Aus der Wechselwirkung von Wind und Meerwasser entsteht unser Klima.
Beispiel La Nina, das Wetterphänomen, das im Januar das Weltklima so durcheinander gewirbelt hat. Ähnlich wie das wechselnde Kräftespiel zwischen dem Azorenhoch und dem Islandtief die Großwetterlage über dem Nordatlantik bestimmt, gibt es auch im tropischen und subtropischen Pazifik ein Kräftemessen zweier recht stabiler Wetterphänomene. Der Westküste des nördlichen Südamerika ist fast immer ein Gebiet hohen Luftdrucks vorgelagert, während die andere Seite des Stillen Ozeans von Gebieten niedrigen Luftdrucks regiert wird. Als Folge weht in einem breiten Band ein ständiger Wind von Ost nach West. Wie stark der Wind weht, hängt von der jeweiligen Intensität der beiden Wettersysteme ab. In seiner Wechselwirkung mit dem Meerwasser bestimmt dieser Wind das Wettergeschehen. Ein stetig wehender Wind ist nämlich in der Lage, Meeresströmungen anzutreiben. Über den endlosen Weiten des Stillen Ozeans werden diese von Wind getriebenen Strömungen nicht von Landmassen abgelenkt. Als Folge strömt dort ständig Wasser von Ost nach West. Ist der Strom stark, gelangt zunächst mehr warmes Wasser aus der Nähe Südamerikas in den westlichen Pazifik. Ausgeglichen wird dieser Verlust dadurch, dass vor Südamerika kälteres, nährstoffreiches Wasser aus größeren Meerestiefen an die Oberfläche steigt. Wenn Wind und Strömungen dieses kühlere Wasser dann quer über den Pazifik treiben – sprechen die Metereologen von einem La Nina-Ereignis. Von den Wassertemperaturen der tropischen Ozeane hängt es ab, wie viel Wärmeenergie der Wettermaschine in der Troposphäre zugeführt wird und das macht sich weltweit im Wettergeschehen bemerkbar: in Überschwemmungen in Autralien und Schneechaos in Europa.
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Beitrag Von der (un)sichtbaren Kraft des Windes