Hortus natura: Ein Garten für alle

Was das Engagement von Bürgern bewirken kann, zeigt sich im „Hortus Natura“ in Kempten. Von Juli 2021 an soll in der Stadt im Allgäu auf 8.000 Quadratmetern gemeinschaftlich gegärtnert und die Artenvielfalt geschützt werden. Der öffentliche Naturgarten ist als ökosoziales Bürgerprojekt angelegt, in dem gemeinsam ein attraktiver öffentlicher Raum aufgewertet und die Bedürfnisse von Menschen, Flora und Fauna miteinander verbunden werden. Auf diese Weise werden Vielfalt, Schönheit, Nutzen, Kreislauf und Nachhaltigkeit erlebbar gemacht.

Die Initiatorin Manuela Härtl-Hiller formuliert die Herausforderung folgendermaßen: „Wie kann es gelingen, begrenzte städtische Grünflächen ökologisch so aufzuwerten, dass sie Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein können und damit einerseits einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten und andererseits Natur- und Erholungsraum für den Menschen sind?“ Dabei greift das Projekt in der Ausgestaltung die Problemstellung der sich verändernden klimatischen Bedingungen mit auf, wie beispielsweise sich verschiebende Vegetationsperioden, Hitzestress, Zunahme von Neophyten und Neozoen, also Pflanzen und Tiere, die in dem Gebiet natürlicherweise nicht vorkamen. „Wir haben beschlossen, im Tun Antworten darauf zu finden.“

Hortus Natura ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Engagierte (Hobby)-Gärtnerinnen und Gärtner spenden für das Projekt Zeit und haben so die Gelegenheit, Flora und Fauna besser kennen zu lernen und im gemeinsamen Tun Gleichgesinnten zu begegnen. Alle Maßnahmen werden an Mitmachen-Gartentagen umgesetzt. Etwa das Anlegen von 120 m Vogelschutzhecke oder die Schaffung eines Blühsaumes entlang der Heckenstruktur. Die Mitmachen-Gartentage werden angeleitet und mit Rat und Wissen begleitet. Und was die Finanzierung betrifft, so haben die Projektpartner das große Glück, für das Projekt mit Bundesmitteln ausgestattet zu werden: 90.000 Euro fließen aus einem Fördertopf zur Anpassung städtischer Räume an den Klimawandel. „Das liegt wohl daran, dass wir zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Fragestellung und Idee am Start waren“, so bewertet Manuela Härtl-Hiller diesen Erfolg.
 
Zu den Projektpartnern gehört das Klimaschutzmanagement der Stadt Kempten, die Ideengeberin und -umsetzerin Manuela Härtl-Hiller, der Projektpate Georg Sedlmaier sowie der Lionsclub Kempten Müßiggengel. Gärtnerisch begleitet werden sie von Experten, etwa einem Staudengärtner und Naturgartenplaner oder einem Umweltpädagogen und Obstgärtner.
 
Was die Projektpartner leider nicht aus Bundesmitteln finanzieren können sind „bewegliche Gegenstände“, sprich Gartengeräte die aber für die Mitmach-Gartentage und die langfristige Pflege des Geländes benötigt werden.
 
Geld- oder Gerätespenden, wie etwa ein Balkenrasenmäher, sind herzlich willkommen:

Spendenkonto

LIONS Club Kempten Müsiggengel
Hortus natura IBAN
DE 66 7335 0000 0515 891653
BIC BYLADEM1ALG
13. Juni 2021