Schön schreiben

 

„Das trägt Deine Handschrift“ – diese Redewendung kommt nicht von ungefähr. Denn das eigene Schriftbild ist charakteristisch für uns und verrät einiges über unsere Persönlichkeit. Doch das flüssige Schreiben als motorischer Prozess kommt nicht nur in der zunehmend digitalisierten Schule, sondern auch im Alltag der Erwachsenen zu kurz.

Umso mehr schätzen wir eine handgeschriebene Einladung oder Speisekarte, einen Eintrag ins Poesie-Album oder Gästebuch, einen handgeschriebenen Gruß oder Glückwunsch. Kunstvolles Handlettering ist zum Trend geworden. In Workshops und Büchern geben Experten Tipps und Anregungen zum Malen von Buchstaben, zum Führen der Stiftrichtung, zu Werkzeug und Verzierungsvarianten der Buchstaben. Von der „mit Rosen verzierten Serifenschrift“ bis zu „Abstriche betonenden Downstrokes“.

Kalligrafie – die Kunst des schönen Schreibens

Im Gegensatz zum Handlettering geht es bei der Kalligraphie darum, die Buchstaben mit dem ersten Versuch perfekt zu formen. Es ist die traditionelle Kunst des schönen Schreibens.

Über diese kunstvollen Schreibdisziplinen und die Freude am Schönschreiben entdecken viele Menschen auch den Wert der sauberen und flüssigen individuellen Handschrift wieder. Nach einer Studie des Instituts für Schreibmotorik schreiben nicht nur Schüler heute zu unleserlich und zu langsam, auch vielen Erwachsenen ist eine saubere Handschrift – von der Unterschrift abgesehen – mangels Training abhandengekommen. Dabei trainiert die Handschrift in jedem Lebensalter die Feinmotorik und der Schreib-Flow beide Gehirnhälften.

Als Schreibwerkzeug empfiehlt sich ein Füller, eine nicht zu harte Unterlage, nach Bedarf untergelegtes Linienpapier. Eine unverkrampfte Körper- und Stifthaltung sind dem Schriftbild förderlich. Das Bündnis zur Förderung des Handschreibens gibt weitere Tipps. www.schreibmotorik-institut.com

Bildnachweis: Thea Hufgard

1. September 2021