Orte, die Kraft schenken: Bäume und Baumanlagen

Orte, die Kraft schenken: Bäume und Baumanlagen

Quellen oder Wasserfälle, Berggipfel oder Steinformationen, Bäume oder Baumgruppen – bestimmte Orte wirken wie heilende Energie-Spender auf
körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Dabei muss es gar nicht einberühmter Kraftplatz sein.

Ob nah oder fern – entscheidend ist einzig und allein, dass der Ort sich gut anfühlt, sogar, wenn wir auch nur an ihn denken.  In diesem Beitrag stellt Martina Guthmann einige Beispiele vor:
Als Beispiele für Kraftorte an Quellen: Die St. Leonhardsquelle in Bad Leonhardspfunzen und die St.Georgsquelle in Maiergschwendt.

Als Beispiele für Steine und Felsen mit Kraftort-Charakter. Die Steinformationen am Odilienberg im Elsass und als Beispiele für Bäume als Kraftorte die Lindenanlage in Neuenstadt am Neckar und einen Haus- und Hofbaum, wie vielleicht jeder einen aus seiner unmittelbaren Umgebung kennt.

Wo der älteste und der größte Baum steht, wissen wir nicht. Entscheidend ist die Energie, die er dem Ort schenkt, an dem er gewachsen ist. 

Lindenanlage in Neuenstadt am Kocher

Im Jahr 1606 beschrieb der Neuenstadter Schulmeister die große Gerichts-Linde mitten im Ort als so breit und dick, wie keine andere in ganz Europa, mit baumdicken Ästen, die auf 160 Säulen liegen.
Im frühen 20. Jahrhundert wurde die geliebte Linde altersschwach. Die Neuenstadter pflanzten junge Bäume zur Ergänzung des licht gewordenen Blätterdaches. Dann aber, nachdem die alte Linde dem
2. Weltkrieg noch getrotzt hatte, fiel sie kurz danach tragischerweise einem Gewitter zum Opfer. So hegten die Neuenstadter nun umso mehr die Baumgruppe der jungen Linden, die heute dank der historischen Säulen gemeinsam den Laubengang begrünen, mitten im Ortskern Honigduft versprühen, vielen Tieren paradiesischen Lebensraum schenken und im Herbst mit goldgelber Färbung erfreuen. Im Mittelpunkt der Anlage gedeiht wieder eine Linde, die das Zeug hat, 1.000 Jahre alt zu werden und – ganz im Sinne des keltischen Baumhoroskops – für Gerechtigkeit und Harmonie in der Stadt zu sorgen. 

 

Seinen persönlichen Kraftbaum finden

 Im Garten meines Elternhauses steht eine mächtige Eiche. Sie war schon vor bald 60 Jahren ein unfassbar riesengroßer Baum für mich, das Versteck hinter dem Stamm, den wir Kinder nur zusammen umarmen konnten – perfekt beim Spiel. Die tiefe Wunde von einem Blitzeinschlag ist noch sichtbar, aber wirkt verheilt. Im Herbst prasseln Massen von Eicheln hinab, dann tanzen die Eichhörnchen um den Baum, beim Sammeln in ständiger Konkurrenz mit dem prächtigen Eichelhäher-Paar. Meine Großmutter erinnerte das immer an den Eichelkaffee, den sie im Krieg zubereitet hatte. Noch heute liebe ich es, unter der Eiche zu schaukeln und Kraft zu tanken. Dass die Eiche tatsächlich als Symbol für die Urkraft des Lebens gilt, habe ich erst vor kurzem gelernt. Irgendwie ist dieser faszinierend dicke alte Baum einfach immer da, unverrückbar, verlässlich und verschwiegen, Inbegriff von Heimat. Und wenn ich gerade nicht dort sein kann, so gibt es zum Glück ganz in meiner Nähe auch eine Eiche, an der ich mir regelmäßig Energie hole. So eine kleine Baum-Geschichte hat sicherlich jeder zu erzählen, der seinen persönlichen Kraftbaum
irgendwo gefunden hat. QC69F08