Mit Winterurlaub verbinden wir normalerweise Ferien im Schnee. Es gibt aber auch eine andere Art, um aus den Tagen zwischen den Jahren, im Januar oder Februar ein ganz besonderes Erlebnis zu machen: Winterurlaub am Meer. Von Martina Guthmann.

Wer sich einmal bei einem winterlichen Strandspaziergang den Wind um die Nase hat blasen lassen und nach einem strammen Marsch in einer gemütlichen Teestube auf ein heißes Getränk eingekehrt ist, der hat am eigenen Leib gespürt: die Natur am Meer kann auf Körper, Geist und Seele genauso wohltuend einwirken wie die Schneelandschaft in den Bergen. Dazu kommt: Strandspaziergänge lassen sich mit anregenden Citytrips verbinden. Gerade in den dunklen Wintermonaten enthüllen Städte wie Venedig, Kopenhagen, Brügge, Rotterdam, Den Haag oder Stralsund  wesentlich mehr als sie in den trubeligen Sommermonaten den Touristenströmen preisgeben. Viele dieser Städte stellen ein Kulturprogramm auf die Beine, das in der Hauptsaison häufig zu kurz kommt.
Beispiele für ein höchst erstaunliches Kulturleben sind die holländischen Städte Rotterdam und Den Haag. In den Niederlanden hat die Kunst traditionell schon immer eine wichtige Rolle gespielt und so ist man dort mit weltweit bedeutenden Museen gesegnet. Aktuell tut sich besonders viel in der niederländischen Kunstszene: Die holländischen „ART CITIES“ Amsterdam, Den Haag, Utrecht und Rotterdam haben für das laufende Jahr 2009 bis 2010 ein ebenso hochkarätiges wie abwechslungsreiches Kunstprogramm im Spannungsbogen von holländischen Meistern bis zur zeitgenössischen Szene zusammengestellt (siehe rechts: Rotterdam: Hafenstadt mit humanistischem Erbe sowie Den Haag: Stadtstrand mit Gemäldekunst).
Wer gerne schlemmt, der ist im belgischen Flandern mit den Städten Antwerpen und Brügge besonders gut aufgehoben. Nicht umsonst kommt die Küche Flanderns auf den höchsten Pro-Kopf-Anteil an Meisterköchen. Das üppige Antwerpen verführt geradezu zu Restaurantbesuchen (siehe Antwerpen: Fest für die Sinne). In Brügge lassen sich unzählige Pralinengeschäfte entdecken, für deren Produkte ein nationales Reinheitsgebot gilt. Kein anderes Fett als Kakaobutter darf in belgische Schokolade beigemischt werden.  (siehe Brügge: Venedig des Nordens).
Doch auch Deutschland hat im Winter eine ganz besondere Urlaubs-Perle zu bieten: Stralsund an der Ostsee. In dieser von vielen noch unentdeckten Stadt lässt sich das Meer in vielen Facetten erleben. Ob bei einer Schifffahrt oder im Museum, von denen sich in Stralsund gleich drei dem Thema Meer widmen (siehe Stralsund: Kranichzüge über den Strelasund).
Ostsee aus einer anderen Perspektive ist in Kopenhagen zu erleben. Die dänische Hauptstadt verbindet Architektur und Meer auf ganz besondere Weise. Und wer gerne shoppen geht, der ist hier im Süden Skandinaviens gut aufgehoben. Die Begeisterung der Dänen für gutes Design ist überall sichtbar – und schlägt sich auch in spannender Mode nieder, die es in Deutschland oft nicht zu kaufen gibt.
Der größtmögliche Gegensatz der hier vorgestellten Städte ist Kopenhagen – Venedig. Die morbide Stadt an der Adria gibt sich so ganz anders als die kühle Schönheit des Nordens. Auch wer glaubt, die touristischen Highlights von Venedig zu kennen, der wird überrascht sein, was es dort im Winter alles zu entdecken gibt (siehe Venedig: Morbidität und Nachhaltigkeit).
Und immer wieder das Meer: Auch wenn einige der von uns ausgewählten Tipps nicht direkt am Wasser liegen, so ist das Meer in allen Orten präsent. Immer waren sie Hafenstädte, wurden vom Meer und seinen Gezeiten geprägt. Das Meer ist dort zu riechen und zu schmecken. Und mit Ausnahme von Antwerpen ist der nächste Strand auch nicht weit.

Foto: Monika Frei-Herrmann
QC14W16

Beitrag Stralsund: Kranichzüge über dem Strelasund

Beitrag Kopenhagen: Grüne Schönheit des Nordens

Beitrag Rotterdam: Hafenstadt mit humanistischem Erbe

Beitrag Brügge: Venedig des Nordens

Beitrag Den Haag: Stadtstrand mit Gemäldekunst

Beitrag Venedig: Morbidität und Nachhaltigkeit