Wenn die Tage kürzer werden, wenn wir Schicht arbeiten oder in andere Zeitzonen reisen, bemerken wir, wie wichtig genügend Tagesicht und das regelmässige Wechselspiel zwischen Tag und Nacht für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit ist. In jeder Zelle eines Menschen tickt eine Uhr, welche die verschiedenen Prozesse im Körper koordiniert. Tageslicht ist der Zeitgeber für diese innere Uhr.

Erhält die Uhr zu wenig oder die falsche Information, wird das Zusammenspiel der Vorgänge im Körper gestört. Unser Körper benötigt Tageslicht, wie er Nahrung und Wasser braucht und ist ein Nährstoff für unsere Stoffwechselprozesse. Es hat eine positive Wirkung auf die Leistung, die Aufmerksamkeit, die Fähigkeit zu Lernen und verbessert die Sehkraft sowie die allgemeine psychische Gesundheit. Zum Beispiel zeigt die Behandlung von depressiven Erkrankungen mit Lichttherapie vergleichbar gute Resultate, wie deren Behandlung mit Antidepressiva oder Psychotherapie.

Seit Urzeiten ist die Sonne ein zentrales Motiv in vielen Kulturen und Religionen und Licht ein grundlegendes Element in der Architektur von Kirchen und anderen Kultstätten. Auch heute zeichnen sich architektonisch berühmte Gebäude oft durch einen herausragenden Einsatz von Tageslicht aus.

Im Gebäudeinnern sollen angenehme Lichtverhältnisse herrschen, die sich am Nutzungsverhalten der Bewohner orientieren. Oft werden diese durch natürliches Tageslicht und zusätzlichem künstlichen Licht geschaffen. Fenster werden oft als die Augen eines Gebäudes bezeichnet, Licht fällt ein und die Bewohner haben einen Ausblick. Fenster können auch als Filter für einfallendes Licht betrachtet werden. Die spektrale Lichtdurchlässigkeit des Filters wird durch den Winkel des einfallenden Lichts, die chemischen und physischen Merkmale des Fensterglases bestimmt und steuert so die Qualität des einfallenden Lichts. Künstliches Licht kann einige Eigenschaften des Tageslichtes nachahmen, trotzdem gibt es noch einige Eigenschaften, welche unerreicht sind. Zum Beispiel können elektrische Lichtquellen kein polarisiertes Licht erzeugen, selbst bei Fluoreszenzlampen ist noch Flimmern wahrnehmbar. Obwohl die Technik sowohl bei Fenstern und Beleuchtungsmittel Fortschritte macht, spielen andere Faktoren eine ebenso wichtige Rolle: So hat zum Beispiel auch die Gebäudehülle, dessen Tiefe und Orientierung Einfluss auf die natürlichen Lichtverhältnisse in den Gebäuden. Auch für den städteplanerischen Kontext sind diese Faktoren relevant. Durch das verdichtete Bauen wird das Spiel von Licht und Schatten und die damit zusammenhängende Temperaturregulation für die Stadtplanung vermehrt zum Thema.

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