Weideprojekt in den Isarauen
Die oberen Isarauen gehören zu den eindrucksvollsten Flusslandschaften Bayerns und Mitteleuropas. Durch die traditionelle Beweidung entwickelten sich wertvolle Magerrasen im Bereich der lichten Kiefernwälder.
Die Beweidung kann den Artenreichtum speziell auf Mager- und Trockenstandorten der Aue erhalten und wo notwendig auch wiederherstellen helfen. Maßnahmebereiche sind sowohl verbuschte oder von Verbuschung bedrohte Kalkmagerrasen als auch junge Stadien der Schneeheide-Kiefernwälder. Um diese artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten, werden seit 2010 wieder Teile der Au mit Rindern beweidet. Die Murnau-Werdenfelser Rinder – eine vom Aussterben bedrohte Rasse – tragen maßgeblich zum Erhalt und zur Wiederherstellung der in den Auen heimischen artenreichen Fauna und Flora bei. Diese Beweidung verhindert nämlich, dass sich eine dichte Gräsebedeckung, ein Grasfilz, bildet, die wertvolle Enzian-. und Orchideen-Arten zurückdrängt. Auch die Keimbedingungen für Kiefern verbessern sich, wodurch der landschaftsprägende Kiefernwald gesichert wird. Auf diesem Magerrasen gedeihen nicht nur seltene Pflanzen, hier fühlen sich auch selten gewordene Ottern, Schmetterlinge und Wald-Wiesen-Vögelchen wohl.
Gemeinschaftlich bringen der Isartalverein e. V., die Heinz Sielmann Stiftung und die Margarete-Ammon-Stiftung dieses einzigartige Projekt in einer besonderen Naturlandschaft voran. So konnte die Weidefläche in dem über 1.600 Hektar großen Naturschutzgebiet nun nochmals um 15 Hektar erweitert werden, auf eine Größe von 75 Hektar. Seltene Orchideenarten wie der Frauenschuh können zwischen den weidenden Rindern gedeihen. Eine Arche der biologischen Vielfalt kann sich weiter vergrößern.
Dr. Andrea Hübner, Projektleiterin der Margarete-Ammon-Stiftung, betont die vielfältige Bedeutung dieses Projekts: „Nicht nur der ökologische Nutzen ist in der Puppliinger Au bereits nach kurzer Zeit sichtbar. Auch vermittelt ein solches Projekt das Wissen über die Qualität unserer natürlichen Umwelt, so dass die Notwendigkeit des verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur für die Menschen nachvollziehbarer wird und zum Umdenken anregt.“
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