Leserstimmen zum Wald als Kraftort

Quell-Leser Prof. Schust zum Thema Führung 5.0: Was Führungskräfte für die Natur und Umwelt tun könnten

Was wir alle vom ‚System Wald‘ lernen können. Die reichen Länder müssen zukünftig eine Flut von (Umwelt-)Problemen lösen. Sie müssen die Auswirkungen des von ihnen verursachten Klimawandels (Anstieg der Erdtemperatur und Meerestemperatur) schnellstens reparieren. Extreme Wetterereignisse, Wald-, Natur- und Ernteverluste kosten die Staaten enorme Summen, die die Bevölkerung wiederum durch höhere Steuern, Versicherungsprämien und Preise und sogar durch den Verlust ihrer Lebensgrundlagen bezahlen muss. Heute gibt es Politiker, Führungskräfte, Menschen, die die Bäume umarmen, im Wald baden und dort Meditation betreiben. Sie lassen sich dabei über den Nutzen und seine wunderbaren natürlichen, gesunden Kräfte aufklären. Jedoch ihren Mindset (ihre Geisteshaltung gegenüber der Natur und Umwelt) ändern sie trotzdem nicht. Deshalb kann ein tieferer Blick in den Wald, nicht schaden.

„Bäume sind das Urgesetz des Lebens“ (Hermann Hesse)

Der Wald ist an Land der nachhaltigste Sauerstoff-Spender, CO2- und Holzspeicher, von unglaublichem Wert. Ein Hektar ausgewachsener Wald kann ca. 1.000 to. CO2 speichern (Odysso, SWR am 19.5.22). Der Wald ist die Quelle der Einzigartigkeit von uns Menschen. Die Tiere, Pflanzen, Insekten, Menschen, die darin leben, entnehmen nie mehr aus diesem Lebensraum, als sie zum Leben benötigen und was darin nachwächst (d.h. sie verhalten sich „nachhaltig“). Dieses nachhaltige Verhalten ist ökologisch perfekt und sollte für den Menschen ein Lebensmodell sein.

Leider ist aber schon jeder 4. Baum krank… oder ihn gibt‘s nicht mehr…

Bäume und Pflanzen, sie geben Feuchtigkeit und Sauerstoff an die Luft ab. Dabei werden diese als Regen wieder Teile des Waldes bewässern und die Menschen mit Sauerstoff versorgen. Die Menschen, die im Regenwald leben, wissen das sehr zu schätzen. Sie haben alles, was sie zum Leben brauchen. Auch wachsen im Wald sämtliche Kräuter, die den Menschen bei Krankheiten das Überleben sichern. In Sachen Klimawandel gibt es wenig, was so effektiv ist. Deshalb müssen wir Wälder als CO2- Speicher, Grundwasserfilter schützen und deren Moore (re-)aktivieren. Wir sollten verstehen, dass wir mit der Natur kooperieren sollten und nicht gegen sie. Vor allem wenn man sieht, wie Bergdörfer und Städte zugebaut werden und immer mehr Bäume ihr Leben lassen müssen.

Sie werden eventuell  nachgepflanzt. Bis aber ein Baum seine vollwertige Performance entwickelt dauert es mind. 15-20 Jahre. Bäume können Jahrhunderte überleben. Sie sind für viele Menschen „Weggefährten“ in ihrem Leben. Sie haben ihren eigenen Mikrokosmos. Sie wachsen langsam, erneuern sich immer wie- der selbst, aber wachsen nie in unbeherrschte Höhen (wie z.B. Unternehmen, Verwaltungen und Städte). Pilze versorgen Bäume mit ihrem Netzwerk mit Nährstoffen über tausende Kilometer. Erdboden wird dabei gebildet und schafft den nährstoffreichen Untergrund für künftige Baumgenerationen. Leider sind aber die Pilze in deutschen Regionen immer noch atomar verseucht. Bäume haben Nadeln, Blätter und Wurzeln. Mit diesen können sie hören, sehen und riechen. Mit den Wurzeln kommunizieren sie und spüren sie alle ihre Nebenbäume und die Umgebung. Es gibt also eine hervorragende Information und Kommunikation – über und unter der Erde.

Bäume und Pflanzen haben ein eigenes Alarm- und Unterstützungssystem. Ältere, erfahrene Bäume sind mit den jungen Bäumen vernetzt und begleiten und unterstützen sie beim Erwachsen und Größer werden. Sollte es zu Gefahren kommen, haben die Bäume ein Frühwarnsystem (sog. elektrische Info-Signale), wobei sie Duftstoffe bzw. Gifte (das sog. Tanin) ausstoßen, da- mit (Fress-)-Schädlinge abgehalten werden. Man könnte es das WorldWideWeb. des Waldes nennen. Wenn aber diese „vernetzte“ Unterstützungskultur durch den Menschen stark beschädigt bzw. unterbrochen wird, dann hat z.B. der Borkenkäfer tödliches Spiel. Er ist der Feind jener Bäume, die die Zunahme der Erdtemperatur nicht ertragen und daher absterben. So könnte es auch uns Menschen gehen. In manchen Regionen der Erde (Kalifornien, Äquatorzone, Australien, etc.) werden heute lebensgefährliche 40-50 Hitzegrade gemessen. So nimmt der extreme „Hit- zestress“ auch bei uns in den Innenstädten zu.

Fazit: Was könnten wir alle für die Umwelt tun und sofort ändern? Hier einige Beispiele:

  • Werte wie Achtsamkeit und Wertschätzung der Natur und Umwelt inder Erziehung, Aus- und Weiterbildung in allen Bereichen priorisieren
  •  mehr Zeit für Soziale- und Umwelterziehung der Kinder und Heranwachsenden
  •  an einer vernetzten (IT-) Zusammenarbeits- und Kommunikationsplattform arbeiten, um die drängendsten Umwelt-Probleme mit anderen gemeinsam anzugehen
  • uns darin üben, besonnen einzukaufen (Online ist klimaschädlich!) und mit unseren Lebensmitteln, Kleidung und Ressourcen sorgfältig umzugehen.
  • in Verwaltungen der Städte und Dörfer umdenken und  gemeinsam mit Bürgern für klimataugliche Lebens- und Arbeitsräume einsetzen – wenn möglich über der Erde

Hinweis:

  • Der Autor: Prof. Günther H. Schust.ist  Diplom-Kaufmann, Diplom-Wirtschaftsingenieur. Executive MBA und Alumnus der Uni St. Gallen/Schweiz. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen SCOPAR Beratergremiums www.scopar.de sowie der SGO Zürich www.sgo.ch. Seniorpartner/Mitgesellschafter der IHH Management- und Personalberatungsges. mbH, Kirchheim b. München www.i-h-h.com. Er ist Gastdozent / Trainer für Leadership-, Personal- & Innovationsmanagement an mehreren Hochschulen in Deutschland und an der Hochschule St. Gallen / Schweiz. Mit seinen Kollegen realisiert er wertebasierte Trainings in der Natur, in den Bergen, Seen und Meeren für (angehende) Führungskräfte, bei denen nachhaltige Innovations-, Problemlösungs- und Persönlichkeitskompetenzen vermittelt werden. Seine Website: www.human-performance-management.de. Seine eBooks „Führung 5.0 – Intelligent vernetzen – unterstützen – entfalten“ und „Supportive Leadership“ stehen in der Bibliothek der Universität St. Gallen und/oder sind im eVerlag Bookboon herunterladbar: www.bookboon.com.

 

Dieser Beitrag in der Quell hat Prof. Schust inspiriert, an die Redaktion zu schreiben.