Immer mehr medizinische Studien beschäftigen sich mit der Heilkraft kalten Wassers. Wer sich zum täglichen Kältereiz aufrafft, wird schnell positive Veränderungen feststellen und bald den Reiz des kalten Wassers nicht mehr missen wollen.

Anwendungen mit kaltem Wasser gehören zu den ältesten Naturheilverfahren seit der Antike. Im 18. Jahrhundert predigten die Brüder Hahn dessen Heilkraft. Und eigentlich gehören Lebensweisheiten vom Wasserdoktor Kneipp  zum Allgemeinwissen. Doch gerät im Alltag unserer Zivilisation und in der Fülle an heutigen Therapie-Angeboten leicht in Vergessenheit, was wir intuitiv wissen: wie gut kaltes Wasser auf der Haut tun kann! Wie genau kaltes Wasser auf das Immunsystem und das vegetative Nervensystem wirkt, wird daher nun auch zunehmend zum Forschungsfeld der Wissenschaft. 

Starkes Immunsystem

Bereits nach einer Woche Kaltwassertherapie konnten die Forscher der Essener Abteilung für Naturheilkunde und der Uni Jena in den Speichelproben ihrer Probanden mehr Immunglobulin Typ A (IgA) messen als bei der Kontrollgruppe. IgA verhindert das Andocken von Viren an die Schleimhaut und schützt so vor Infektionen. 

In der Klinik Bad Wörishofen kam eine Vergleichs-Studie zum Ergebnis, dass dank Hydrotherapie blutdrucksenkende Medikamente reduziert werden konnten. Diese Beispiele zeigen: Kaltes Wasser eignet sich sowohl als Therapieergänzung, als auch als Präventionsmaßnahme. Zum Schutz vor Erkältungen zeigte sich der Gesichtsguss als besonders wirkungsvoll. Auch stärken regelmäßige Kältereize an Armen und Beinen enorm die Abwehrkräfte und sie haben gezielten Einfluss auf den gesamten Gesundheitszustand. Ein kaltes Armbad am Nachmittag belebt Herz und Hirn und wirkt wie eine Tasse Kaffee. Ein kalter Beinguss vor dem Schlafengehen entlastet die Venen und fördert einen tiefen Schlaf.

Bild (Kneipp Original Bad Wörishofen): Ein täglicher kalter Gesichtsguss nach Kneipp – an der Stirn beginnend – ist der günstigste und natürlichste Anti-Aging-Kick fürs Immunsystem.

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Bei Feld-Studien in Senioren-Pflegeheimen zeigte sich, dass bei Anwendung von Kaltwasser-Anwendungen nach Kneipp sogar Schmerz- und Beruhigungsmedikamente reduziert werden konnten. Erfahrungsberichte der Altenpflegerinnen, die den Kneipp-Anwendungen und der damit verbundenen Zuwendung einen festen Platz in der Pflege geben, deuten zudem darauf hin, dass kaltes Wasser auch auf die psychische Gesundheit nachweislich positive Einflüsse hat. Kneipp beschrieb dies so:„Ein abgehärteter Körper besitzt den besten Schutz vor Krankheiten der Seele.“ Mit den Worten der modernen Wissenschaft ausgedrückt: Kaltes Wasser verursacht als natürlicher Stressor im Körper hormonelle Reaktionen, mit denen der Körper umzugehen lernt. So härtet das Kaltwassertraining nicht nur körperlich ab, sondern führt auch zu einer höheren Stressresistenz. 

Vielleicht erklärt sich aus dem Bündel an positiven Wirkkräften des kalten Wassers auch der Erfolg von Longecôte, einer Sportart, die an Frankreichs Küsten ganzjährig mehr und mehr Anhänger findet: Beim Wasserwandern mit Paddeln im brusthohen Wasser – entlang der Küste (daher „longecôte“) wirkt der Wasserwiderstand wie ein zusätzliches, dabei gelenkschonendes Trainingsgerät, das kalte Wasser strafft und festigt, ohne die Gelenke zu  belasten, lässt bei Übergewicht die Pfunde purzeln und bei depressiver Verstimmung die Laune steigen.

Bild ( Longecôte Deutschland) : Seen, Flüsse und Meere bieten sich ganzjährig zum Schwimmen, Eintauchen oder zu Longecôte, dem Wasserwandern mit Paddeln, an. Longecôte, die effiziente Ganzkörper- Trainingsmethode ist an Frankreichs Küsten ein beliebter Freizeitsport für jedes Alter und jede Kondition. In Deutschland kann man die Technik bereits auf Sylt, an der Hohwachter Bucht und am Starnberger See erlernen. www.longecote.de

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Gute Durchblutung 

„Was gut durchblutet ist, bleibt gesund.“ Experten vermuten, dass es die durchblutungssteigernde Wirkung ist, die kaltes Wasser so effektiv macht: Zuerst ziehen sich die Blutgefäße zusammen, danach erweitern sie sich stark  und  das Blut strömt schneller und besser. Für diese Wirkkraft ist neben der Regelmäßigkeit noch etwas ganz elementar: Der Organismus  sollte auf keinen Fall auskühlen, die Dauer des Kältereizes je nach Übung, Tagesform und Konstitution dosiert werden.

Felke Sitzbad – kurz und kühl 

Noch intensiver als Tautreten wirkt das Reibesitz-Bad nach Felke, das frühmorgens – idealerweise noch mit Bettwärme – durchgeführt seine beste Wirkung erzielt: Das geht auch wunderbar im Badezimmer: Kaltes Wasser handbreit hoch in die Wanne füllen, die Nieren sind nicht im Wasser. Das Wasser mit den Händen zwischen den Beinen hochschaufeln, sich rundum reiben und drei bis fünf Minuten abklatschen bzw. dabei bis 100 zählen, sich danach ohne Handtuch bei weit geöffnetem Fenster mit Schwungübungen trockenklatschen.

Bild: ( Menschel Vitalresort www.menschel.com) Ein morgendliches kaltes Sitzbad nach Felke härtet ab, fördert die Verdauung und stärkt die Organe der Harnwege.

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