Pasta ­- nahezu jeder liebt sie. Fast 8 Kilo Nudeln verspeist jeder Deutsche pro Jahr. In Italien gibt es davon mehr als 600 Sorten. Dort ist die Wahl der Pasta eine Philosophie, denn je nach Form und Struktur kann sie mehr oder weniger Sauce aufnehmen und führt im Mund zu ganz unterschiedlichen Wahrnehmungen.

Tagliatelle oder Pappardelle zu kräftigen Saucen

Die üblicherweise mindestens einen Zentimeter breiten Pappardelle stammen aus der Toskana, während die Tagliatelle in der Emilia-Romana ihren Ursprung haben. Ihren Namen verdankt die breite Nudel aus Hartweizengrieß dem lateinischen Begriff „pappare“, der im Deutschen so viel wie „essen“ bedeutet. Am besten könnte man die breiten Nudeln wohl als extrabreite Bandnudeln beschreiben. Die Ränder der Pappardelle können dabei gezahnt (Pappardelle ricci) oder glatt sein. Klassisch wird die Nudel als Nudelnest verkauft, ist mindestens einen Zentimeter breit, rund einen Millimeter hoch und etwa 20 Zentimeter lang. Die Pappardelle ist eine Eiernudel, das heißt zur Herstellung des Teigs werden Mehl, Eier und Salz verwendet. Eine der Spezialitäten und gleichzeitig auch ein Klassiker zu Pappardelle sind Gerichte mit Wild, wie die „Pappardelle con sugo di cinghiale“. Zu Gerichten mit kräftigen Soßen harmoniert die Pappardelle hervorragend. Wer möchte, kann die breiten Nudeln auch zu Fisch oder Meeresfrüchten reichen oder mit vegetarischen Soßen kombinieren.

Cannelloni für schmackhafte Füllungen

Cannelloni leiten sich von dem italienischen Wort für ‚Rohr‘ ab und sind große, dicke Röhrennudeln aus Hartweizen. Sie werden hergestellt, indem man Teigplatten zu Röhren aufrollt. Cannelloni sind traditionell mit Ricotta, Spinat oder Hackfleisch gefüllt und werden mit Tomatensauce oder Béchamalsauce überbacken. Die Füllung wird in die ungekochten Röhrennudeln gegeben, die dann in eine Auflaufform gelegt und im Ofen gebacken werden.

Farfalle ­­- vielfältig kombinierbar

Die Farfalle ist eine der ältesten Nudelsorten Italiens und erinnert in ihrer Form an einen Schmetterling, dem sie auch ihren Namen verdankt. Neben der klassischen gelben Variante aus Mehl und Hartweizengrieß wird die Farfalle häufig auch in verschiedenen Farben angeboten. Durch die Zugabe von Spinat wird sie grün, dank Tintenfischtinte (Sepia) schwarz oder erhält durch Rote Beete einen roten Farbton. Die Farfalle ist eine sehr vielfältige Pastasorte und wird für viele verschiedene Arten der Zubereitung verwendet. Farfalle kommen auch gerne in Salaten zum Einsatz.

Spaghetti für ölreiche Saucen

Das ist wohl hierzulande die gebräuchlichste Form der italienischen Teigwaren. Spaghetti

werden aus Hartweizengrieß hergestellt und haben gekocht einen Durchmesser von etwa zwei Millimeter und eine Länge von 25 Zentimeter. Besonders dicke Spaghetti werden Spaghettoni genannt, besonders dünne Spaghettini. Es gibt eine ganze Reihe von Spaghetti-Rezepten, von Spaghetti aglio e olio mit Knoblauch und Olivenöl bis hin zu Spaghetti bolognese mit Tomatensauce und Hackfleisch. Spaghetti sind diejenige Pastaform, die am wenigsten Sauce aufnimmt, das prädestiniert sie für Saucen auf Basis von Olivenöl wie Aglio Olio oder Pesto Genovese. Man will ja nicht mit jedem Bissen einen Teelöffel Öl schlucken, sondern nur eine Spur davon als Geschmacksträger auf der Nudel spüren.

Frische Pasta für volles Aroma

Frisch gemachte Pasta aus normalem Weizenmehl und Eiern saugt wesentlich mehr Sauce auf als getrocknete Hartweizenpasta. Das Aroma des Sugo kann in den Nudelteig voll eindringen. Der Teig ist auch weicher und hat nicht so viel Biss wie Hartweizenpasta. Frische Pasta eignet sich besonders für Saucen auf Butterbasis und kräftige Ragouts.