Für sich sein

Viel haben wir in Quell schon über das Glück der Gemeinschaft berichtet. Aber alles hat seine Zeit, und so hat auch das „Für sich sein“ in manchen Phasen unseres Lebens seine guten Seiten.

Das Buch „Die besten Dinge kosten nichts“ widmet ein Kapitel dem Geschenk aus dem Miteinander, das uns alle bereichert und glücklich macht. So haben die meisten von uns wahrscheinlich diesen Sommer erlebt: Wenn die Tage lang und Nächte lind sind, wenn sich vom Picknick über Kultur bis zum Sport alles draußen abspielen kann, dann ist die „Hoch-Zeit“ sozialer Kontakte.

Aber alles hat seine Zeit, und so hat auch das „Für sich sein“ in manchen Phasen unseres Lebens seine guten Seiten. Gerade, wenn viel Trubel um uns herum war, kann das anschließende „Allein mit sich Selbst Sein“ wieder die wohltuende Ruhe für die Selbst-Zentrierung zurückbringen. Und gerade Menschen, die sich gerne und viel um andere kümmern, soviel Empathie haben, dass sie die Bedürfnisse anderer vor ihren eigenen wahrnehmen, haben in diesen Momenten des „Für Sich Seins“ auch wieder die Chance, zu sich zu kommen.

„Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille“ (Friedrich Nietzsche)

Der erste Schritt dafür ist, sich für diese Stille Raum und Zeit zu schaffen. Und dabei gilt: Je mehr wir das Gefühl haben, dass dies nicht möglich ist, umso dringlicher ist es, sich genau dann Raum und Zeit dafür zu nehmen. Also gilt es, die Gunst der Stunde zu nutzen, das Handy auszuschalten, einen stillen Ort für sich zu finden und sich Zeit zu nehmen – für eine Gedankenreise, einen meditativen Spaziergang oder eine sportliche Tour allein in der Natur, für ein Buch, ein Musikstück, zum Schreiben, Malen oder zum Basteln….  Dieses schöpferische „Mit Sich Sein“ beschreiben viele Philosophen und Künstler als Voraussetzung für eine produktive Auseinandersetzung mit sich selbst und als inspirierende Stimmung, um Neues aus sich selbst entwickeln zu lassen, auch die Chance, dabei spirituelle Erfahrungen zu machen. Das Flow-Erleben beschreibt den Zustand, in dem man so in seinem Tun aufgeht, dass man alles um sich herum vergisst.

Und solche Phasen des „Mit sich selbst Seins und der Zentrierung“ steigern psychologischen Studien zufolge Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, erfüllen mit Zufriedenheit und machen auf diese Art und Weise auch glücklich.

Mehr zum Thema

Beitrag Plädoyer für den Müßiggang