Wohlbefinden beginnt bei den Füßen. Im Alltag nur wenig beachtet, bleibt das gesundheitliche Potenzial unserer Füße meist auf der Strecke. Quell zeigt, wie sich das ändern lässt.
Aschenputtel wäre wohl meist die Entsprechung, wenn es darum ginge, unseren Körperteilen Märchenfiguren zuzuordnen. Während unsere Hände gepflegt und mit Ringen geschmückt wie die von Prinzessinnen glänzen, fristen unsere Füße oftmals ein Dasein im Schatten: eingepfercht, unbeachtet, ungeliebt. In ihrem Buch „Die Spuren der Seele: Was Hand und Fuß über uns verraten“ fassen die Autoren Ruediger Dahlke und Rita Fasel diesen Umstand in folgende Worte: „Nicht selten gehören zu gepflegten Händen ziemlich heruntergekommene, vernachlässigte Füße, die von der Missachtung der eigenen Wurzeln erzählen.“ Dabei sind die Füße ein wahres Wunderwerk und unser Fußgewölbe in der Schöpfung einzigartig. Es ermöglicht uns den aufrechten Gang, gibt uns Standfestigkeit beim Stehen und Gehen.
Wer seinen Füßen Beachtung schenkt, kann anhand von Lauf- und Lebensspuren eine ganze Menge über seinen Seelen- und Gesundheitszustand erfahren. Wer auf seine Füße achtet, kann aber auch seinen Gesundheitszustand auf erstaunliche Weise fördern. Ein großer Schritt in die richtige Richtung besteht darin, den Füßen mehr Freiheit zu schenken. Von ihrer Natur her sind die Füße gar nicht darauf angelegt, in Schuhwerk gezwängt zu werden. In manchen Kulturen ist es auch heute noch üblich, barfuß zu gehen. Und auch bei uns ist es noch gar nicht so lange her, dass Kinder im Sommer prinzipiell keine Schuhe anzogen. Auch wenn wir es kaum noch gewohnt sind, sollten wir jede Gelegenheit zum Barfußgehen nutzen. Denn möglichst häufiges Barfußgehen über unebene Böden trägt dazu bei, unsere komplizierte Fußkonstruktion funktionsfähig zu halten. Damit Muskeln, Sehnen und Bänder elastisch bleiben, müssen sie trainiert werden. Das ist aber nicht in engen Schuhen auf harten und flachen Böden möglich, wie es bei uns die Regel ist.
Mit den Füßen Kontakt zur Erde aufnehmen
„Earthing – Heilendes Erden“ lautet der Titel eines Buches aus dem VAK-Verlag, dessen Ratschläge wir in der Quell-Redaktion seit vergangenen Sommer befolgen. Demnach soll sich der direkte Kontakt mit der Erde positiv auf die Gesundheit auswirken und das Wohlbefinden steigern. „Erden“ bedeutet barfuß zu gehen oder zu stehen – am besten in feuchtem Gras oder auf feuchtem Sandstrand. Dadurch soll sich der naturgegebene, elektrische Grundzustand unseres Körpers wiederherstellen, der durch den Aufenthalt in geschlossenen Räumen oder durch den Umgang mit elektronischen Geräten aus dem Gleichgewicht gerät. Das Erden soll Entzündungen beseitigen, den Schlaf verbessern und das Energieniveau erhöhen. Ein auch nach Jahrhunderten noch bekannter und verehrter Barfuß-Geher, der intuitiv das „Erden“ praktizierte, ist übrigens der heilige Franz von Assisi. Er faszinierte seine Mitmenschen nicht nur durch besondere Spiritualität sondern auch durch sein Eins-sein mit der Natur. Heutzutage ist allerdings – vor allem in Großstädten – das Barfußgehen gar nicht so einfach. Zumal viele Grünflächen durch Hunde-Haufen potenzielle Barfuß-Geher abschrecken. Das wachsende Angebot von Barfuß-Pfaden, wie beispielsweise in Bad Sobernheim, versucht den mangelnden sensorischen Erlebnissen der Fußsohlen eine anregende Vielfalt von Reizen entgegenzusetzen.
In der alternativen Therapie hat sich die Fußreflexzonen-Massage mittlerweile einen festen Platz erobert. Denn das Drücken von Reflexzonen an den Fußsohlen macht es möglich, alle Organe im Körper gezielt anzuregen. Das muss nicht immer durch einen Therapeuten geschehen. Auch durch eine selbst ausgeführte Massage oder einen Massage-Roller lassen sich Füße und Körper wohltuend aktivieren.
Mit bequemen Schuhen Herzinfarkt vorbeugen
Einen frappierenden Zusammenhang zwischen bequemen Schuhen, Herzinfarkt, Schlaganfall oder gar Krebs beschrieb kürzlich der kalifornische Mediziner David Agus in seinem Bestseller „The end of illness“. Nach seinen Forschungen können Entzündungen – mögen sie auch noch so unbedeutend erscheinen – dafür verantwortlich sein, dass der Körper nicht die nötige Energie aufbringt, um beschädigte Erbgutinformation in der DNA zu reparieren. Während er damit beschäftigt ist, gegen Entzündungen anzukämpfen, können sich beispielsweise Krebszellen so stark ausbreiten, dass auch ein später wieder in Betrieb gesetzter DNA-Reparaturmechanismus nichts mehr dagegen ausrichten kann. Energiezehrende Entzündungen können aus Erkältungen herrühren, aus Zahnfleischentzündungen aber auch aus Druckstellen an den Füßen, die durch zu enge, zu hohe, zu unbequeme Schuhe herrühren. „Wenn ich meinen Patienten und Freunden sage, dass sie gute, bequeme Schuhe tragen sollen, dann ist mein Rat einfach und aufrichtig“, so schreibt David Agus in seinem Buch, das wochenlang die New York Times-Bestsellerliste anführte. Und er liefert zugleich die Erklärung, warum Schuhe darüber entscheiden können, ob wir zehn Jahre früher oder gar nicht einem Herzinfarkt zum Opfer fallen.
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Buchtipp | The End of IllnessVon David B. AgusGebundene Ausgabe: 352 SeitenVerlag: Free Press (17. Januar 2012)Sprache: EnglischISBN-10: 1451610173ISBN-13: 978-1451610178Preis: 15,95 Euro | |
Buchtipp | Die Spuren der SeeleVon Ruediker Dahlke und Rita FaselGebundene Ausgabe: 192 SeitenVerlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH; Auflage: 5 (2. Februar 2010)Sprache: DeutschISBN-10: 3833817313ISBN-13: 978-3833817311Preis: 19,90 Euro | |