Aktivierter Genuss
Mehr als 300 Jahre lang war Bad Lauchstädt wegen seines Wassers berühmt: Im Jahre 1704 wurde dort eine Quelle entdeckt und der anerkannte Professor Dr. Friedrich Hoffmann, Begründer der Medizinischen Fakultät der Universität Halle, attestierte ihr Heilkräfte. Das sprach sich herum und schon bald kamen Kranke und Gebrechliche in den Ort in der Nähe von Halle. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten wandelte sich die kleine Stadt zu einem beliebten Modebad. Man bezeichnete es sogar als das „sächsische Pyrmont“. Der niedersächsische Kurort Bad Pyrmont gehörte damals zu den international bekannten Weltbädern, von denen es in Europa einige gab. Denn durch Trinken und äußerliche Anwendungen von heilsamem Wasser versuchten sich betuchte Gäste in mehrwöchigen Kuren von ihren Leiden zu befreien.
Glanzzeit mit Goethe
Ab 1775 nahm die Entwicklung Bad Lauchstädts so richtig Schwung auf: In diesem Jahr verlegte der Sächsische Kurfürst Friedrich August II erstmals seinen Sommersitz von Dresden in den Kurort. Er initiierte ein bau- und gartenkünstlerisches Gesamtensemble im ausgehenden Barockstil, wie es in seiner Art heute in Deutschland nur noch hier zu finden ist. Das Projekt war ehrgeizig: Der durch den Ort fließende Bach Laucha wurde in einem unterirdischen Gewölbe gefasst und der Talgrund einige Meter hoch aufgefüllt, so dass die erlauchten Kurgäste jederzeit promenieren konnten, ohne sich selbst bei Hochwasser die Füße nass zu machen. Von der steinernen Balustrade aus konnten sie zu der gefassten Heilquelle hinabsteigen.
Im Juli 1780 eröffnete der Kurfürst mit einem festlichen Souper den Tanz- und Speisesaal. Die von dem Dresdner Architekten Johann Wilhelm Chryselius stammenden Kuranlagen begeisterten die Zeitgenossen mit ihrer Eleganz. Der neben dem Kursaal liegende Douche-Pavillon galt den Zeitgenossen als technisches und medizinisches Meisterwerk. Die von Bad Lauchstädter Wasser gespeisten Duschen zählten nach Aussagen des Kurdirektors zu den ersten Duschen Europas in Trinkwasserqualität. Heute ist der Douche-Pavillon ein Museum der Geschichte des Mineralischen Bades und kann besichtigt werden.
Seine Glanzzeit erlebte das Bad, als hier unter Leitung von Goethe zwischen 1791 und 1811 alljährlich im Sommer das Weimarer Hoftheater gastierte. Goethe und Schiller engagierten sich selbst in der Inszenierung der Theaterstücke und sie feierten mit ihren Bühnenwerken rauschende Erfolge. In den 1960er Jahren wurden die historischen Kuranlagen restauriert und ließen den Ort in der DDR zu einer nationalen Gedenkstätte werden. Um die gefasste Bad Lauchstädter Quelle findet jeden August das Brunnenfest statt.
Die Quelle in Flaschen
Um in den Genuss der Bad Lauchstädter Quelle zu kommen, mussten die Menschen aber nicht unbedingt selbst in den Kurort reisen: Das erfrischend schmeckende Wasser wurde seit 1905 abgefüllt und verschickt. In den 1930er und 1940er Jahren arbeiteten rund 400 Menschen für den Lauchstädter Brunnen. In den Jahren 1951 bis 1990 war es der zum Getränkekombinat Dessau gehörende VEB Brunnenversand, der die damalige DDR mit dem beliebten Heilwasser versorgte. „Lauchstädter Heilbrunnen – Gesundheit hat einen
Namen“ war auf den ausliefernden Lastwägen zu lesen. 1991 wurde der Betrieb privatisiert, was dazu führte, dass die legendären, grünen Flaschen mit dem Heilwasser nun in ganz Deutschland zu bekommen waren. Mit 30 Millionen Flaschen war das Unternehmen 1993 Marktführer unter den Heilwässern in den neuen Bundesländern.
Aufgrund falscher unternehmerischer Entscheidungen wurde es für die Bad Lauchstädter Heil- und Mineralbrunnen GmbH immer schwieriger, sich auf dem Getränkemarkt zu behaupten; der Betrieb musste 2011 Insolvenz anmelden und die Liebhaber des Bad Lauchstädter Flaschen-Wassers blieben seither auf dem Trockenen sitzen. Das soll sich bald ändern. Denn die St. Leonhardsbetriebe, die bundesweit für ihren Qualitätsanspruch und ihr lebendiges Wasser bekannt sind, arbeiten derzeit daran, den Bad Lauchstädter Brunnen in Flaschen wieder zugänglich zu machen. „Wir wollen dem klangvollen Namen Bad Lauchstädter Mineralwasser wieder deutschlandweit Beachtung verschaffen“, sagt Nikolas Fürst, der als Projektleiter für St. Leonhards den Neustart organisiert. Damit will das Unternehmen in dem industriell geprägten Landschaftsbild einen Kontrast setzen und dort wieder ein Stück Natürlichkeit und Umweltbewusstsein einbringen.
TRINKKUREN
Eine in Vergessenheit geratene Heilmethode
In früheren Zeiten benutzten die Menschen Wasser als natürliches Heilmittel. Nicht nur äußerlich, sondern vor allem auch innerlich angewandt. Anders als früher nehmen sich die Menschen allerdings keine Zeit mehr, um für mehrere Wochen zu den heilsamen Quellen zu fahren. Doch lohnt es sich für Gesundheitsbewusste, sich mit den Wirkungen von Heilwässern zu beschäftigen.
Bad Lauchstädter Brunnen
Analyseauszug in mg/l des Instituts Laborunion Bad Elster von 07.06.2023. Mit 920 gelösten Stoffen hat dieses Wasser einen hohen Gehalt an Mineralstoffen.
Natrium 56,1
Kalium 21,0
Magnesium 43,7
Calcium 116
Kieselsäure 14,9
Hydrogencarbonat 377
Chlorid 43,3
pH-Wert 7,0
Sulfat 242
Bad Lauchstädter still
Bad Lauchstädter still ist ein echter Klassiker – sanft, rein und ohne Kohlensäure. Es überzeugt mit seinem natürlichen Mineralienreichtum, darunter Calcium, Magnesium, Hydrogencarbonat und Sulfat, die für einen ausgewogenen Genuss sorgen. Perfekt für alle, die ein stilles Mineralwasser mit historischem Charme und moderner Qualität suchen. Ideal als Begleiter bei kulturellen Anlässen oder einfach für den täglichen Moment der Entspannung.
Bad Lauchstädter medium
Lauchstädter medium bietet eine leichte, erfrischende Kohlensäure, die den Geschmack des historischen Quellwassers perfekt unterstreicht. Zum Einsatz kommt natürliche Quellkohlensäure vulkanischer Herkunft. Die moderate Sprudelnote macht das natürliche Mineralwasser zum idealen Begleiter für jeden Anlass – ob bei einer Kur, einem Fest oder einfach im Alltag.
Jeweils als 1-Liter oder 0,33-Liter erhältlich.
QC75W02