unser erneuerbarer Energiespeicher“. Damit macht sich das Hotel – trotz der ursprünglichen Bausubstanz aus den 60er Jahren – unabhängig von fossilen Brennstoffen. Der Nachhaltigkeits-Gedanke geht aber noch weiter: mit Personalhäusern, lokalen Handwerksbetrieben für den eben erfolgten Restaurantumbau, in der Schweiz produzierten Amenities. Und selbstverständlich kommen auch lokale Produkte in die Küche – hier ebenfalls gerne aus dem See.

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