Immer mehr Menschen leiden unter Augenproblemen durch Computerarbeit, Klimaanlagen oder Luftverschmutzung. Ein altbewährtes Mittel der Volksmedizin kann dabei auf erstaunliche Weise Abhilfe schaffen.
Es war ein Selbstversuch aus Verzweiflung. Weil meine überanstrengten Augen den Dienst am Computer zu boykottieren begannen, besann ich mich auf ein Mittel, von dem ich im Laufe meiner Recherchen schier Unglaubliches gehört hatte: So genanntes Augenwasser sollte angeblich bei Augenkrankheiten wahre Wunder wirken. In einem Glasflakon hatte ich Augenwasser abgefüllt und das sprühte ich mir nun in meine brennenden Augen. Zunächst verspürte ich ein kühles, angenehmes Gefühl. Ich wiederholte diese Augendusche fortan mehrmals täglich, bis mir die Wasserkur zur Gewohnheit wurde. Nach einiger Zeit erholten sich meine Augen so sehr, dass ich auch bei anstrengender Computerarbeit keine Beeinträchtigungen mehr empfand.
Die segensreichen Wirkungen von Augenwasser auf ihre Sehkraft war den Menschen zu früheren Zeiten sehr bewusst, schließlich hatten sie durch offene Feuerstellen mit ihrer Ruß- und Rauchentwicklung häufig mit Augenleiden zu kämpfen. Sie nutzten jede Gelegenheit, um ihre Augen mit derartigen Wässern zu spülen und gleichzeitig einen kräftigen Schluck von dem frischen Quellwasser zu trinken. Im österreichischen Altersberg beispielsweise schreibt die über 80jährige Mesnerin der dortigen Wallfahrtskirche ihre unvermindert scharfe Sehkraft der Quelle zu, die sich unterhalb eines Seitenaltars der Kirche befindet. Die den Augenheiligen Luzia und Odilie geweihte Wallfahrtskirche wird von vielen Pilgern besucht. Denn das Augenheilwasser von Altenberg genießt einen besonderen Ruf. So führt ein noch tätiger Schmied die Heilung seiner Augenerkrankung auf das kostbare Nass zurück.
Nicht weniger als 39 Quellen, die gegen Augenleiden helfen sollen, beschreibt Herbert H. Kölbl in seinem Buch „Heilige und heilsame Quellen zwischen Isar und Salzach“. Darunter beispielsweise die Kirchwaldquelle in Nussdorf oder der Marienbrunnen in Birkenstein. Häufig befinden sich diese Quellen in oder bei kirchlichen Bauten, denn das Christentum wusste geschickt die oft vorchristlichen Quellenheiligtümer für eigene Zwecke zu nutzen.
Die Zellverfügbarkeit macht‘s
Experten begründen das Phänomen der Augenwässer mit ihrer besonderen Beschaffenheit. Stichwort „Zellverfügbarkeit“: Aufgrund seiner feinen Struktur kann das Wasser auch in die feinsten Kapillaren der Augen eindringen, dort Ablagerungen ausspülen und die Zellen mit Sauerstoff und den notwendigen Flüssigkeiten versorgen. Auch die Wirkung von Quellen, die gegen Kreuz- oder Gelenkschmerzen helfen, lassen sich durch die Zellverfügbarkeit erklären. Ihr Wasser dringt in die feinen Kapillaren der Bandscheibe und Gelenke ein und regeneriert diese wieder.
Konkret lässt sich dies durch die Größe so genannter „Cluster“ im Wasser erklären. In seinem Buch „Wasser und Homöopathie“ schreibt der renommierte Physiker Dr. Wolfgang Ludwig, dass „im Wasser bei Zimmer-Temperatur etwa 400 Einzelmoleküle zu größern Haufen (englisch „Cluster“) vernetzt sind, also Großmoleküle bilden. Generell kann man sagen: Die Art der Cluster ist ein Ausweis für die Qualität eines Wassers. Kleine Wasser-Cluster schaffen es, in die Körperzelle einzudringen. Dies geschieht über spezifische Wasserkanäle, die so genannten Aquaporine (und nicht durch Osmose, wie man lange vermutete). Für diesen Nachweis erhielt der amerikanische Wissenschaftler Peter Agre im Jahr 2003 den Nobelpreis für Chemie. Große Cluster hingegen gelangen nach Aussage des Komplementär-Mediziners Dr. Karl Maret gar nicht in die Zelle.
Tägliches Trinken bringt den größten Effekt
Damit Augenwässer ihre größtmögliche Wirkung erzielen können, ist das Trinken des Wassers fast noch wichtiger als seine äußere Anwendung. „Im Grunde sind wir wandelnde Wassersäcke“, bringt die Münchner Heilpraktikerin Margret Jamin den Umstand auf den Punkt, dass der menschliche Körper bis zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, das Gehirn sogar aus bis zu 90 Prozent. Weniger Wasser im Körper zu haben, zieht fatale Folgen nach sich. Schon ein Wasserverlust von zwei Prozent des Körpergewichts führt zu verminderter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit. Auch das Auge, das zu einem Großteil aus Wasser besteht, reagiert sehr sensibel auf Flüssigkeitsverlust. Es wird trocken und juckt, bei starkem Wasserverlust können sich Sehstörungen einstellen. Rund zwei Liter Augenwasser sollte ein Erwachsener täglich trinken, um seine Augen bestmöglich mit Flüssigkeit zu versorgen.
Schutz vor krankmachenden Keimen
Aufgrund der Sensibilität des Auges in Bezug auf Bakterien sollten Gesundheitsbewusste auf die Qualität des verwendeten Wassers größten Wert legen. Augenwässer zeichnen sich durch keimvermindernde Wirkung aus. In seinem Buch „Heilige und heilsame Quellen zwischen Isar und Salzach“ beschreibt Herbert H. Kölbl diesen Umstand folgendermaßen: „Solche Quellen haben in der Regel ‚reifes‘ Wasser, das heißt, es kommt durch eigenen Druck und seine eigenen Kräfte an die Erdoberfläche. Man nennt diese Quellen auch artesische Brunnen. Reifes Wasser isoliert Keime und verhindert deren Wachstum. Dies erklärt, warum Wasser, das an heiligen Quellen abgefüllt wird, länger frisch bleibt als solches aus der Leitung.“ Von Andrea Tichy
Buch-Tipps
Herbert H. Kölbl
Heilige und heilsame Quellen zwischen Inn und Salzach
Taschenbuch: 84 Seiten
Verlag: Pannonia
ISBN 978-3789704017
Andrea Tichy
Lebendiges Wasser – Energiequell des Körpers
Softcover: 200 Seiten
Verlag: Quell Edition
ISBN 978-3-9815402-3-9 zu bestellen im Quell-Shop