Wie sich Schlaflosigkeit in heilsame Nachtruhe verwandeln lässt.
Was für ein wunderbares Gefühl ist es doch, am Morgen von der Sonne geweckt aus den Tiefen des Schlafs aufzuwachen – seelisch gestärkt und körperlich regeneriert. Die Realität indes sieht häufig anders aus: Viele Menschen kommen nachts nicht zur Ruhe und fühlen sich tagsüber wie zerschlagen, es ist wie eine Schlechtfühl-Spirale, der nur schwer zu entkommen ist.
Von Schlafproblemen ist jeder vierte Deutsche betroffen und die Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von Überforderung im Beruf bis hin zu Stress im Privatleben, von übermäßigem Handy-Konsum bis hin zu Zukunftsängsten. Auch wenn sich nicht alle diese Probleme auf die Schnelle abstellen lassen, so gibt es doch eine Reihe schlaffördernder Maßnahmen, die sich sofort umsetzen lassen: Es beginnt damit, das Schlafzimmer von einer vernachlässig-ten Rumpelkammer in einen Ruhepol zu verwandeln. „Go to bed“ – „Geh ins Bett“, empfiehlt die Trendforscherin
Li Edelkoort gestressten Zeitgenossen und dabei hat sie nicht bloßes Hinlegen vor Augen, sondern eine achtsame Zeremonie, die durch Ruhe fördendes Ambiente unterstützt wird. Die Berliner Innenarchitektin Annecatrin Pantel beschäftigt sich seit Langem mit den Anforderungen an ein stärkendes Wohnumfeld. Inspiriert durch einen Trendkongress in Südafrika gilt derzeit ihr besonderes Interesse der Qualiät von Schlafzimmern und sie setzt dort nun alles um, was sie sich durch jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Thema Wohnqualität angeeignet hat. Damit gelingt es ihr, aus kleinen Appartements in gesichtslosen Berliner Wohnanlagen Oasen der Ruhe und Erholung zu machen.
Bei ihren Recherchen rund ums Schlafzimmer hat Annecatrin Pantel herausgefunden: Könige und andere Blaublüter ruhten seit jeher in pracht- und wertvollen Paradebetten aus edlen Hölzern, ausgestattet mit Samt und Seide. Der Bauer hingegen nutzte die Natur und schlief ebenfalls königlich und gesund in einem Bett aus Heu, Rosshaar und Wäsche aus handgewebtem Leinen. „Unsere Zeit hat sich geändert, ist schnelllebiger und unachtsamer geworden, aber die königlichen Naturmaterialien stehen uns heute allen zur Verfügung“, so Annecatrin Pantel.
Ruhe für alle Sinne
„Ruhe für alle Sinne“ lautet die Erfolgsformel für erholsame Nachtruhe. Sehen, Hören, Tasten, Riechen: Fast alle Sinne werden im Schlafzimmer angesprochen und es ist die hohe Kunst der Inneneinrichtung, unseren Sinnen im Schlafzimmer beim Runterfahren behilflich zu sein. Das beginnt zunächst einmal beim Bett. „So wie man sich bettet, so schläft man“, lautet eine alte Volksweisheit und wer die Prospekte der Betten-, Lattenrost- und Matratzenhersteller studiert, der bekommt einen Eindruck davon, welch komplexes Thema dies ist. Mit seiner „sleep on nature“-Philosophie ist derzeit „Coco-Mat“ sehr erfolgreich. Die Betten, Matratzen, Decken und Kissen des griechischen Herstellers bestehen vollständig aus Naturmaterialien wie natürlichem Kautschuk, elastische Kokosnussfasern, Algen, Rosshaar, Wolle und Baumwolle. Das gefällt vielen und so eröffnet das freundliche Familienunternehmen aus Sparta nach Düsseldorf und Berlin die nächsten Filialen in Stuttgart und München.
Die Freude am Detail
Für Betten ist derzeit das Holz der Zirbe besonders gefragt, denn es kann den gesamten Körper beruhigen: Der Herzschlag wird langsamer, der Schlaf tiefer, Wetterfühligkeit kann verschwinden. Für diejenigen, die sich nicht gleich ein ganzes Zirbenbett anschaffen wollen, hat Stadtalm Berlin spezielle Teile aus Zirbenholz entwickelt, die sich in bestehende Betten integrieren lassen und den beruhigenden Duft der Zirbenkiefer in jedes Schlafzimmer bringen. Wer mag, kann das Zirbenbrett auch noch mit einer stärkenden Inschrift aufwerten lassen: „I salute your guardian angel“ – „Ich grüße Deinen Schutzengel“ ist der Spruch, der schon so manches Zirbenbrett schmückt. Überhaupt bekommt das Schlafzimmer durch Dekoration seine persönliche Note. „Alles, was uns beim Anschauen Freude bereitet, ist erlaubt“, so Annecatrin Pantel. „Nur sollte man sich dabei auf wenige Objekte beschränken.“ Ein großes Bild sollte allerdings nicht direkt über dem Bettkopfteil hängen, weil wir es instinktiv als Gefahr wahrnehmen. Besser ist, das Lieblingsbild so zu platzieren, dass wir es vom Bett aus sehen können. Zu vermeiden sind auch Spiegel, denn sie stören die ruhige Atmosphäre.
„Duft und Musik sind Traumpferdchen“, formuliert Annecatrin Pantel die Fähigkeit von Düften und Musik, uns an unsere Lieblingsorte zu entführen. Bei ihr ist das die Orangenblüte in Soller auf Mallorca oder die Lavendelblüte in Südfrankreich. Leise Meditationsmusik im Schlafzimmer wirkt beruhigend und hilft dabei, im Schlaf die Reise zu seinen Lieblingsorten anzutreten. So wird die Nachtruhe zum erholsamen Urlaubstripp.
Foto: COCO-MAT
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