„kunstwegen“ bietet eigentlich alles, was man sich für einen erholsamen und inspirierenden kulturellen Kurzurlaub wünschen kann. Das größte europäische Freiluft-Kunst-Museum entlang des abwechslungsreichen Flussbettes der Vechte besichtigt man am besten per Fahrrad: Ob man in der altehrwürdigen holländischen Hansestadt Zwolle oder im nicht weniger geschichtsträchtigen Nordhorn auf deutschem Boden startet – die 132 km lange Tour zwischen Heiden und Hügeln, Mooren und Dünen entpuppt sich als eine Reise durch die europäische Gegenwartskunst parallel zur deutsch-holländischen Geschichte und Kunstgeschichte.
Über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren entstanden hier rund 100 Kultur- und Kunst-Objekte, die fast exemplarisch und auf internationalem Niveau die jüngere Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum nachvollziehbar machen. Die „kunstwegen“-Kunst ist immer für den speziellen Ort gemacht: Alle Gegenwartskünstler, die ihre Werke hier installiert haben, haben sich auf ihr künstlerisches Umfeld im wahrsten Sinne eingelassen, sie beziehen sich auf politische, wirtschaftliche, soziologische, landschaftliche und ökologische Aspekte ihrer direkten Umgebung. So beschäftigen sich zum Beispiel Ilya und Emilia Kabakov an der deutsch-niederländischen Grenze mit dem, was Menschen trennt und verbindet.
Das Künstlerduo Peter Fischli und David Weiss führt den Besucher durch die ökologische Vielfalt des Moores und ruft zugleich die Kriegsgefangenenlager des Dritten Reiches in Erinnerung.
Die Vechte, im münsterländischen Darfeld entspringend, bildet dabei den immer wieder auftauchenden roten Faden, der quer durch die Grafschaft Bentheim über die Staatsgrenze in die Provinz Overijssel bis zum Zwarte Water führt. Viele Zeitgenossen sind mittlerweile dem Lauf des Flusses und seinen immer neuen Überraschungen gefolgt. So gibt es zum Beispiel von dem berühmten Landart-Künstler Hamish Fulton Notizen und Fotografien über seinen Fußmarsch stromaufwärts, stromabwärts entlang der Vechte.
Foto: Helmut Claus
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