Abwechslungsreiche Wildkräuterküche

„Nur die allerkleinsten Fichtenspitzen abzupfen“ – Gisela Hafemeyer hat gerade, ähnlich einem Kunden auf dem Obst- und Gemüse-Großmarkt, quasi einen Geschmacks-Check vorgenommen  und zeigt uns Teilnehmern ihrer Wildkräuterführung in der Region StarnbergAmmersee damit auf ganz pragmatische Art und Weise, auf was es bei der Wildkräuterküche ankommt,  auf gute Qualität und gezielte Auswahl.  In einem Stoffbeutelchen sammeln wir gelehrig die kleinen hellgrünen Fichtenspitzen, aus denen später – ganz feingehackt – ein mit Senf abgeschmeckten köstlicher Fichtenspitzenfrischkäse entstehen wird.

 „Die Wurzel drin lassen und nicht die ganze Wiese auf einen Schlag abgrasen!“, Gisela Hafemeyers Achtsamkeit für den Erhalt der Artenvielfalt auf ihrer Wildkräuterwiese schwappt auf die ganze Gruppe über und die Hand voll Sauerampfer-Blättchen, die wir von den Stielen zupfen, wird völlig reichen, um dem Gurken-Feta-Salat eine  wunderbare säuerliche Note zu verleihen.

„Wo bitte ist jetzt zwischen den Gräsern noch was Essbares ?.. Ach hier: die Kohl-Kratzdistel“ .. genau hinschauen will gelernt sein, um Essbares vom Giftigen zu unterscheiden: Daher gilt im Zweifelsfall das leicht abgewandelte Sprichwort : „Was der (WildKräuter)-Bauer nicht kennt, dass ist er nicht.“ Und welche Kräuter den veganen Taboulé – Couscous-Salat aromatisieren, bei dieser Entscheidung leitet uns die Natur, die in  dieser Woche auf dieser Wiese zartes Wiesenlabkraut, aromatisches Schafgarbenblättchen, kräftige Spitzwegerichblätter und den legendenumwobenen Frauenmantel dafür vorgesehen hat. Im Wildkräuter-Quark darf es bunt zugehen: Gänseblümchen, Rotklee und Ehrenpreis als essbare Blüten verzieren den Quark, der vor grünblättrigen Kräutern und auch den kleingehackten Blüten nur so strotzt. Reste gibt es nicht, denn die kommen in den Kräuteressig, den sich jeder mit als Souvenir für zuhause mitnehmen darf.„Statt der Holler-Limo gibt es heute eine Kräuter-Limo mit Giersch und Gundermann“. Warum? Weil der Holler noch etwas Sonne braucht,  so einfach ist das im kostenlosen „Supermarkt“ der Natur.

Deshalb würde ich am liebsten gleich nächste Woche wieder auf Entdeckungstour mit Gisela Hafemeyer gehen, mich im genauen Hin-Schauen und -Schmecken auf der Wiese üben und im Kräuterstadl wieder neue Rezepte kennenlernen, von den Brennnessel-Chips bis zum  Holler-Gelee, vom  Kräutersalz bis zum Blütenzucker,  von den vegetarischen Pflanzerl bis hin zu den Muffins aus den Kräutern der Woche. Die Kräuterpädagogin, Erlebnsibäuerin und Hauswirtschaftlerin Gisela Hafenmeyer gibt praktikable Anregungen, wie sich welche Wildkräuter ohne großen Aufwand in eine gesunde Genussküche einbauen lassen.

Mehr Informationen, Rezepte und Termine: www.kraeuterstadl.de

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