Einfach loslassen!
Loslassen. Wer wünscht sich nicht, genau das jetzt zu tun. Sich von überflüssigen Pfunden, destruktiven Gedanken, all dem Müll, der sich im Laufe des vergangenen Jahres im Körper angesammelt hat, zu befreien. Wenn die Lebensgeister der aufsteigenden Sonne erwachen, dann ist dafür die beste Zeit. Doch Fasten, ist dafür nicht unbedingt das Mittel der Wahl.
Prinzipiell gibt es drei Methoden, um den Körper zu entschlacken und zu entgiften: über die Haut – etwa durch basische Bäder -, über Darm, Nieren und Leber – etwa durch das Trinken von gutem Wasser – und über die Lunge durch tiefes Atmen. Welche dieser Methoden die wirksamste ist, darüber sind sich die Experten nicht einig. Der Gesundheitsforscher Sepp Viebeck beispielsweise geht davon aus, dass sich der Körper zu zwei Prozent über die Haut, zu rund einem Drittel über die Ausscheidungsorgane und zu zwei Drittel über die Lunge entgiftet. Wo auch immer der tatsächliche Wert angesiedelt sein mag: Es tut gut, sich beim Großreinemachen des Körpers all dieser Methoden zu bedienen.
Basische Bäder
Mit ihrem Buch „Gesundheit durch Entschlackung“ landeten Peter Jentschura und Josef Lohkämper einen Bestseller: Mittlerweile gibt es ihre „Entschlackungsbibel“ in der 18. Auflage. Ihre Kernargumentation: Seit den Zeiten von Atlantis bis in die 1970er Jahre war Körperpflege basisch.
Erst danach wurden bzw. werden zur Körperpflege saure Produkte mit einem pH-Wert von bis zu 5 angewendet, angeblich, um den Säureschutzmantel des Körpers zu stabilisieren. Die Folge sind Hautjucken bis hin zu Hautallergien. Die beiden Erfolgsautoren propagieren hingegen die basische Körperpflege, die den Körper dazu anregt, aus dem sauren Milieu seiner Zellen Säuren und Schlacken in das sie umgebende basische Milieu abzugeben. Basische Voll- und Sitzbäder, Waschungen, Wickel und Spülungen sollen nach den Erfahrungen von Jentschura und Lohkämper wahre Wunder bewirken. Diese Körperpflege regt die Ausscheidung von Säuren und Schlacken an, aktiviert die Talgdrüsen, desodoriert und entzieht Pilzen und Flechten ihr saures Lebensmilieu. Benötigt wird dafür lediglich basisches Badesalz, das es überall im Naturkosthandel zu kaufen gibt.
Kräutertee und „lebendiges Wasser“
Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, mit denen sich die Entgiftung des Körpers anregen lässt. Beispielsweise durch Kräutertees, die seit Generationen zur Schlackenlösung eingesetzt werden. Von entscheidender Wichtigkeit beim Entschlacken ist der Einsatz von energiereichen Mineralstoffen sowie das Trinken von viel gutem, reinem Wasser. Denn Mineralstoffe, wie sie beispielsweise in grünen Algen, Bierhefe, roten Beeten, Sauerkraut, Zwiebeln, weißem Rettich oder Spargel enthalten sind, neutralisieren die durch den Kräutertee freigesetzten Säuren aus den Schlacken, so dass diese aus dem Körper abtransportiert werden können. Geschieht dies nicht, vagabundieren die Säuren im Körper, führen zur so genannten Fastenkrise mit Kopfschmerzen und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen.
Seiner Stoffwechselreste und seiner oft seit Jahren angehäuften Stoffwechselschlacken entledigt sich der fastende Körper durch alle Öffnungen und Poren. Wer dabei nicht genügend trinkt, kann sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst nicht mehr riechen. Je lebendiger ein Wasser, desto höher ist der Entschlackungserfolg.
Generell empfiehlt die Münchner Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin Margret Jamin ihren Patienten, täglich mindestens zwei Liter Wasser zu trinken. Bei dem Stoffwechselprogramm „metabolic-balance®“, das schonend die Pfunde schmelzen lässt, kann die Trink-Empfehlung sogar bis zu vier Liter betragen. „Leber, Nieren und Lunge sorgen für ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis. Damit dies möglich ist, benötigt der Körper ausreichend reines Wasser“, so erklärt Jamin. Die Hauptaufgabe des Wassers besteht darin, alle Stoffe, die im Körper gebraucht werden, zu verteilen und die Abbauprodukte, die nicht mehr verwertet werden, über die Nieren zu entsorgen. Je weniger Inhaltsstoffe im Wasser enthalten sind, desto größer ist seine Reinigungskraft; denn nur reines Wasser kann die Zellen und Zellzwischenräume von alten Stoffwechselprodukten befreien. „Als gutes Maß für die Sauberkeit des Körpers hat sich die Farbe des Urins erwiesen. Je klarer der Urin, desto besser wurde der Körper entgiftet. Je dunkler der Urin, desto mehr Gift- und Abfallstoffe befinden sich noch im Körper“, so Dr. med. Wolf Funfack, Begründer des „metabolic-balance®“ Stoffwechselprogrammes.
Um herauszufinden, welches das richtige Wasser für ihre Patienten ist, führt Margret Jamin in ihrer Praxis gerne den Sensorik-Test durch. Dabei verwendet sie die verschiedenen Wässer der St. Leonhardsbetriebe. Bei dieser Wasser-Verkostung kann jeder selbst das für ihn am besten geeignete Wasser erschmecken. Wichtig ist dabei darauf zu achten, dass die Wässer nicht zu kalt sind und bei Zimmertemperatur probiert werden, um die geschmacklichen Unterschiede erkennen zu können. Das passende Wasser fühlt sich im Mund sehr weich und angenehm an und kann aus diesem Grund von dem Probanden am leichtesten – auch in größeren Mengen – getrunken werden.
Das richtige Atmen
„Die wunderbare Heilkraft des Atmens“, beschreiben Ruediger Dahlke und Andreas Neumann in ihrem gleichnamigen Buch: „Von all unseren lebenserhaltenden Körperfunktionen nimmt der Atem die wichtigste Rolle ein. Wir können längere Zeit auf Essen, Trinken, Zuwendung und sogar Liebe verzichten, doch ohne Atem gibt es kein Leben.“ Jeder Atemzug lässt Sauerstoff in die kleinsten Bausteine unseres Körpers fließen und sorgt dafür, dass sie den Brennstoff erhalten, den sie zur Ausführung ihrer jeweiligen Funktionen benötigen. Andererseits fungiert der Atem auch als Müllabfuhr des Körpers und sorgt auf der Zellebene dafür, dass die Rückstände der verbrauchten Atemluft unseren Körper wieder verlassen. Jede einzelne unserer Abermillionen Zellen ist auf den Stoffwechsel durch das Atmen angewiesen und viele körperlichen Erkrankungen werden durch einen Stoffwechselmangel des jeweiligen Gewebes hervorgerufen. Bereits der französische Philosoph Voltaire war der Ansicht, dass ein Großteil der Krankheiten „hinfortgeatmet“ werden könnten.
Dennoch ist der Atem bei vielen Menschen die Körperfunktion, der sie die geringste Beachtung schenken. Und im Stress des Alltags, durch Ängste und Bewegungsmangel kommt der Atem im wahrsten Sinne zu kurz. Dabei könnten wir durch tiefes Durchatmen nicht nur unseren Energielevel und unser Wohlbefinden deutlich erhöhen, auch alle Symptome, die auf Übersäuerung zurückgehen – Kopfschmerzen, Gelenk- und oder Gliederschmerzen –, lassen sich durch bewusstes Atmen verbessern. Als besonders wirkungsvoll beschreiben die Autoren Dahlke und Neumann dabei den so genannten „verbundenen Atem“, bei dem das Ein- und Ausatmen ohne Pause ineinander gehen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sind in jedem Fall einfache Atemübungen, die sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren lassen.