Der Kölner Haarpraktiker Michael Rogall beobachtet immer wieder, dass der Zustand der Haare – von Schuppen bis zum Haarausfall – auch von der Jahreszeit abhängt. Für Quell schildert er seine Beobachtungen im Jahreskreis und gibt hilfreiche Tipps, wie sich Haare und Kopfhaut übers ganze Jahr gesund und schön erhalten lassen.

Das normale Haar wächst etwa einen Zentimeter pro Monat. Bei manchen Menschen können die Haare um das 1,5-fache schneller wachsen. Durch jahreszeitliche Einflüsse kann sich das Haarwachstum verändern. Licht regt das Zellwachstum an. Haut- und Haarzellen bilden und teilen sich schneller. Licht ist also der Taktgeber für Wachstum. Vor einigen Jahren bemerkte ich, dass meine Stammkunden ab Mitte Januar vermehrt einen schnelleren Haarwuchs hatten, denn die Frisur wirkte überdurch- schnittlich länger. Auch waren die Haare bei den meisten kräftiger und hatten ein tolles Volumen.

Frühjahr –natürliche Entgiftung des Körpers

Grundsätzlich ist meine Beobachtung immer die gleiche: Zum Frühlingsanfang zwischen März und Mai fallen vermehrt Haare aus. Der Frühling leitet durch sein zunehmendes Licht und damit schneller werdenden Stoffwechsel eine natürliche Entgiftung des Körpers ein. Eine Art Frühjahrsputz im Körper beginnt. Das kann, muss aber nicht, auch zu leichtem Haarausfall führen. Auch leiden immer mehr Menschen unter Vitamin D-Mangel, besonders während der Wintermonate. Mit dem aufkeimen- den Frühjahr und der sich natürlich einleitenden Entgiftung werden Mangelsymptome noch deutlich spürbarer.

Haarausfall steht deshalb unter anderem auch mit fehlendem Vitamin D im Zusammenhang.

Sommer – von der Natur profitieren

Der Urlaub am Meer kann sich in Sachen Haargesundheit für viele Menschen positiv auswirken. Viele Menschen mit Schuppenproblemen sind am Meer nämlich frei davon. Grund dafür ist der basische Salzgehalt in Luft und Wasser. Aber auch der hohe Lichteinfluss im Sommer lässt Haut und Haar besser aussehen. Im Sommer ist unsere Zellteilung im Körper am höchsten. Haare und Bart wachsen dann schneller. Allerdings ist im Sommer die Bleichkraft der Sonne nicht zu unterschätzen. Ein Sonnenschirm oder -hut sind bei starker Sonneneinstrahlung ein guter Schutz gegen das Ausbleichen der Haare. Im Frühjahr und Sommer bringt die Natur Pflanzen hervor, die bei der Behandlung von Haarproblemen gute Dienste leisten. Beispiel Brennnesselblätter. Diese Unterstützung durch die Kraft der Brennnessel können Haut und Haare zu dieser Jahreszeit oft gut gebrauchen. Denn nach einem heißen Sommer verlieren die Menschen oft besonders viel Haare. Die Ausfallphase wird eingeleitet, um den Körper vor Hitze zu schützen.
Natürlich kann auch die Ernährung im Sommer eine Rolle spielen. Man isst weniger und trinkt mehr, der Körper verfügt somit über weniger Vitamine und Mineralstoffe. Stellen Sie also in diesen Monaten Haarausfall fest, beobachten Sie bitte ganz genau, wie lange der Ausfall anhält. In den allermeisten Fällen hört er nach 4-12 Wochen wieder auf, manchmal abrupt, manchmal schleicht er einfach aus und wird weniger. Sollte er aber dennoch weiter anhalten, gibt es noch andere Gründe dafür.

Herbst – vermehrter Haarausfall

Zum Herbstbeginn zwischen September und November fallen vermehrt Haare aus. Durch die Lichtintensität des Sommers wurden die Haare zu schnellerem Wachstum gepusht. Dadurch kann es geschehen, dass diejenigen Haarfollikel, die sich schon ihrer natürlichen Wechselphase zum Ausfallen nähern, darin beschleunigt werden. Diese Haare wären sowieso früher oder später ausgefallen, jedoch kommt es jetzt zum Herbstanfang zu einem kompakteren Haarausfall. Das Gleiche könnte eben- so passieren, wenn Sie aus einem südlichen Sonnenurlaub zurückkehren. Ganz gleich in welcher Jahreszeit Sie sich gerade befinden. Bleiben Sie ganz ruhig, Ihre Haare bilden sich neu. Das kann nur rund drei Monate dauern, bis diese sichtbar werden.

Winter – viel bürsten

Trockene Heizungsluft, ständiges Mützentragen und zu wenig Sonne lassen die Haare über den Winter trocken und glanzlos werden. Mein wichtigster Tipp ist das (mehrfach) tägliche Haarebürsten mit einer Bürste mit Wildschweinborsten. Denn beim Kopfhautbürsten nehmen die Borsten den hauteigenen Säureschutzmantel auf und verteilen diesen Schutz mikrofein bis in die Haarspitzen. Der Säureschutzmantel wirkt wie eine Haarkur mit perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Pflegesubstanzen. Er nährt und schützt die Haare, lässt aber Feuchtigkeit durch, damit die Haare nicht austrocknen. Bei täglicher Bürstenanwendung bleibt das einzelne Haar geschlossen. Die Schuppenschicht jedes einzelnen Haars wird geglättet. Je glatter die Schuppenschichten am Haar anliegen, umso intensiver kann es das Umgebungslicht reflektieren, es glänzt. Auch die Haarfarbe wirkt so viel intensiver. Durch eine nährstoffreiche Ernährung mit Nüssen, Trockenobst und Getreide(mehlen), kombiniert mit der Erholung rund um Weihnachten, können die Haare im Winter Energie fürs neue Jahr tanken.

Gut gegen Haarprobleme: Brennnessel-Blätter
Die Brennnessel gilt als eine der wirksamsten Pflanzen gegen Haarprobleme. Brennnessel-Blätter können von März an geerntet werden und daraus lässt sich ein Sud herstellen: Übergießen Sie etwa einen gehäuften Esslöffel mit einem Viertelliter kochendem Wasser, lassen Sie das Ganze etwa 20 Minuten ziehen, anschließend abseihen und abkühlen lassen. Geben Sie diesen Sud am besten lauwarm auf Ihre Kopfhaut. Wenn Sie keine frischen Brennnessel haben, kaufen Sie getrocknete.

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Quelle-Foto: Happy Alex-Fotalia

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