Kleine Ölkunde

In Ölen steckt die ganze Kraft der Saaten, Nüsse, Früchte und Kerne, aus denen sie gepresst werden. So sind Öle wertvolle, gesunde Fette, die in unterschiedlichen Anwendungen den Geschmack der Speisen unterstreichen. Wichtig ist dabei, bei der Wahl des Öls auf Bio-Qualität zu achten und bei ihrer Verarbeitung in der Küche auf den richtigen Einsatz.

SENSIBLES LEINÖL

Leinöl ist reich an mehrfach ungesättigten und wertvollen Omega-3-Fettsäuren und hat nicht nur in der Öl-Eiweiß-Kost einen wichtigen Stellenwert. Seine Fettsäuren sind besonders empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Hitze, UV-Licht und Sauerstoff. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das sensible Öl unter Sauerstoffausschluss in Lichtschutz-Flaschen abgefüllt wird. Durch schonende Filtration, bei der die für den bitteren Geschmack verantwortlichen Eiweiß-Bausteine herausgefiltert werden, kann die übliche Bitterkeit auf natürliche Weise reduziert werden und der angenehm milde, leicht nussige Geschmack des Leinöls zur
Geltung kommen.

AUSGEWOGENES RAPSÖL

Rapsöl gilt wegen seiner ausgewogenen Fettsäurenzusammensetzung als besonders wertvolles Speiseöl. Die essentiellen Fettsäuren Omega 3 und Omega 6 stehen in einem ptimalen Verhältnis von 1 zu 5, wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE, empfohlen. Außerdem ist Rapsöl in der Babynahrung eine wertvolle Fettquelle für Beikost. Wichtig ist, dass das Rapsöl aus gentechnisch unverändertem Raps gewonnen wird. Rapsöl hat einen frischen, saatigen Geschmack, der deftigen Speisen Fülle verleiht und besonders gut in Kraut-, Bohnen-, Nudel- und Kartoffelsalaten zur Geltung kommt. Auch zum Einlegen von Gemüse eignet es sich.

INTENSIVES OLIVENÖL

Olivenöl sollte stets vor Lichteinstrahlung geschützt werden. Es ist auch bei Zimmertemperatur viele Monate haltbar, wird aber mit dem Alter nicht besser. Die wertvollen Inhaltsstoffe wie einfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Polyphenole werden mit langanhaltender Lagerung abgebaut, und dies kann den Geschmack negativ beeinträchtigen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt einen sicheren Richtwert für gute Qualität und Geschmack. Bei Temperaturen von unter +7°C kann Olivenöl flockig werden. Dies ist normal und hat keinen Einfluss auf die Qualität oder den Geschmack. Olivenöl enthält überwiegend einfach ungesättigte Fettsäuren (58 bis 70 Prozent) und gesättigte Fettsäuren (13 bis 17 Prozent), welche gegenüber Hitze sehr viel stabiler sind. Damit eignet es sich auch sehr gut zum Braten, sollte aber wie andere Öle auch niemals über den Rauchpunkt erhitzt werden.

VIELFÄLTIGES SONNENBLUMENÖL

Natives, kaltgepresstes Sonnenblumenöl gehört zum festen Bestandteil einer ausgewogenen Alltagsküche. Mit bereits zwei Esslöffeln ist der tägliche Bedarf an Vitamin E gedeckt, das unsere Zellen vor oxidativem Stress schützt. Zudem wird das Öl aufgrund seines hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren wie zum Beispiel essentieller Linolsäure geschätzt. Sonnenblumenöl ist äußerst vielseitig: Naturbelassen gibt es Salaten und Rohkostgerichten einen nussigen Geschmack. Das Öl kann zum Dünsten auch behutsam erhitzt werden. Es gibt – genau wie beim Olivenöl – auch spezielle Sonnenblumenbratöle, die nach dem Pressen kurz mit Wasserdampf behandelt werden. Diese hoch erhitzbaren geschmacksneutralen Öle bringen den Eigengeschmack des Bratguts zur Geltung und eignen sich auch zum Backen als Butterersatz.

EXOTISCHES KOKOSÖL

Nativ gewonnenes Kokosöl ist ein Alleskönner. Dank der Kaltpressung besitzt es das herrliche Aroma frischer Kokosnüsse, verleiht Gerichten eine exotische Note und ist hoch erhitzbar. So eignet es sich ideal zum Braten und Backen und wird gern als Brotaufstrich verwendet.

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14. Dezember 2021