Villa Gündergeist Frankfurt: quirliger Co-Working-Space

Die Frankfurter Villa Gründergeist ist ein Vorzeige-Projekt: In Trägerschaft des katholischen Bistums Limburg, soll es „Social Entrepreneurs“ – also Start-Ups aus dem sozialen Bereich – Starthilfe leisten: Indem die im Jahr 1906 gegründete Villa für kleines Geld Arbeitsplätze bietet und dazu ein anregendes Umfeld, das auf dem oft steinigen Weg zur Selbständigkeit den Austausch mit Gleichgesinnten bietet. 58 Gründerinnen und Gründer haben sich bei der Villa Gründergeist eingebucht. Manche kommen nur gelegentlich und besetzen dann für einige Stunden die bereitgestellten Schreibtische. Andere haben ganze Büroräume fest für sich angemietet.

Das Team der Villa Gründergeist unter kommissarischer Leitung von Miriam Penkhues ist geübt im Einstellen auf neue Situationen, im Evaluieren und Neuausrichten. Denn anders als an vielen anderen kirchlichen Stellen gehört ein ständiger Wandel in der Villa im Westend zum Konzept. Es herrscht Aufbruchstimmung in dem rund 600 Quadratmeter großen Gebäude. Durch die sich ständig verändernde Besetzung gibt es laufend neue Ideen, Kontakte, Möglichkeiten. Das macht den Co-Working-Space im Vergleich zum Homeoffice so attraktiv.

In ihrer jetzigen thematischen Form besteht die Villa Gründergeist seit September 2019. Bevor die Villa Gründergeist zu dem wurde, was sie heute ist, befand sich in ihren Räumen lange das Haus der Begegnung, eine feste Größe im Westend mit seinen Angeboten aus den Bereichen Bildung, Beratung und Kunst. David Schulke, damals Leiter der Abteilung Jugendliche und junge Erwachsene im Bistum Limburg, an der auch das Haus der Begegnung angedockt war, kam mit zwei weiteren Personen in einer Projektgruppe auf die Idee, dort Arbeitsplätze mit sozialem Bezug anzubieten. Ihm und Beate Gilles (ihrerseits Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg) ist es zu verdanken, dass das Gebäude heute wieder vor Ideen summt – und dass das Konzept auch gut durch die Corona-Pandemie kam.

Mit Blick auf die Jahre des Aufbaus zieht Schulke eine durchweg positive Bilanz: „Ich bin sehr zufrieden, wie es angelaufen ist – und auch, dass wir uns im Bereich Social Entrepreneurs mittlerweile gut etabliert haben. In Frankfurt gibt es keine andere Stelle, an der diese Community so angedockt ist wie bei uns.“ Seine Nachfolgerin Miriam Penkhues, die das Haus seit Anfang 2023 leitet, blickt der Aufgabe freudig entgegen: „Unser Konzept ist im Fluss, es gibt hier so viele tolle Themen und eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden und Coworker:innen.“ Es bleibt spannend zu beobachten, welche sozialen Ideen in der Villa Gründergeist geboren werden.  www.villa-gruendergeist.de

Miriam Penkhues, Leiterin der Villa Gründergeist

Bildnachweis: Katharina Gebauer