Das Bild von Chemnitz ist einseitig geprägt, doch Chemnitz ist weder grau noch braun – es ist bunt, kreativ, international, facettenreich und weltoffen. Reiseexpertin Martina Guthmann zeigt in ihrem 3. Tipp unserer Reihe Städte von ihrer anderen Seite kennenlernen genau diese andere Seite auf.

Robert Aßmann, Gundula Hoffmann, Birgit Leibner, Dr. Ralf Schulze – das sind vier von vielen Chemnitzern, die sich mit kulturellen Projekten für eine zusammenwachsende Gesellschaft engagieren. Was Chemnitz diesbezüglich bereits heute kulturell auf die Beine stellt, hat enormes Potential zur Kulturhauptstadt, für die es 2025 zur Wahl steht. Das Eventlabor gegen Kulturpessimismus, hinter dem sich die inspirierende Buchhandlung Max Müller verbirgt, ist bekannt für die Organisation spannender Projekte wie dem „KulTOURbahnhof“. Mit „Kunst gegen rechts“ zeigt die Künstlerszene in Chemnitz Flagge und zieht das ganze Jahr hindurch Künstler an. Ein Höhepunkt wird im Mai 2019 wieder das Chemnitzer „Hutfestival“ sein, Straßenkunst von seiner besten Seite.
Neben Oper, Philharmonie, Ballett und Schauspiel hat das Figurentheater in Chemnitz einen wichtigen Platz in der deutschen Theater-Landschaft. Im aktuellen Spielplan kommt der aus Chemnitz stammende Publizist Stefan Heym als Figur zu Wort: Heym, der 1935 in die USA emigrieren musste, macht jenseits des chaotischen Tagesgeschehens den weiten Blick und langen Atem für Politik möglich. „Echo-Lot- Die unsichtbare Stadt“ heißt ein theatraler Stadtspaziergang für Menschen mit und ohne Sehbehinderung. Im konkreten wie im übertragenen Sinne will die Stadtführung für unterschiedliche Wahrnehmungen sensibilisieren und zum unvoreingenommenen Austausch untereinander ermutigen. Die multikulturelle Studentenszene trifft sich im Klub der Kulturen und in der Kulturwerkstatt und organisiert Sprachcafés, faires Frühstück, Salsa- und Kochabende. Die große indische Community lädt alljährlich zum Lichterfest und anderen indischen Feiertagen ein. Von ägyptischer bis hin zu ungarischer Küche reicht die Auswahl im Wasserschloss Klaffenbach, wenn dort im Februar wieder die Genusstage stattfinden.
Facettenreich ist auch die Museenlandschaft der Stadt, vom Deutschen Spielemuseum über das Kulturkaufhaus Tietz,bis hin zum Henry van de Velde Museum in der Villa Esche. Dieses Baudenkmal von europäischem Rang schärft mit seiner klassisch-modernen Architektur den Blick für Nachhaltiges, Schönes.
Chemnitz ist ganz anders als sein Ruf.

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Bildnachweis: Titelbild c³ GmbH/Kristin Schmidt – das Foto zeigt die Gruppe „Banda Internationale“ – Musiker aus Flüchtlingsländern vor dem Chemnitzer Rathaus

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