Dieser Beitrag wird vielen Menschen Mut machen, denn es funktioniert tatsächlich: Körpereigene Hormone können auf natürliche Weise balanciert, gesteigert, ja sogar reaktiviert werden. Hormon-Yoga, die Sensibilisierung für die eigenen Symptome, gezielte Ernährung mit hormon-unterstützenden Lebensmitteln und bio-identische natürliche Hormone sind die Bausteine für hormonelle Balance. Martina Guthmann hat es ausprobiert.

Man nennt sie auch die „Hormonflüsterin“ – die Expertin für natürliche Hormonmethoden Christine Rosa Thanner. Ihre Hormon-Power®-Seminare werden derzeit in Deutschland noch als Geheimtipp gehandelt. Durch Zufall habe ich davon erfahren. Der Anspruch ihres Tagesseminars ist hoch: viel Wissensvermittlung und viel Körpertraining, dabei Eingehen auf die individuellen Befindlichkeiten der Seminar-Teilnehmer. Erwartungsvoll fahre ich zum Seminar-Hotel Roessli-Illnau nahe Zürich.
Die Gruppe, die ich dort vorfinde, ist bunt gemischt: 20 Frauen zwischen 25 und 70 Jahren, die einen kommen aus dem Nachbardorf, andere sind weiter gereist; eine Teilnehmerin kommt sogar aus Australien. Unterschiedliche Befindlichkeitsstörungen haben die Gruppe an diesem Ort zusammengeführt. Eine junge Mutter erzählt, dass sie seit der Geburt von immer wieder ziehenden Schmerzen im Bereich der linken Leiste geplagt ist, die schulmedizinisch nicht erklärbar sind. Eine ältere Dame will sich zum Thema Ernährung bei Osteoporose schlau machen. Ein junges Paar mit Kinderwunsch, Frauen mit Schilddrüsen-Problemen oder Zyklusstörungen, Frauen, die ihre Wechseljahre möglichst beschwerdefrei überstehen wollen, eine Frau, die schon eine Brustkrebs-OP hinter sich hat – sie alle verbindet der Wunsch, hormonell auf natürlichem Wege in Balance zu kommen.

Hormon-Yoga: Begegnung mit Dinah Rodrigues
Für die Hormonflüsterin selbst war die Begegnung mit Dinah Rodrigues richtungsweisend. Die mittlerweile 86jährige Brasilianerin war vor mehr als 30 Jahren von ihrem verblüfften Gynäkologen nach ihrem Jungbrunnen gefragt worden. Mit speziellen Yoga-Übungen war es ihr gelungen, ihr Drüsen- und Hormonsystem auf natürliche Weise anzuregen, was sich nicht nur auf die Östrogenproduktion in den Eierstöcken positiv ausgewirkt hatte , sondern auch auf Hypophyse und Schilddrüse, das vegetative Nervensystem, Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Verdauung und Stoffwechsel. Nach dem Gespräch mit dem Gynäkologen entschloss sich Dinah Rodrigues dazu, anderen Frauen mit ihren „Hormon-Yoga“-Übungen zu einem gesünderen und natürlicheren Lebensstil zu verhelfen. Im Jahr 2007 ging die Sportwissenschaftlerin Christine Rosa Thanner bei ihr in die Schule und war so begeistert, dass sie daraus in der Folge für sich ein Geschäftsmodell des Hormon-Trainings machte. Denn Hormon-Yoga bzw. Hormon-Gymnastik in Verbindung mit Hormon-Pflanzen kann bei Symptomen aller Art helfen: von Hitzewallungen bis zu Schlaf-Problemen, von Haut- und Haarproblemen bis zu Osteoporose, Burn-out, Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Problemen mit Myomen, Zysten, der Prostata, Menstruation, dem Beckenboden oder vorzeitiger Alterung. Nach ihrer Erfahrung elementar für die Effizienz von Hormon-Yoga ist die jeweils richtige Atmung und die richtige Abfolge der Übungen. Ideal sind täglich 35 Minuten. Für mit Pflichten und Terminen vollgepackte Tage oder auch einfach mal für zwischendurch hat Christine Rosa Thanner die Übungen der Hormon-Gymnastik® entwickelt, die im Stehen und Sitzen realisierbar sind – auch im Kostüm (siehe oben).

Hormonunterstützend essen und trinken
In der Seminar-Pause kredenzt der mit 14 Gault Millau Punkten dotierte René Kauffmann sein „hormonisches” Mittagsmenu: Ein Hopfen-Süppchen, das Hauptgericht darf sich jeder intuitiv nach seinen Gelüsten auswählen, Fleisch, Fisch oder Vegetarisches – harmonisch mit Kräutern abgeschmeckt –, als Nachspeise Chilli-Schoko- und Mango-Mousse. Spätestens jetzt wird allen Seminarteilnehmern klar, was Christine Rosa Thanner mit „glücklich essen und trinken“ meint. Denn „hormonische Ernährung” geht weit über Schafgarben-Tee und Sellerie-Salat hinaus. Für ihre köstlichen Rezepte braucht man aber kein Sterne-Koch zu sein, um sie nachkochen zu können. Manche ihrer „hormonischen” Ernährungs-Tipps sind auch ausgesprochen einfach umzusetzen. So tut – je nach Hormon-Lage – Frauen ein Glas Bier oft besser als ein Glas Wein, denn der im Bier enthaltene Hopfen kann die Produktion von Östradiol (einem der Östrogene) ankurbeln. Bei einem zu tiefen Östradiol-Spiegel unterstützen auch Salbei, Mandeln und Granatapfel. Die Progesteron-Produktion steigern lässt sich beispielsweise mit Fenchel und Bio-Crème Fraiche. Wer schlecht schläft, kann seine Melatonin-Produktion mit Walnüssen, Baldrian oder Beinwellsalbe stimulieren. Bei Testosteron-Mangel können Petersilie, Hafer oder Kürbiskerne helfen (siehe Kasten „Hormonische Ernährung”).

Symptome kennen – körperliche Zusammenhänge erspüren
Auf die Balance der Hormone zu achten, kann sich auf den gesamten Gesundheitszustand auswirken. Schaltet nur ein Hormon-Botenstoff auf „Sparflamme“ um oder „überdreht“ er, wird das komplexe Zusammenspiel im Körper gestört. Oft wird dann pharmazeutisch mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wodurch das harmonische Ganze komplett entgleisen kann.
Um natürlich und richtig helfen zu können, bedarf es einer richtigen Interpretation der Symptome. Östradiol-Mangel kann sich in Haar- oder Hautproblemen zeigen, Progesteron-Mangel in Myomen oder Zyklus-Störungen, Testosteron-Mangel in Muskelschwäche, Melatonin-Mangel kann den Tag-Wach-Rhythmus massiv aus dem Gleichgewicht bringen. Dysbalancen von Cortisol und DHEA können dazu führen, dass man sich entweder ständig überfordert und gestresst fühlt oder es einem an der gesunden Antriebskraft fehlt. Viele Hormone  bauen in der Vorstufe auf andere auf: So ist das DHEA die Vorstufe für die Östrogene und das Testosteron.

Individuelle Hormon-Beratung und bio-identische Hormone
Wenn das eigene Körperbewusstsein und die Intuition für die richtige Ernährung nicht mehr zu 100 Prozent funktionieren, kann es hilfreich sein, in einer individuellen Hormonberatung, wie sie z.B. Christine Rosa Thanner gibt, mehr über seinen aktuellen Hormonstatus zu erfahren. Auch Hormon-Speicheltests können dann angezeigt sein. Ziel der Beratung ist es, die Betroffenen durch den Dschungel der Hormon-Medikation zu führen und wirklich natürliche Wege zur hormonellen Balance aufzuzeigen. Denn leider wird der Begriff „natürliches” Hormon aufgrund von Profitdenken auch zu gerne inflationär genutzt, zum Beispiel für Medikamente aus Pferde-Urin. Darum entscheiden sich immer mehr Frauen für bio-identische Hormone aus Pflanzen.
Mit so viel neuem und aufgefrischtem Wissen bereichert, sensibilisiert für das eigene Körpergefühl, körperlich entspannt, angenehm gesättigt und hormonell aktiviert, gehen die Seminarteilnehmer auseinander. Jetzt heißt es nur für alle: „dran bleiben” und sich täglich mit einer körpereigenen Hormon-Dusche in Form von gezielten Übungen und Lebensmitteln selbst verwöhnen.

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