Wo genau der zweitlängste Strom Europas entsteht, darüber wird seit der Antike philosophiert und spekuliert: Bereits Plinius der Ältere (24 – 79 n.Chr.) spricht von einer Quelle, die „neben dem Flussbett gelegen“ ist, was aus heutiger Sicht die Situation des Donau-Ursprungs treffend beschreibt: Die Donaueschinger Quelle liegt 150 m vom Lauf der Brigach entfernt, ein wenig flussabwärts vereinen sich die Wasser mit der Breg und „bringen“ die junge Donau „zu Weg“. Diese – seit dem 13. Jahrhundert historisch belegte – Donauquelle ist dadurch fast schon zu einem Wallfahrtsort für Donau-Liebhaber und Quellen-Fans geworden. Deren Bekanntheit ist dem „Donauquellen-Marketing“ der Grafschaft zu Fürstenberg zu verdanken, die schon Ende des 15. Jahrhundert vor Beginn des Tourismuszeitalters „Events“ mit ihren adligen Gästen an der Donauquelle abhielt. Die Grafen zu Fürstenberg haben sich bei der Auswahl ihres Bauplatzes für ihr Schloss nämlich für den Standort direkt neben der Donauquelle – und nicht für den Standort auf dem Hügel – entschieden, weil sie deren „Potential“ richtig einzuschätzen wussten.
Wem es nach dem Rummel direkt an der Quelle nach Ruhe zu Mute ist, der sollte sich ein wenig flussabwärts zum Zusammenfluss von Brigach und Breg im idyllischen Donauschinger Stadt-Park zurückziehen oder flussaufwärts Richtung Furtwangler Martinskapelle zur natürlichen Breg-Quelle auf 1.078 m Höhe fahren: Aus hydrologischer und geographischer Sicht ist die Breg der längste Haupt-Quellfluss der Donau, und damit kann ihre Quelle auch als „Donauquelle“ bezeichnet werden.
Von hier aus sind es genau 2.888 Kilometer bis zur Donaumündung und rund 50 m bis zur Wasserscheide zwischen Donau und Rhein, die den einen Fluss ins Schwarze Meer und und den anderen Fluss in die Nordsee lenkt.
Mitten in diesem herrlichen Naturschutzgebiet und nur einen Katzensprung von der Quelle entfernt liegt der Kolmenhof. Das kleine Höhen-Hotel ist ein Paradies für Wanderfans und bietet Schwarzwälder Gastlichkeit. Und: Das Hoteliers-Paar Dold, das das Haus in dritter Generation führt, steht im wahrsten Sinne „über den Dingen“, was die Diskussion um die Donau-Quelle angeht.
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