Die Gartenhummel ist das Gartentier des Jahres 2023

Aus der Wahl zum „Gartentier des Jahres“ ist in diesem Jahr die Gartenhummel als klarer Publikumsfavorit hervorgegangen. Sie erhielt 4.413 der insgesamt 10.933 abgegebenen Stimmen. Auf dem zweiten Platz folgt der Regenwurm mit 1.777 Stimmen. Ebenfalls zur Wahl standen der Schwalbenschwanz (1.416 Stimmen), die Mönchgrasmücke (1.375 Stimmen), das Mauswiesel (1.261 Stimmen) und der Goldglänzende Rosenkäfer (691 Stimmen). Nach der Blauschwarzen Holzbiene (Gartentier des Jahres 2022) ist damit zum zweiten Mal in Folge eine Wildbiene zum Gartentier des Jahres gewählt worden.

Die Gartenhummel gehört zu den häufigen Hummelarten in Deutschland und Europa. Als sogenannter Ubiquist bewohnt sie verschiedenste Lebensräume und fliegt unterschiedliche Pflanzenfamilien als Nahrungsquelle an. Solange sie ein reiches Blühangebot heimischer Wildpflanzen vorfindet, macht sie ihrem Namen alle Ehre und verweilt auch gern in urbanen Gärten.

Gartenhummeln gehören – wie übrigens die meisten Hummeln – zu den staatenbildenden Insekten. Sie leben in kleinen Völkern aus wenigen hundert Individuen, von denen einzig die Jungköniginnen überwintern, um im Frühjahr neue Völker zu gründen. Was die Nistplatzwahl angeht, sind Gartenhummeln äußerst anspruchslos. Sie bauen ihre Nester sowohl unterirdisch in verlassenen Mäusenestern als auch oberirdisch etwa in Vogelnestern oder Dachgiebeln. Häufig kehren die Töchter der Königinnen im folgenden Jahr an den gleichen Nistplatz zurück.

Mit ihrem extrem langen Rüssel kann die Gartenhummel bis zu zwei Zentimeter tief in Blüten hinabtauchen und kommt so auch an den Nektar besonders tiefgründiger Blütenkelche heran. Das macht sie zu einem wichtigen Bestäuber vieler Wild- und Nutzpflanzen. Auf ihren Sammelflügen legen Gartenhummeln Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Damit zählen sie zu den ausdauerndsten Langstreckenfliegerinnen im Hummelreich.

Naturnahe Gärten fördern die Artenvielfalt

Die Wahl zum „Gartentier des Jahres“ wird bereits zum 13. Mal von der Heinz Sielmann Stiftung veranstaltet. Mit der Aktion macht die Stiftung seit 2010 auf die ökologische Bedeutung von Gärten und zugleich auf den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft aufmerksam.

Pressesprecher Florian Amrhein erklärt dazu: „Die Heinz Sielmann Stiftung freut sich über das weiterhin starke Interesse an der Gartentierwahl. Gärten sind viel mehr als bloße Erholungsorte für uns Menschen. Sie sind wichtige Rückzugsorte für Vögel, Insekten und andere Wildtiere, deren Lebensräume vielerorts immer knapper werden. Wer naturnah gärtnert, kann zu Hause bereits viel Gutes für die heimische Artenvielfalt tun.“

 

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