Holz ist die Nummer eins unter den erneuerbaren Energien im Wärmemarkt.
Hierzulande heizt jeder vierte Haushalt mit Holz. Ob auf dem Land oder in der Stadt – mit Holz betriebene Feuerstätten sind beliebt. Der Vielfalt bei Kachelöfen, Heizkaminen, Kaminen oder Kaminöfen wird nur durch das Bundesimmissionsschutzgesetz Grenzen gesetzt. Der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Wärmeverbrauch betrug im Jahr 2021 rund 16,5 Prozent. Davon ist der Energieträger Holz mit rund zwei Dritteln (65 Prozent) die Nummer eins. Damit liegt Holz weit vor Geothermie und Solarthermie. Dieser Erfolg ist nicht überraschend. Historisch gesehen handelt es sich bei einer Holzfeuerstätte seit jeher um die natürlichste Art der Wärmeerzeugung. Doch einer der Erfolgsfaktoren hat mit dem Menschen selber zu tun. Denn ein Holzfeuer vermittelt ein positives Wohn- und Lebensgefühl. Die Menschen mögen die wohltuende Strahlungswärme und Behaglichkeit. Vielleicht spielt bei manchem Nutzer auch das Thema Sicherheit eine Rolle: Sollte es zu einem Ausfall der konventionellen Wärmeerzeugung kommen, etwa durch einen Stromausfall, ist ein Holzofen eine sichere Notlösung für das Grundbedürfnis nach Wärme.
Günstig und regional verfügbar
Der erneuerbare Energieträger Holz ist regional verfügbar und das zu vergleichsweise günstigen Preisen. In Deutschland ist etwa ein Drittel der Landesfläche bewaldet. Pro Hektar produziert der Wald einen durchschnittlichen Holzzuwachs von 122 Millionen Kubikmetern jährlich. Der Wald – unsere grüne Lunge – kann aber nur funktionieren, wenn er nachhaltig genutzt und aufgeforstet wird. Jährlich bindet die Waldfläche in Deutschland mehr als 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Ein nachhaltiger Holzeinschlag und die Wiederaufforstung sind für unsere Umwelt unverzichtbar. Was die Holzfeuerungs- und Abgastechnik betrifft, so wurden in den vergangenen Jahren viele Fortschritte erzielt: Verbrennungstemperatur und Verweilzeit der Brenngase im Ofen wurden erhöht, die Verbrennungsluftsteuerung automatisiert, dazu kommen effiziente Abgasreinigungsfilter. Damit können moderne Öfen die Verbrennungsemissionen gering halten. (Siehe auch: Feinstaub aus Holzöfen).
Feinstaub aus Holzöfen
Was die Emission von Feinstaub betrifft, so wird den Feuerstätten oft der „Schwarze Peter“ zugeschoben. Doch sie sind nicht die Hauptverursacher von Feinstaubemissionen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) beträgt der Feinstaub aus Holzfeuerung rund 10 Prozent – die Hauptanteile liegen laut UBA in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr und Industrie. Mit der Novellierung der ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) im Jahr 2010 hat Deutschland neue Maßstäbe an das Emissionsverhalten von Feuerstätten gesetzt. Erstmals wurden Anforderungen nicht nur an Neu-, sondern auch an Bestandsgeräte gestellt. Neue Holzfeuerungen verursachen bis zu 85 Prozent weniger Emissionen als viele Geräte aus dem letzten Jahrhundert. Darin steckt ein großes Modernisierungspotenzial. Denn 82 Prozent der Feuerstätten sind älter als sieben Jahre und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik.
Anzünden: Richtig Heizen mit Holz
So lassen sich Holzfeuer so gut und emissionsarm wie möglich anzünden:
• Trockenes Holz von guter Qualität verwenden
• Die passende Holzmenge in den richtigen Scheitgrößen aufschichten
• Ausreichend Sauerstoff zuführen
• Richtig anzünden, am besten von obenMehr Tipps und Informationen unter
www.richtigheizenmitholz.de
Fristen – zur Nachrüstung
Seit 31.12.2014 sind Altanlagen (40 Jahre oder älter) nach den gesetzlichen Vorgaben nachzurüsten oder auszutauschen.
Seit 31.12.2017 müssen alle Anlagen nachgerüstet oder ausgetauscht worden sein, deren Typprüfung vor 1985 erfolgte.
Weitere Fristen sind der 31.12.2020 für Öfen, deren Typprüfung vor 1995 erfolgte und der 31.12.2024 für Festbrennstoffgeräte mit Typprüfung vor dem 22.03.2010.
Neue (ab 22.03.2010 errichtete) oder wesentlich geänderte Feuerungsanlagen müssen im Rahmen einer regelmäßigen Feuerstättenschau vom Schornsteinfeger überwacht werden. Er weist auch auf einzuhaltende Fristen hin.
Weitere nützliche Tipps und Infos unter
www.kachelofenwelt.de
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