Interessante Alternativen zu Mais – Silphie
Eine aus Amerika stammende Pflanze könnte eine interessante Alternative zu Mais als Energiepflanze sein. In der Gattung der Silphien ist sie die größte Art: Die Durchwachsene Silphie, die locker zwischen zwei und drei Meter hoch wird. Sie wird auch Becherpflanze genannt, weil die gegenständigen, am Stängel zusammengewachsenen Blattpaare einen kleinen Becher bilden, der Tau- und Regenwasser auffangen kann.
Ob die Pflanze dieses Wasser tatsächlich aufnimmt oder eher als eine Art Klimaanlage nutzt, weiß man noch nicht genau. Fakt ist jedenfalls, dass sie sehr gut an Trockenstandorte und Hitzeperioden angepasst ist. Auch durch ihre ursprüngliche Herkunft aus Nordamerika kommt sie mit dem Klima hier gut zurecht.
Die Durchwachsene Silphie wird als potenzielle Energiepflanze angesehen und ist vor allem aufgrund ihrer Anpassung an trockene Standorte interessant, da sie, anders als etwa Mais, ihre Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, sondern auch aus den Blattbechern beziehen kann. Zudem zeichnet sie sich durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute, die mit Energiemais vergleichbar sind. So produziert die Durchwachsene Silphie im Anbau ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar Anbaufläche. In Franken waren die erste vier Jahre für Silphie seit 2017 etwas holprig, aber bei Versuchen in Thüringen wurden bereits Erträge von 18 bis 28 t Trockenmasse ab dem zweiten Standjahr erreicht. Die Pflanzen liefern in ihrer langen Blütezeit ein Nektar- und Pollenangebot im ansonsten eher blütenarmen Zeitraum ab Mitte Juli. Auch wenn die Etablierung der Pflanze sich in trockenen Jahren als risikoreich gestaltet und der Pflegeaufwand und mechanische Unkrautbekämpfung gerade am Anfang erforderlich ist, so lohnt es sich doch, der Alternative zu Mais eine Chance zu geben, sich „einzuleben“. Wenn erstmal ein guter Bestand an Silphie entstanden ist, bietet Silphie eine arbeitsextensive Kultur mit vielen ökologischen Vorteilen.
Silphie zeichnet sich also als eine richtig gute Alternative zu Mais in unseren Breitengraden ab.
Bildnachweis: Martina Guthmann