Gesunden Boden bewahren und fördern

Bauckhof
Der Erdboden unter unseren Füßen ist unser Lebensgrundlage.  Einzig und allein der ökologische Landbau hat die nachhaltige Antwort auf Welthunger und Klimakrise. Für sein Familienunternehmen, die Hofpfisterei, hat es sich Siegfried Stocker bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Lebensaufgabe gemacht, Bauern zur Umstellung auf ökologischen Anbau zu inspirieren und gleichzeitig fair bezahlte Abnahmekanäle für das hochwertige Öko-Getreide zu schaffen. Dieser Devise folgend bleibt sich das Unternehmen treu und hat in den letzten 40 Jahren maßgeblich zur Verbreitung des Öko-Anbaus in Bayern und über die Landesgrenzen hinaus beigetragen.
Zu Bayerns Öko-Bauern der ersten Stunde zählen Josef und Irene Braun: Seit 1984 betreiben sie auf ihrem Hof in der Nähe von Freising neben biologischem Ackerbau auch biologische Viehzucht: Während sich auf konventionell bewirtschafteten Äckern durchschnittlich 16 Regenwürmer pro Quadratmeter finden lassen, sind es bei den Brauns ungefähr die 25-fache Menge an kleinen, fleißigen Helfern, deren Lebensraum nicht durch schwere Maschinen platt gewalzt wird und für die eine eigens gesäte Kleekräutermischung als Winterfutter dient. Der Regenwurmkot liefert dafür eine bis zu zwei Zentimeter dicke Humusschicht pro Jahr. Die zwei Meter tiefen Regenwurmröhren können bis zu 150 Liter Wasser aufnehmen und im Boden speichern. Es darf also gerne auch mal stark regnen. Keine Maschine gräbt hier den Boden um, so wird das vielfältige Wurzelprofil, etwa von wildwachsenden Luzernen und Bibernellen, nicht zerstört. Die Tiefwurzler leiten Mineralien aus den tieferen Bodenschichten nach oben. Die Mikroorganismen, die im Unterboden mit wenig Sauerstoff ihre Boden-Arbeit verrichten, werden nicht aus ihrem Aktionsradius gerissen. Im artenreichen Grün finden die Wildbienen ausreichend Nahrung. Und der lebendige Boden schenkt seinen Nutzpflanzen alle Stoffe, die sie brauchen, um gesund zu bleiben und uns Menschen gesund zu nähren. Josef Braun, der sein Wissen über sein Lebenswerk im Bioland-Stiftungs-Vorstand teilt, ist überzeugt: Wenn weltweit vier Prozent Humus auf den Ackerflächen wieder aufgebaut würde, ließe sich das klimaschädliche freigesetzte CO2 wieder im Boden speichern. Biolandbau ist also noch viel mehr als der Verzicht auf chemische Düngung: Humusreicher Boden kann Klima retten. Bauernfamilien wie die Brauns und Unternehmen wie die Hofpfisterei machen Mut: Ihr nachhaltiges visionäres Denken und Handeln werden unsere Kinder und Enkel zu schätzen wissen. Wenn wir nur wollen, können wir unsere Erde wieder im überschaubaren Zeitraum fruchtbar machen und mit dem Überleben der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt auch unsere Existenz sichern.

Seit fast 40 Jahren unterstützt die Hofpfisterei Landwirte in der Umstellung auf ökologischen Getreideanbau. Mit dem hochkarätigen Symposium „Der Boden. Quell des Lebens“ rüttelte sie 2010 viele Landwirte wach und leistet bis heute unermüdliche Aufklärungsarbeit für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Erde: Denn Bio-Humus ist nicht nur die Grundlage guter Nahrung, er speichert auch klimaschädliches CO2 .

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5. Dezember 2021