Wie körperliche und geistige Beweglichkeit zusammen-„gehen“

Es braucht sowohl geistige als auch körperliche Bewegung, damit unsere Nervenzellen bestehen und sogar neue Nervenzellen entstehen können. Umso sinnvoller und effizienter ist es also, im Rahmen eines Fußmarsches, egal welcher Länge, auch die Gehirnzellen zu bewegen.

Hier ein paar Beispiele:

Das Arbeitsgedächtnis fordern wir zum Beispiel mit Kopfrechen-Übungen, die wir uns selbst stellen: Wenn ich in dem Tempo noch 7,5 Stunden gehe, wie viele km bin ich dann gegangen?  Wie alt ist die Person auf dem Denkmal geworden? Wie viele Tage brauche ich, um bis zu der auf dem Ortseingang-Schild markierten Partnerstadt zu gelangen? Solche oder ähnliche Aufgaben finden sich am Wegesrand und können auch eine Abwechslung zu den klassischen Zahlenreihen sein. Auch wenn wir dabei vielleicht nicht zum richtigen Ergebnis kommen, ist das gar nicht schlimm, dennoch haben wir diesen Bereich des Hirns aktiviert.

Das Langzeitgedächtnis aktivieren wir, wenn wir uns überlegen, wo wir vor einem Jahr, oder vor 10 Jahren  an diesem Tag gewesen sein könnten. Dadurch kommen wir dann auf andere Themen, die wir aus unserem Langzeitgedächtnis kramen, zum Beispiel Ziele oder Wünsche, die inzwischen in Vergessenheit geraten sind und die lohnenswert sind, sie wieder zu aktivieren.

Die Wahrnehmung können wir schulen, indem wir uns beim Gehen ganz gezielt auf einen oder alle Sinne gleichzeitig konzentrieren: Wo fängt es an, nach Bärlauch zu riechen?  An welchen Stellen waren die Vogelgeräusche am lautesten?  Wie verändert sich die Farbe der Berge am Horizont im Laufe des Tages?

Die Konzentration fördern wir durch das Üben von Zungenbrechern oder indem wir uns am Anfang der Wanderung versuchen, alle Abzweigungen zu merken und nur im Falle von Unsicherheit wieder auf die Karte oder aufs Handy schauen.

Die Koordination lässt sich unterwegs ebenfalls kreativ trainieren. Vom Balancieren auf einem Baumstamm über gegengesetztes Drehen beider Arme oder dem Ausprobieren verschiedener Schrittfolgen wie dem Zwischenhopser  bis hin zu Fingerübungen während des Gehens.

Die Inspiration  kommt während des Gehens meist ganz von allein. Oft fallen uns Lösungen oder Ideen ein für Themen, die wir bislang vielleicht noch gar nicht als Herausforderungen wahrgenommen hatten.  Oder wir starten mit einem kleinen Denkanstoß, zum Beispiel: Was könnte ich einem Freund zum Geburtstag schenken? Und lassen zu, dass uns die Ideen  dazu während des ganzen Fußmarsches begleiten.

Viel Spaß beim Kombinieren von körperlicher und geistiger Beweglichkeit.

13. April 2022